Berlin: So haben Gewerkschafter gewählt

dgb.jpgDer DGB-Infoservice einblick berichtete:

Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin hat es die AfD ins Parlament geschafft. Somit ist sie nun in zehn Landesparlamenten vertreten. SPD und CDU müssen deutliche Verluste hinnehmen. Der DGB-Infoservice einblick zeigt, wem GewerkschafterInnen in Berlin ihre Stimme gegeben haben.

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dgb-infoservice_einblick_so_haben_gewerkschafterinnen_in_berin_gewaehlt_frauenDie größten Zugewinne konnte – wie unter allen WählerInnen – die rechtspopulistische AfD erreichen, die mit dem Einzug ins Berliner Abgeordnetenhaus nunmehr in zehn deutschen Landtagen vertreten ist. 15 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder gaben in Berlin ihre Stimme der Protestpartei. „Dass mit der AfD eine rechtspopulistische Partei in das Abgeordnetenhaus und die Bezirksverordnetenversammlungen einziehen wird, sehen wir mit Sorge. Diese Partei schürt Ängste und vertritt eine arbeitnehmerfeindliche Politik“, erklärt Doro Zinke, DGB-Bezirksvorsitzende für Berlin und Brandenburg.

Wie in der gesamten Wählerschaft gehen männliche Gewerkschaftsmitglieder der rechtspopulistischen Propaganda der AfD eher auf den Leim als Frauen. Während 18 Prozent der männlichen Gewerkschaftskollegen der AfD ihre Stimme gaben, waren es nur zehn Prozent der Gewerkschaftsfrauen. Nach wie vor groß sind die Unterschiede im Wahlverhalten zwischen Ost und West – auch bei den GewerkschafterInnen. Das zeigt sich insbesondere am Wahlergebnis der Linken. Während die Linke im Westen bei ihnen 12 Prozent erreicht, ist sie unter den Gewerkschaftsmitgliedern im Ostteil der Stadt mit 27 Prozent stärkste Partei. Mehr Zuspruch erhält im Osten auch die AfD mit 18 Prozent gegenüber zwölf Prozent im Westen.

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Der DGB Berlin-Brandenburg geht davon aus, dass bald konstruktive Gespräche über eine Regierungsbildung beginnen. „Vom neuen Senat erwarten wir eine wirksame Politik für gute Arbeit in Berlin“, so die Bezirksvorsitzende Doro Zinke. Die Gewerkschaften hätten dazu ihre Vorschläge vorgelegt. „Die gute wirtschaftliche Entwicklung muss genutzt werden, um Verbesserungen bei Arbeitsplatzsicherheit, Einkommen und Qualifizierung zu erreichen und die öffentliche Daseinsvorsorge zu stärken“, fordert Zinke. Für den öffentlichen Dienst in Berlin müsse es endlich ein strategisches Personalkonzept geben, das sich an den notwendigen Aufgaben orientiert und dabei sowohl den altersbedingten Personalabgang als auch den zusätzlichen Personalbedarf durch die wachsende Stadt berücksichtige. Soziale Fragen sollten in allen Politikbereichen eine zentrale Rolle spielen, vor allem das Thema bezahlbarer Wohnraum sei eine Herausforderung für den neuen Senat, betont Zinke.

→ Mecklenburg-Vorpommern: So haben Gewerkschafter gewählt


Quelle: DGB Infoservice einblick