Fluter 34: Thema Zukunft

fluter34.jpegHeft 34 des Jugendmagazins der Bundeszentrale für politische Bildung ist erschienen

gsf – Der „fluter.“ beschäftigt sich in seinem Frühjahrsheft 2010 mit dem Thema Zukunft. Wie es kommt und wie es kommen kann. Auf 50 Seiten wird die Zukunft ausgeleuchtet.

Das Heft wird eröffnet mit einem Interview mit Dr. Rolf Kreibich, Direktor des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung. Er äußert sich zum Klimawandel, über Technik-Trends, über die Zukunftsfähigkeit der Jugend und zu der Frage, warum wir lieber alte Zeiten aufwärmen, statt Neues auszuprobieren. Eines seiner Credos: „Es gibt kaum Langfrist-Denken und kaum Langfrist-Strategien.“

Soweit zu dem, was in anderen Magazinen auch zu finden wäre. Der fluter wäre nicht der fluter, wenn er nicht ein Thema gegen den Presse-Mainstream bürsten würde. Im folgenden Artikel werden eine Wahrsagerin, ein Trendbüro und ein Wettbüro aufgesucht. Danach widmet sich der Fluter weiteren Zukunftsfragen: Wie werden wir Auto fahren? Wie kommunizieren? Welche Rohstoffe werden in 10 Jahren knapp sein? Ein Häftling wird nach seiner Zukunft gefragt. Er berichtet von seiner Form eines gelebten Buddhismus.

Ein weiterer Aufsatz hat mir auch gefallen: Was kommt denn jetzt? Entwickelt sich der Mensch eigentlich noch weiter? Es geht unter anderem um einen evolutionären Ausblick in die Welt der Eiweißbausteine.

Die Reportage „Wer soll das bezahlen?“ berichtet von einem Besuch bei der Munich Re, der größten Rückversicherung der Welt. Der Text bleibt sachlich auskunftsfreudig, aber inhaltlich flach und systemimmanent. Hinterfragt wird da wenig. Es wäre natürlich auch blauäugig, vom fluter systemkritische Ausagen zu erwarten.

Im letzten Teil des Heftes geht es um den Bevölkerungsrückgang in Deutschland, um architektonische Visionen, um die Zukunft eines HIV-Positiven und um das wichtige Thema der Datensicherung: „Was bleibt uns übrig? Manche CDs kann man schon nach zehn Jahren nicht mehr gebrauchen.“ Auch der fluter bleibt natürlich eine zukunftsfähige Antwort schuldig. Das Thema mit der langfristigen Zerstörung elektronischer Daten wird uns noch heftig beschäftigen in der Zukunft.

Den Abschluss des Heftes bilden die Berufe der Zukunft und die These, dass sich Eltern im Jahr 2020 ihre Kinder nach Haarfarbe, Geschlecht und Gesundheit aussuchen können – wenn die Politik das zulässt.

Was fehlt im Heft? Die Zukunft der Arbeit und wie ein Gesellschaftsmodell der Zukunft aussehen kann? Da bleibt der fluter wieder dem Mainstream verhaftet und hat Marx ausgeladen. So kritisch soll’s denn doch nicht sein.

Fazit: Ein spannendes, gut geschriebenes und gestaltetes Magazin – nicht nur für Jugendliche. Mir hat’s besser gefallen als so manches „linkes“ Polit-Magazin mit elitärer Sprache und Thematiken aus fremden Galaxien. Diese Ausgabe des fluters sollte man sich nicht entgehen lassen. Und das Schönste: Der eine oder andere Text ist als Diskussionsgrundlage oder Infomaterial im Unterricht hervorragend zu verwenden.

Der fluter kann kostenlos per Post bezogen oder als pdf dowgeloaded werden. Hier die Links:

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