Entschleunigung durch die Schwitzhütte
Schamanismus in der Eifel verbindet Gesundheitsfürsorge und Sinnsuche in Reaktion auf aktuelle gesellschaftliche Zustände
Mitteilung: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Beschäftigung mit Schamanismus und die Ausübung schamanischer Praktiken werden häufig als Esoterik und Aberglaube abgetan. Wie eine ethnographische Feldstudie zeigt, handelt es sich bei dem Gegenwartsschamanismus jedoch vielmehr um eine Kulturtechnik, die therapeutische Funktionen mit alternativen Sinnentwürfen oder Weltsichten verknüpft.
„Menschen, die sich heute dem Schamanismus zuwenden, suchen meistens nicht nur Gesundheit im biomedizinischen Sinn, sondern im Sinne von heil oder ganz werden“, sagt Prof. Dr. Mirko Uhlig vom Fach Kulturanthropologie/Volkskunde der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Er hat über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren schamanisch Praktizierende in der Eifel interviewt, begleitet, selbst an Ritualen teilgenommen und die Erfahrungen und Ergebnisse in einem Buch veröffentlicht. … weiter