GEW begrüßt Aus für „Schultrojaner“

Bildungsgewerkschaft: Alltagstauglichkeit und Rechtssicherheit für Lehrkräfte und Schulen schaffen

Frankfurt a.M. – Das Aus für den sogenannten „Schultrojaner“ hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ausdrücklich begrüßt. „Das Projekt mit der geplanten Scansoftware hätte in die Irre geführt: Beschäftigte an den Schulen auszuforschen und Lehrkräfte unter Generalverdacht zu stellen, führt zu Unruhe an den Bildungseinrichtungen und verletzt deren Rechte. Wir brauchen eine Lösung, die Rechtssicherheit für die Beschäftigten schafft. Die Lehrkräfte müssen für die Lehr- und Lernprozesse alle nötigen Infoquellen professionell nutzen, die Inhalte nach pädagogischen und didaktischen Gesichtspunkten aufbereiten und wiedergeben können. Wir bieten den Ländern und dem Verband Bildungsmedien Gespräche über eine Vereinbarung an, mit der diese Ziele erreicht und die die Rechte der Autoren und Verlage berücksichtigt werden“, sagte Marianne Demmer, Leiterin des GEW-Vorstandsbereichs Schule, am Montag in Frankfurt a.M.

Sie machte deutlich, dass die Vereinbarung alltagstauglich sowie praxisorientiert sein müsse und keinen bürokratischen Aufwand an den Schulen verursachen dürfe. Demmer mahnte die Länder, die Lehrmitteletats und Mittel für Rechteabgeltungen so aufzustocken, dass die Lehrkräfte ihre pädagogischen Aufgaben in einem rechtssicheren Rahmen erfüllen könnten. „Wir schlagen vor, dass die Kultusministerkonferenz ein Expertengremium ‚Digitale Lehr- und Lernmaterialien‘ einrichtet. Es soll Vorschläge für eine von den Verlagen unabhängige Internet-Plattform für qualitätsgeprüfte Lehr- und Lernmaterialien entwickeln. Hierfür bieten wir unsere Mitarbeit und Unterstützung an“, betonte die GEW-Expertin. 

Pressemitteilung v. 7.5.2012
GEW-Hauptvorstand
Ulf Rödde
Pressesprecher und
Redaktionsleiter „Erziehung und Wissenschaft“
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