Lehrer sind anders, Schüler auch

Drei ungewöhnliche Bücher mit nachdenklichen, spannenden und unterhaltsamen Schulgeschichten von 1921 bis 1962

Mitteilung: Zeitgut-Verlag

Spickzettel und Nachsitzen, Streber und hitzefrei – wem fallen da nicht eigene Schulerinnerungen ein? Immer, wenn alte Schulfreunde sich treffen, werden die Geschichten von Paukern und Pennälern wieder lebendig. Mancher hat sie aufgeschrieben. Aus seinem reichen Fundus solcher Zeitzeugen-Erinnerungen präsentiert der Zeitgut Verlag drei ungewöhnliche Bücher mit spannenden und unterhaltsamen Schulgeschichten.

„Unvergessene Schulzeit“ umfasst die Zeiträume von 1914 bis 1962. 1924, mit sieben Jahren, ist die kleine Lieselotte zum ersten Mal verliebt – in ihren Vertretungslehrer Tristan Schuhleder, genannt „Trissi“, weil er so viel lustiger ist als die strenge Klassenlehrerin in ihrem grauen Reformkleid. Erich Franze erzählt vom gefürchteten Oberlehrer Gerisch und dessen „Zepter“, seinem Rohrstock, den der Lehrer trotz Abschaffung der Prügelstrafe weiter einsetzt.

Ab 1933 weht ein anderer Wind in den Klassenstuben. Der Nationalsozialismus findet Eingang in die Lesefibeln der Erstklässler. Und die Schüler der 4. Klassen in Hannover rechnen in Mathematik aus, was ein Geisteskranker in zehn Jahren den Staat kostet.

Gisela Schröder, 1933 in der ersten Klasse in Thüringen, kann gar nicht verstehen, warum der Lehrer ihre „Negerpuppe“ abscheulich findet. Ursula Sonnemann schildert, wie einige ihrer Mitschüler auf einmal dem Unterricht für immer fernbleiben. Zu Hause fragt sie ihre Eltern ängstlich, ob auch sie Juden seien und bald fort müssten.

Mit Kriegsbeginn werden viele Lehrer eingezogen, und als die Bomben fallen, ganze Schulen aufs Land verlegt. Die Jungen der höheren Klassen werden als Luftwaffenhelfer eingesetzt. Sie erhalten das Notabitur. Zuletzt werden sogar die 15- bis 16-Jährigen gemustert. Beim Neubeginn 1945 liegen viele Schulen in Schutt und Asche, die Klassen sind überfüllt, unter ihnen viele Flüchtlingskinder.

Die Lehrerin Ingeborg Blank erzählt: „Vor mir saßen 34 Jungen einer 5. Klasse. Die meist unterernährten Körperchen steckten in ärmlicher, notdürftiger Kleidung. Es fehlte am Notwendigsten: Hefte, Schreibgeräte, Lehrbücher, es gab weder Anschauungsmaterial noch Lehrpläne.“ In den Großstädten sorgen die Allierten für die Schulspeisung – oft die erste Mahlzeit am Tag. Lebertran und Entlausungsaktionen gehören zum Schulalltag. Und im Winter müssen die Kinder etwas Brennbares zur Schule mitbringen.

„Ordnung muss sein“, heißt es in den 50er und 60er Jahren in Ost und West. In den Schulen der DDR nimmt der Druck zu, in die Pionierorganisation oder die FDJ einzutreten. Wer opponiert, muss mit Rauswurf aus der Schule rechnen. „Lehrer sind anders, Schüler auch“ – in diesem Beitrag geht es nicht nur um Marotten und Vorlieben von Lehrern mit so treffenden Namen wie Fräulein Sanftenschneider oder Mathelehrer Ungnade, sondern auch um freche und einfallsreiche Schüler. Fotos und Dokumente der Zeitzeugen machen die Erinnerungen glaubwürdig und lebendig. So werden die Schulerinnerungen zum unterhaltsamen Spiegel der Zeitgeschichte.

Unvergessene Schulzeit Erinnerungen von Schülern und Lehrern
Band 1, 1921-1945, Taschenbuch, ISBN 978-3-86614-100-1, Euro 6,90
Band 3, 1914-1945, Taschenbuch, ISBN 978-3-86614-120-9 Euro 6,90
Doppelband 1+2, 1921-1962, gebunden ISBN 978-3-86614-140-7, Euro 12,90


PM v. 3.4.2019
Lydia Beier
Öffentlichkeitsarbeit
Zeitgut Verlag
www.zeitgut.com


Der Zeitgut Verlag hat uns die Genehmigung zur Veröffentlichung einer Geschichte erteilt. Wir haben uns für die Geschichte von Hasso Pacyna mit dem Titel „Lateinische Adverbien“ entschieden. Die Geschichte kann als pdf-Datei heruntergeladen werden. Sie eignet sich nicht nur zum Selberlesen, sondern auch zum Vorlesen in der Klasse.

Berlin 1943.  Die nächtlichen Fliegeralarme beherrschten das Leben. Wenn die Sirenen auf und ab heulend, ertönten, mußten wir Kinder schnellstens unser stets bereitstehendes Notgepäck schnappen und in den Luftschutzkeller hinunter. Dabei hatten wir die hintere Treppe zu benutzen. Wir eilten vorbei an Wassereimern und Feuerpatschen, die auf jeder Etage standen. Auch Säcke mit Löschsand lagen bereit. Das waren die vorgeschriebenen Sicherheitsvorkehrungen. … weiter