Der Mythos des verwöhnten Kindes

Kohn_Mythos_des_verwoehnten_Kindes_thRezension über das gleichnamige Buch von Alfie Kohn

von Karin Rinn

Kann ein Mensch zu viel Selbstbewusstsein haben? Brauchen Kinder manchmal einen Dämpfer, um nicht zu unerträglichen Rotzlöffeln zu werden? Zu Tyrannen, Egomanen, großspurigen Angebern, weltfremden Besserwisser und Nichtskönnern?

Kurz gesagt: Ist die überall hörbare Warnung davor, sein Kind zu verwöhnen, nicht eine wichtige Richtschnur für eine gelingende Erziehung?

Nein, meint Alfie Kohn, Erziehungswissenschaftler aus Boston, USA, in seinem kürzlich erschienenen Buch „Der Mythos des verwöhnten Kindes“ mit dem Untertitel „Erziehungslügen unter die Lupe genommen“.

Auf dieses Buch hat die Welt gewartet. … Die Rezension lesen

Hegel als Erzieher?

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Friedrich Hegel (1770-1831) mit Studenten. Lithographie von F. Kugler.
Quelle: Das Wissen des 20.Jahrhunderts, Bildungslexikon, Rheda, 1931, PD

Ein paar Denkanstöße eines brauchbaren Philosophen

von G. S.

Der folgende Aufsatz beruht auf Erfahrungen, die sich nach gut zwanzig Berufsjahren im deutschen Schulsystem in den ersten an einer deutschen Auslandsschule fortgesetzt haben.

„Zur Not verstehe ich alles selbst.“
(G.W.F. Hegel, 1807)

Mit dem trotzigen Satz äußert der noch wenig bekannte Georg Wilhelm Friedrich seinen Ärger darüber, dass das wissenschaftliche Erklären seiner Zeit für ihn zu wünschen übrig ließ. Im Laufe seines Lebens, das 1770 in Stuttgart begann und dem die Cholera 1831 in Berlin ein Ende setzte, hat Hegel aus dieser Not eine Tugend gemacht. In der systematischen Form der Ableitung erklärt er gebildet und bemüht Stück um Stück die ihm bekannte Welt. Dabei sind ihm Erkenntnisse gelungen, die ihn, selten genug, zum heute noch brauchbaren Philosophen machen. … weiter

bleistift

 

Bisher erschienene Aufsätze von Georg Schuster

Arbeitsblätter zum „Beziehungsverhältnis Eltern-Kinder“

DIE ZEIT bietet folgende Arbeitsblätter für Lehrkräfte an:

Eltern bestimmen, wann ihre Kinder ins Bett gehen, wann sie das Zimmer aufräumen müssen und wie viel Taschengeld sie bekommen. In der Schule und im Sportverein sagen auch immer die Erwachsenen, wo es lang geht, und nicht die Kinder. Das ist in Kinderaugen nicht immer fair.

Die Arbeitsblätter, die in Zusammenarbeit mit der Sir Peter Ustinov Stiftung entstanden sind, thematisieren dieses Beziehungsverhältnis. Ihre Schüler erfahren warum Erwachsene das machen (müssen) und lernen darüber hinaus auch, welche Rechte Kinder haben. …

Im ersten Teil der Arbeitsblätter beschäftigen sich die Schüler mit einer Geschichte von zwei Brüdern, die mit ihren Eltern über bestehende Regeln diskutieren. Anschließend sollen die Schüler überlegen, welche Regeln bei ihnen zu Hause gelten und welche Gründe es dafür geben könnte.

Im zweiten Teil der Arbeitsblätter werden die wichtigsten Kinderrechte vorgestellt. Die Schüler werden angeregt zu überlegen, welche Rechte ihnen am wichtigsten sind und in welchen Alltagssituationen ihre Rechte zum Einsatz kommen.

Hinweis: Die Verlinkung zu diesem Unterrichtsmaterial stellt ein Informationsangebot dar. Wir haben die ABs nicht erprobt. Bitte Inhalt und meth.-didakt. Qualität selbst prüfen.

zur Downloadseite

„Wie schön das doch wäre, aber…“

Rezension des Buches „Lernen geht anders. Bildung und Erziehung vom Kinde her denken“ von Remo H. Largo

von Anja Arneth

Im Diskurs zum Bildungsnotstand unserer Gesellschaft lassen sich auf´s gröbste abstrahiert zwei Lager unterscheiden: Entweder brauchen Kinder „mehr Disziplin“ oder Erziehung muss „vom Kinde aus“ neu gedacht werden. Da nahezu jeder glaubt, etwas zu dieser Diskussion beitragen zu können, ist sie unübersichtlich geworden und kann hier nicht in all ihren Ausprägungen wiedergegeben werden.

Ein viel beachteter Mitredner in der aktuellen Erziehungsdebatte ist der Sachbuchautor und emeritierte Professor für Kinderheilkunde Remo H. Largo. … weiter

 

Kinder

Rezension des von Klaus Weber herausgegebenen Bandes über Erziehung, Disziplin und Kinderrechte

von Günther Schmidt-Falck

Herausgeber Klaus Weber hat verschiedene „kritische“ WissenschaftlerInnen versammelt, die sich in diesem Bändchen in die Position von Kindern hineinzudenken versuchen. Themen sind u.a..: Kinder und Macht, Erziehung und Freiheit, Problemkinder, Verständigung mit Kindern, Waldorfpädagogik, Beziehungsgestaltung mit Kindern. Der Band beherbergt insgesamt 10 Aufsätze auf 253 Textseiten.

Den Anfang macht Christoph Spehr. Er hat sich an das Thema „Kinder und die Macht“ herangewagt und beschreibt eine Geschichte, die er dem Kindermagazin „Hoppla“ des Weltbild Verlages entnommen hat: … weiter

Das Ethos der Erziehung

Was ist elementar?

von Hartmut von Hentig

  • Die tatsächliche oder vermeintliche Zunahme ungeordneten Verhaltens von Kindern und Jugendlichen hat die Behauptung hervorgerufen, die ‚Erziehung“ sei gegenüber der „Bildung“ und der „Ausbildung“ vernachlässigt worden.
  • Die Forderungen nach Zucht, Strenge und Führung als Grundlage der Erziehung nehmen zu.
  • Die notwendige Korrektur des Falschen ergibt noch nicht das notwendige Richtige.
  • Was ist also elementar in der "Erziehung"?
  • Wer erziehen will, muss „geschehen lassen“ können, „Zeit verlieren“, Geduld haben.
  • Allen, die einen ausdrücklich pädagogischen Beruf haben, sollte darum vor Antritt desselben eine gänzlich andere Aufgabe in der Welt zugemutet werden.

 

Vorbemerkungen zum Aufsatz von Hartmut von Hentig
von Hans Grillenberger

Geschichte eines Artikels – Dokumentation zu „Das Ethos der Erziehung. Was ist elementar?“ von Hartmut von Hentig

Als im Jahr 2008 AUSWEGE online ging, wandten wir uns an Hartmut von Hentig mit der Bitte uns einen Beitrag zu unserem Magazin zu schreiben. Aus dem Brief von damals: Weiterlesen

Enteignetes Bewusstsein!

Amokläufe sind nicht durch Waffengesetze oder einen Medienführerschein zu lösen. Wir brauchen eine „Erziehung des Herzens“
von Rolf Staudt

Wer glaubt, Medienkompetenz durch einen Medienführerschein herstellen bzw. das Problem mit „Waffengesetzen“ lösen zu können, hat das Problem nicht in seiner wahren Dimension erfasst. Darüber hinaus bedarf es dringend ganzheitlicher, nachhaltiger Bildung, die den Zusammenhang des Weltgeschehens im Zeitalter des globalen Dorfes zu erfassen vermag. Rolf Staudt stellt Fragen

  • Wie soll das funktionieren?
  • Wie erklärt sich ein Mensch die Welt?
  • Von welchen Bedingungen hängt das „Weltbild“ eines Menschen ab?

und gibt Antworten in seinem Aufsatz. … weiter

Alle bisher erschienenen Aufsätze von Rolf Staudt

Arno Gruen: Der Wahnsinn als Normalität

Gruen_Der_Wahnsinn_der_NormalitaetEine erhellende und leidenschaftliche Leseempfehlung für alle, die manchmal hilflos den reaktionären Rufern nach mehr Härte im Umgang mit Kinder und Jugendlichen gegenüberstehen
von Hans Grillenberger

Grenzen setzen! – In vielfältigen Variationen werden wir immer wieder und in letzter Zeit wieder häufiger in Bezug auf den Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit diesem Slogan konfrontiert. Das Buch „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ des Psychoanalytikers Winterhoff ist eine wortgewandte Bündelung all dieser Variationen. Es drückt die Ängste der Erwachsenen vor Kindern und Jugendlichen aus, die ungehemmt ihre „Triebe“ ausleben wollen und damit vermeintlich den Zusammenhalt der Gesellschaft bedrohen.Dem deutsch-schweizer Psychotherapeuten Arno Gruen ist zu danken, dass er bereits vor 20 Jahren mit seinem Bestseller „Der Wahnsinn der Normalität. Realismus als Krankheit.“ diese Weltsicht als eine Krankheit diagnostiziert. … weiter