von G. S.*
„Die materialistische Lehre von der Veränderung
der Umstände und der Erziehung vergisst,
dass die Umstände von den Menschen verändert
und der Erzieher selbst erzogen werden muss.“
Marx, Thesen über Feuerbach
Johann [so nannten wir ihn in Anklang an seinen chinesischen Rufnamen], 15 Jahre alt, kam – nach einem regulären Schulbesuch in China – zunächst an eine Schule mit verstärktem Deutschunterricht, dann zwei Monate an unsere Hauptschule, danach zwei Wochen versuchsweise an ein Gymnasium. Erziehliche Schwierigkeiten veranlassten die Mutter (der Stiefvater arbeitete damals noch in München, jetzt in Kanada), ihn Mitte Oktober zu den Großeltern nach Shanghai zu schicken, von wo sie ihn, offenbar wegen erneuter Probleme auch dort, Anfang Januar wieder in den 9. Jahrgang unserer Schule zurückbrachte. Der Großvater ist mittlerweile gestorben. …
gsf – So beginnt Auswege-Autor – wir nennen ihn Georg Schuster* – seinen Aufsatz über diesen pubertierenden Jungen, den er als Klassenlehrer betreute. Der Autor zeichnet ein detailgenaues Bild der Entwicklung von "Johann", schildert dessen Probleme mit der Mutter, mit der peer-Group und mit der Schule und schafft es, uns LeserInnen an dem schwierigen Weg Johanns auf der Suche nach Identität teilhaben zu lassen. Wir erfahren auch, wie eng gute Erziehungsabsichten zugleich mit ihrem Scheitern veknüpft und wie hinter jeder Maßnahme die "Grenzen der Erziehung" zu spüren sind. Den ganzen Aufsatz lesen
*Der Autor ist der Redaktion bekannt und schreibt regelmäßig für das Magazin AUSWEGE-Perspektiven für den Erziehungsalltag.
Auswahl bisher erschienener Aufsätze von G. Schuster im Magazin AUSWEGE:
► Hegel als Erzieher? Ein paar Denkanstöße eines brauchbaren Philosophen
► Bildung auf Deutsch: Nec scholae, nec vitae
► Nennen wir mich Schuster