Runder Tisch Heimerziehung zieht die richtigen Schlüsse

Mitteilung: Bundesjustizministerium der Justiz

Zur Vorstellung des Abschlussberichts des Runden Tischs Heimerziehung erklärt Bundes­justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger:

Der Abschlussbericht bietet Vorschläge, die dem Anliegen dieses Runden Tischs gerecht wer­den und die den Weg für einen angemessenen Umgang mit dem Leid der ehemaligen Heim­kinder aufweisen. Zweckgebundene Zahlungen z.B. für Therapien und Unterstützung in be­sonderen sozialen Notlagen sind eine angemessene Reaktion auf individuelles Unrecht. Die­ser Weg ist – auch und gerade mit Blick auf andere Opfergruppen – eine Form der materiellen Anerkennung, die wir auch der heutigen Generation, die naturgemäß an früherem Unrecht nicht beteiligt war, vermitteln können. Dabei verstehe und respektiere ich, dass die Erwartun­gen der Betroffenen hier größer waren.

Gut ist auch, dass der Runde Tisch den Blick in die Zukunft richtet und Vorschläge unterbrei­tet, wie wir die Kinder von heute noch zuverlässiger schützen können. Der Abschlussbericht begrüßt den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Änderung des Vormundschafts- und Be­treuungsrechts, in dem die Bundesregierung die gesetzliche Begrenzung der Zahl der Mündel pro Amtsvormund vorschlägt. Dass der Vormund viele der anvertrauten Kinder nur aus den Akten kannte und ihnen nicht schützend zur Seite stand, war eine Erfahrung, die viele der ehemaligen Heimkinder bis heute verbittert.

Der heute vorgestellte Abschlussbericht führt die Arbeit eines bis dahin in Deutschland einma­ligen Projekts erfolgreich zu Ende. Der ehemaligen stellvertretenden Bundestagspräsidentin Antje Vollmer gebührt Dank und Anerkennung für ihre kluge Moderation und ihren beharrli­chen Einsatz.

Quelle: PM v. 13.12.2010 – BMJ