Das Konstrukt „specific measures“

Eine thematische Studie über Gleichberechtigung und positive Diskriminierung

von Hans Wocken

Diese thematische Studie handelt von dem großen Thema „Gerechtigkeit“. Gewiss ein spannendes und bedeutsames, aber leider auch nicht ganz einfaches Thema. Ich beeile mich daher, gleich am Anfang vor allzu großen Erwartungen zu warnen. Das Wagnis, sich diesem großen Menschheitsthema zu nähern, mag ein wenig risikoärmer sein, wenn die Fragestellung enger gefasst wird.

Es geht ganz konkret um den Artikel 5 der Behindertenrechtskonvention (BRK 2019), der die Überschrift „Gleichberechtigung und Nicht-Diskriminierung“ trägt. Im Fokus des Interesses steht schließlich der Absatz 4 des Artikels 5 (BRK 5,4), weil eben dieser Absatz im Inklusionsdiskurs zwischen den konkurrierenden Lagern divergent ausgelegt wird und heftig umstritten ist. Denn es steht viel auf dem Spiel: Es geht um nichts weniger als um die Rechtfertigung und die Würde von Sonderschulen. … weiter

Hinweis d. Redaktion: Der Text besteht aus 6 Kapiteln. Jedes einzelne kann vom Inhaltsverzeichnis auf S. 1 per Mausklick angesteuert werden.
Grafik: Arek Socha  auf pixabay.com


Alle Aufsätze von Hans Wocken im Magazin AUSWEGE

 

Schmäh über Inklusion

Wider eine missratene Inklusionskritik

von Hans Wocken

In der Online-Ausgabe des Magazins „Cicero“ hat Ewald Kiel unter dem Titel „Inklusion – Die säkulare Religion“ einen kritischen Beitrag zum Inklusionsdiskurs publiziert (2018).

„Cicero“ ist ihrem Selbstverständnis nach ursprünglich eine liberal-konservative Zeitschrift. Die Tageszeitung „taz“ hat indes in einer gediegenen Recherche ermittelt, dass das Magazin seit der Flüchtlingskrise mehr und mehr dem konservativen Zeitgeist gefolgt ist und einen nennenswerten „Rechtsruck“ vollzogen hat (taz 2016). Ewald Kiel bekleidet eine Professur für Schulpädagogik an der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) in München und ist erst seit Neuerem mit inklusionspädagogischen Fragen befasst.

Der Artikel kündigt schon im Titel eine skeptisch-distanzierte Sicht der Inklusion an und lässt auch im Weiteren keinen Zweifel an der kritisch-oppositionellen Haltung des Autors. Der dreiseitige Aufsatz enthält nicht eine einzige Aussage, die Inklusion mindestens im Grundsatz positiv wertet oder als eine wünschenswerte bildungspolitische Option ansieht.

Aus der geballten Zusammenstellung von uninformierten Missverständnissen, tendenziösen Unterstellungen, radikalisierenden Übertreibungen und antiinklusiven Ressentiments sollen hier in Auswahl einige Sentenzen aufgegriffen und in bündiger Kürze antikritisch beantwortet werden. … weiter


Zur Information: taz-Artikel von Anne Fromm mit dem Titel: Ein neuer Ton. Rechtsruck beim Magazin „Cicero“ (v. 2.7.2016)

 

Das Scheitern der Pseudo-Inklusion

Beklagte Missstände, unangenehme Wahrheiten und dringliche Umsteuerungen

von Hans Wocken

Inklusionskritik ist in Mode gekommen und gesellschaftsfähig geworden. Die Inklusionskritiker und -gegner haben die schulische Inklusion gründlich schlecht geredet. Sie kritisieren schulische Inklusion allerdings nicht, um sie zu optimieren. Nein, sie wollen in Wahrheit schulische Inklusion restriktiver handhaben und im Tempo drosseln, am liebsten aber abschaffen und verhindern. Und deshalb muss Inklusion madig gemacht werden.

Die Antiinklusionskampagne ist dabei nicht zimperlich und beschwört nicht etwa einige Kinderkrankheiten der Inklusion, sondern gleich den vollständigen Untergang des deutschen Bildungssystems. … weiter


©Grafik: OpenClipart-Vectors, pixabay.com, Lizenz: CC0

Dieser Streit muss sein

Eine Rezension von Detlef Träbert

„Die Allianz aus Bildungspolitik und Sonderpädagogik verfälscht und diskreditiert das Menschenrecht auf inklusive Bildung.“ Mit diesem schlagkräftigen Satz beginnt der Klappentext auf der Rückseite eines dünnen Büchleins, das eines der dicksten Bretter des deutschen Bildungswesens anbohrt. Die „Streitschrift Inklusion“ ist das wichtigste bildungspolitische Buch der aktuellen Gegenwart. … weiter

Inklusion und das Gymnasium

Juristische Anfragen und erste Antworten

von Hans Wocken

Die nicht unbeträchtlichen Mängel in der Umsetzung der schulischen Inklusion haben die einstige „Willkommenskultur“ gekippt. Eltern, Lehrer und Schulen, die vormals die schulische Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen als eine „gute Idee“ ansahen und begrüßten, sind angesichts der nennenswerten Umsetzungsprobleme enttäuscht, hegen nun Zweifel und Skepsis oder agieren sogar offen oder verdeckt gegen die schulische Inklusionsreform. Bei den Landtagswahlen 2017 in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein war Inklusion ein zentrales Wahlkampfthema.

Im April 2018 hat die eh aufgeregte und aufgekratzte Inklusionsdebatte einen neuen Höhepunkt erreicht. Auslöser war ein sorgfältig recherchierter Bericht in der Regionalzeitung „Weser-Kurier“, der im Lokalteil Bremen platziert war und deshalb keine umgehende Beachtung fand. Diesem ersten Bericht folgte schon zwei Tage später ein Artikel im publizitätsträchtigen SPIEGEL: „Gymnasium in Bremen: Schulleiterin verklagt Senat wegen Inklusion“.

Der folgende Beitrag dreht sich um die juristischen Fragen, die die Bremer Klage gegen Inklusion am Gymnasium aufwirft. … weiter mit dem Text zum Lesen am Bildschirm (pdf-Datei, 16 S.)

Text für einen Ausdruck aufbereitet (kleinere Schrift und Zeilenabstände, verkleinertes Foto), pdf-Datei, 13 S.


©Foto: bbroianigo / pixelio.de

Über Sprachkeulen, Killerphrasen und Panik-Theorien der Inklusionskritiker

Widerständige und zornige Einwürfe gegen inklusionskritische Zumutungen

von Hans Wocken

… Als typische Ausdrucksformen einer strategischen, interessenorientierten Argumentation können die Kommunikationsmuster „Sprachkeulen“, „Killerphrasen“ und „Panik-Theorien“ angesehen werden. Die gemeinsamen Merkmale der genannten Kommunikationsstrategien sind erstens das Ziel, in diskursiven Debatten unter allen Umständen erfolgreich zu sein, und zweitens die Methode, zwecks Zielerreichung auch unredliche, unfaire und nichtrationale Argumentationsformen einzusetzen.

Sprachkeulen, Killerphrasen und Panik-Theorien sind sog. „Totschlagargumente“; sie wollen den Partner mit sprachlichen „Killern“ überwältigen und kaltstellen oder sogar aus der Diskursarena verdrängen und verbannen. Eine perfekte strategieorientierte Argumentation endet mit einer vollständigen Demontage und widerspruchslosen Kapitulation des „Gegners“. Mit anderen Worten: Es geht bei interessendominierter Kommunikation nicht um Verständigung und Wahrheitssuche, sondern um Herrschaft und Sieg.“

… Diese Arbeit fokussiert – offen zugestanden „einseitig“ – nur die „Totschlagargumente“ der Inklusionsopponenten.

In seinem neuen Aufsatz knöpft sich Hans Wocken also einige Inklusionskritiker und deren „Totschlagargumente“ vor und weist nach, auf welch dünnem Eis sie sich bewegen.

Auch wenn der Aufsatz etwas länger ist, sollten Sie sich, liebe LeserInnen, nicht vom Lesen abhalten lassen. Ein höchst amüsantes und zugleich zutiefst aufklärerisches Lesevergnügen.

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