Brutal Simplifiers

oder von einem toten Pferd sollte man besser absteigen

von Rolf Staudt

gsf – Immer weniger Menschen beteiligen sich an demokratischen Prozessen. Es fehlt echte Kommunikation in der globalen digitalen Weltgesellschaft. Im Gegenteil: Ausgeschlossensein und Ohnmachtserfahrungen greifen die Würde und Selbstbestimmung der Menschen an. Statt im postdemokratischen Zustand unserer Gesellschaft zu verharren, müssen wir – unsere Gesellschaft und deren demokratische Institutionen – den Weg zu einer neuen Demokratie wagen.

Innovationen müssen dabei den Weg von unten nach oben gehen, die Menschen müssen in ihrer Kompetenz respektiert und ihre Bedürfnisse dürfen nicht mehr dem Funktionieren der Organisation untergeordnet werden. Für die Schule heißen diese Bedingungen: Neues Lernen in kommunikativen, kreativen, lateralen Prozessen.

Rolf Staudt hat einen grundlegenden, aber leicht verständlichen Aufsatz geschrieben und verarbeitet in ihm u.a. die Erkenntnisse des US-Soziologen Richard Sennett (Sennetts Arbeitsschwerpunkte: Vereinzelung, Orientierungslosigkeit und Ohnmacht der Menschen, instabile Beziehungen und die Ausübung von Herrschaft)  und Colin Crouch (britischer Soziologe, eine seiner Thesen: Die heutigen Demokratien nähern sich dem Zustand der Postdemokratie an und der Einfluss der privilegierten Eliten nimmt zu.).

Überarbeitete Fassung v. 27.5.2011:

Die Thesen dieses Aufsatzes sollten uns alle angehen. Wir empfehlen: Dringendst lesen!

©Foto: Gerd Altmann / www.pixelio.de

 

Weitere Aufsätze von Rolf Staudt im Magazin AUSWEGE:

Macht – Machtlosigkeit – Hilflosigkeit – Gewalt

Enteignetes Bewusstsein!

“Zwischen diesen Deckeln liegt weder Fisch noch Fleisch”

Wir brauchen eine Schule für Lebenskunst!

 

Macht – Machtlosigkeit – Hilflosigkeit – Gewalt

machtschatten_mofa.jpgvon Rolf Staudt

Auswege-Autor Rolf Staudt hat sich zum 1. Jahrestag des Amoklaufes in Winnenden mit der Frage beschäftigt, wie in Zukunft ähnliche Geschehnisse verhindert werden können.

Dazu hat er die 39 Handlungsempfehlungen des Sonderausschusses „Konsequenzen aus dem Amoklauf in Winnenden und Wendlingen – Jugendgefährdung und Jugendgewalt“ des Landtags in Baden Württemberg analysiert und Gegenvorschläge formuliert.

Er untersuchte dazu die neuen Kommunikationsformen der jüngeren Generation, die Bedeutung von Computerspielen, die nötigen Paradigmenwechsel im gesamten Schulsystem inkl. veränderter Lernformen und einer Entlastung der Lehrkräfte, die Bedeutung der Postdemokratie und „Das Gift der Entsolidarisierung“.

Seine wichtigsten Schlüsselstellen: Die Gesellschaft driftet immer weiter auseinander und Jugendliche können kaum mehr selbst wirksam werden. Die digitale Globalisierung greift die Würde und Selbstbestimmung des Menschen an. Wir brauchen eine Debatte über unsere (Leit-)Kultur und ein Umdenken in der Schulpolitik. Prävention ist außerdem das Mindeste und das Nachhaltigste was unsere Gesellschaft organisieren muss.

Rolf Staudt stellt mit diesem Grundsatzartikel einen weiteren Denkanstoß ins Netz. Die Diskussion zu den Themen Entsolidarisierung, Jugendgewalt, Sinnfindung, Postmoderne u.a. geht also weiter.    Aufsatz lesen

©Foto: Monika Falck 2008

Alle bisher erschienenen Aufsätze von Rolf Staudt


Enteignetes Bewusstsein!

Amokläufe sind nicht durch Waffengesetze oder einen Medienführerschein zu lösen. Wir brauchen eine „Erziehung des Herzens“
von Rolf Staudt

Wer glaubt, Medienkompetenz durch einen Medienführerschein herstellen bzw. das Problem mit „Waffengesetzen“ lösen zu können, hat das Problem nicht in seiner wahren Dimension erfasst. Darüber hinaus bedarf es dringend ganzheitlicher, nachhaltiger Bildung, die den Zusammenhang des Weltgeschehens im Zeitalter des globalen Dorfes zu erfassen vermag. Rolf Staudt stellt Fragen

  • Wie soll das funktionieren?
  • Wie erklärt sich ein Mensch die Welt?
  • Von welchen Bedingungen hängt das „Weltbild“ eines Menschen ab?

und gibt Antworten in seinem Aufsatz. … weiter

Alle bisher erschienenen Aufsätze von Rolf Staudt

„Zwischen diesen Deckeln liegt weder Fisch noch Fleisch“

Neue MedienÜber den sinnvollen Umgang mit alten und neuen Medien
von Rolf B. Staudt

gsf – In Seminaren ist die Präsentation eines Themas oft wichtiger als sein Inhalt. Vorträge werden zur Live-Show, Referate zur Performance. Rolf Staudt kritisiert diese Auswüchse und meint, dass die Show nicht ausreicht, um unsere moderne Gesellschaft menschenwürdig zu gestalten. Er erörtert den Umgang mit alten und den neuen, elektronischen Medien und stellt Fragen: "Genügt uns bei einem Vortrag die Performance? Reicht die Live-Show? Wo lernen Menschen, die neuen Medien in ihr Leben einzubauen? Diese als Werkzeug zu integrieren? Sie als Werkzeuge zu nutzen und diese Werkzeuge professionell einzusetzen?" …weiter

Alle bisher erschienenen Aufsätze von Rolf Staudt 

Wir brauchen eine Schule für Lebenskunst!

KommentarNicht nur wegen Winnenden
von Rolf B. Staudt

Was mich als Lehrer ärgert: Das Dilemma ist bekannt, aber es wird beharrlich nichts verändert! Es ist nicht wie Honig, es ist wie Wagenschmiere! Vielleicht wird es noch ein paar Tage dauern, bis die letzten direkt Geschädigten beerdigt und aus den Krankenhäusern entlassen sind, dann wird wieder Friedhofsruhe einkehren im Land. Zumindest in der öffentlichen Diskussion. Unter der Decke wird das schwarze Pech, die Wagenschmiere weiterwirken. Es wird weiter brodeln, zu weiteren Eruptionen kommen, mehr oder weniger gewalttätigen. … weiter

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