Zum Thema Odenwaldschule
von Günther Schmidt-Falck
Im Strudel der sexuellen und gewaltätigen Missbräuche an katholischen Einrichtungen blubbert nun auch erneut der Morast an einer weltlichen Schule, der Odenwaldschule, hoch. Als reformpädagogisches Vorzeigeprojekt von vielen (… den meisten von uns?) in den 70er und 80er Jahren mit feuchten Augen bestaunt, blättert nach den ersten massiven Schadensmeldungen Ende des 20ten Jahrhunderts nun auch noch 2010 der letzte Lack ab. Die Ikone der Reformpädagogik à la Wagenschein und Becker taugt nicht mehr recht zum Anbeten. Die ehemals „Guten“ stehen in Gefahr, nun zu den „Bösen“ gezählt zu werden.
Was letztendlich vorgefallen ist, was aufgearbeitet wurde/wird, lässt sich von hier aus nicht klären. Von Drogen und sexuellem Missbrauch ist die Rede. Manche ExschülerInnen wissen was, haben was erlebt, andere haben nie was mitbekommen. Andere identifizieren sich mit ihrer Schule und wollen nichts zur Kenntnis nehmen. Kocht die Presse den Fall hoch? Was soll man glauben, was nicht?
Fakt ist, dass schon in den 90er Jahren die Fälle bekannt waren, aber nur intern aufgearbeitet (?), bearbeitet (?) wurden. Neue Fakten und Erkenntnisse sollen zwar nicht dazu gekommen sein, aber genau hier beginnt die Schweinerei. „Geschlossene Gesellschaften“ neigen dazu, niemand reinzulassen. Egal, ob über der Tür „katholische Kirche“ steht oder „reformpädagogischer Glaubenszirkel“. Es ist diese Art „geschlossener“ Clubs, ideologisch überhöht. Hat das nicht was von Opium fürs Volk oder zumindest Opium für Pädagogik-Gläubige?
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Linksammlung
Spreeblick. Sexueller Missbrauch von Schülern: Nicht nur Jesuiten-Schulen sind betroffen. (Artikel- und Kommentarsammlung zum Thema. Unter anderem ist auch die Odenwaldschule ein Thema)
Bericht in der Süddeutschen Zeitung:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/7/505211/text/
Artikel bei telepolis:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32212/1.html