„JA13 für alle: Fünf große Länder müssen sich bewegen!“

Bildungsgewerkschaft GEW startet heute bundesweite Aktionen für gerechte Lehrkräftebezahlung „JA13“

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Frankfurt a.M. Mit bundesweiten Aktionen erhöht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) auch in diesem Jahr den Druck auf die Landesregierungen, für die gleiche Bezahlung aller voll ausgebildeten Lehrkräfte zu sorgen. „Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, gleichwertige Arbeit gleich zu entlohnen“, sagte Frauke Gützkow, im GEW-Vorstand für die „JA-13-Kampagne“ verantwortlich. „Immer noch werden in den meisten Bundesländern Grundschullehrkräfte, in einigen anderen auch Lehrkräfte in der Sekundarstufe I, schlechter bezahlt als Lehrerinnen und Lehrer etwa am Gymnasium. Alle Lehrkräfte müssen nach A13 (Beamtinnen und Beamte) oder E13 (Angestellte) bezahlt werden.“

Im Fokus des Aktionszeitraums stehen die fünf großen Länder Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (NRW). „In diesen Ländern werden Lehrkräfte an Grundschulen immer noch nach A12/E11 bezahlt“, stellte Gützkow fest, „parteiübergreifend hat die Politik die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt.“ In der Sekundarstufe, erläuterte die GEW-Expertin, sei die Lage komplexer, doch auch dort hinkten die großen Länder hinterher: „Nur Hessen bezahlt unter den fünf großen Ländern die Haupt- und Realschullehrkräfte nach A13.“ In diesen Ländern hätten sich die GEW-Landesverbände besonders intensiv auf Aktionen vorbereitet: „Aussitzen funktioniert nicht. Das werden die Kolleginnen und Kollegen vor Ort sehr deutlich machen“, betonte Gützkow.

Drei Beispiele für Aktionen: Die GEW Baden-Württemberg wird für den Aktionszeitraum in Grund-, Haupt- und Realschulen Porträts und Zitate -regional bekannter Lehrkräfte veröffentlichen, die noch nach A12 bezahlt werden, und auffordern, den Landtagsabgeordneten zu schreiben. Die GEW Hessen zieht mit sieben „gepackten“ Koffern, die von „schwarz-grünen Sparzwergen getragen werden, am 13. November vor das Kultusministerium. Die Koffer sind mit Ansichtskarten aus Bundesländern geschmückt, die nach A 13 besolden. Unter dem Motto „Der Zug für faire Besoldung rollt – NRW bitte einsteigen“ ruft die GEW Nordrhein-Westfalen am 26. November zu einer Kundgebung am Düsseldorfer Landtag auf. Auch Kundgebungen vor Bezirksregierungen sind geplant.

Gützkow machte sich für A13/E13 stark: „Weil Grundschul- und Sekundarschullehrerinnen es verdienen! Sie ebnen Kindern und Jugendlichen den Weg ins Lernen und ins Leben. Ihre professionelle Unterstützung ist mindestens genauso wichtig, wie Schülerinnen und Schüler auf das Abitur vorzubereiten.“ Die GEW-Expertin für JA 13 erinnerte daran, dass jüngst Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der Arbeit der Grundschullehrkräfte hohen Respekt zollte: „Das freut und das stärkt uns“, unterstrich Gützkow.

Sie machte darauf aufmerksam, dass zurzeit insbesondere Frauen diese anspruchsvolle Arbeit übernehmen: „Über 90 Prozent der Grundschullehrkräfte sind Frauen. Frauenarbeit ist genau so viel wert wie die Arbeit der Männer.“

Info: Bundesweit hat bereits eine Reihe Länder eine gerechtere Bezahlung auf den Weg gebracht. Für Grundschullehrkräfte ist A13/E13 in Brandenburg, Berlin und Sachsen umgesetzt. In Bremen und Schleswig-Holstein sind Stufenpläne vereinbart. In Niedersachsen werden Zulagen eingeführt. In diesen Ländern ging es auch um die Lehrkräfte an Schulen der Sekundarstufe I, die noch nach A12/E11 bezahlt wurden. In Thüringen werden ab 2020 Regelschullehrkräfte in A13 eingruppiert. In Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg laufen Gespräche mit den Landesregierungen, um die Besoldung anzuheben.
Informationen zu allen Bundesländern, eine interaktive Landkarte sowie Updates über den Aktionszeitraum vom 11. bis 21. November finden Sie unter: www.gew.de/JA13


11.11.2019
Ulf Rödde
Pressesprecher
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de