„Bildungsreise durch die kindliche Lebenswelt“: Kinder sind wunderbar, Eltern auch – aber nicht immer!
Dr. Jan-Uwe Rogge beschäftigte sich an der Hochschule Harz (FH) im Rahmen der "Bildungsreise durch die kindliche Lebenswelt" mit der spannenden Frage "Brauchen Kinder Grenzen?"
Bericht: gsf/idw/Hochschule Harz
Eine der Kernfragen der Erziehung, nämlich ob Kinder Grenzen brauchen, beantwortete der renommierte Verhaltens- und Sozialwissenschaftler Dr. Jan-Uwe Rogge am Freitag, dem 9. April, im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Bildungsreise durch die kindliche Lebenswelt".
"Erziehung und das Setzen von Grenzen hat nichts zu tun mit Verbissenheit. Sondern mit Leichtigkeit, mit Humor, mit Schmunzeln, mit Lachen", mit diesen Worten begrüßte Dr. Jan-Uwe Rogge seine Zuhörer. Er sei sich bewusst, dass die Eltern von heute alles im Griff haben wollen. Sie seien "pädagogisch hyperaktiv". In seinen Augen gibt es jedoch keine Patentlösung bei der Kindererziehung. Früher sei man schließlich auch als lebenstüchtiger Mensch herangewachsen, bevor eine Flutwelle von Ratgebern die Eltern zu "pädagogischen Zombies" habe werden lassen. "Kinder sind anzunehmen wie sie sind und nicht wie man sie gern hätte", verdeutlichte der Experte und betonte, wie wichtig es sei, die eigene Unvollkommenheit zu akzeptieren, Fehler zuzulassen und zu wissen, dass man nicht alles kontrollieren kann. "Kinder mögen Eltern, die authentisch sind, die klar sind, die ehrlich sind. Kinder wollen keine Eltern die nach 'Schema F' handeln und erst nachschlagen, wie man mit der Situation nun am besten umgeht", so der Autor. Mit kleinen Anekdoten veranschaulichte der profilierte Familien- und Kommunikationsberater verschiedenste Situationen aus Sicht der Eltern und vor allem aus der Perspektive der Kinder. Er zeigte auf, dass kein Kind vor einer Grenze stehen bleibt, sondern darüber hinweg geht, um sich auszutesten. Grenzüberschreitungen seien normal. Der schwierige Part für die Eltern sei dabei, stets zum eigenen Kind zu stehen und es so zu nehmen, wie es ist.
Pressemitteilung v. 16.4.2010
Dipl.-Kfm. (FH) Andreas Schneider
Pressestelle Hochschule Harz, Hochschule für angewandte Wissenschaften (FH)
Quelle: http://idw-online.de/pages/de/news364740
gekürzt: gsf/Red. Auswege
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