Mindestlöhne: In Westeuropa meist über 9,40 Euro, im EU-Mittel nominal kräftige Zuwächse, Reallohnverlust in Deutschland

Neuer internationaler Mindestlohnreport des WSI

Mitteilung: Hans-Böckler-Stiftung

Die Mindestlöhne in den 22 EU-Staaten, die über eine gesetzliche Lohnuntergrenze verfügen, sind zuletzt im Mittel kräftig angehoben worden – nominal um 4,4 Prozent. 19 Staaten haben ihre Mindestlöhne zum 1. Januar 2018 oder im Laufe des Vorjahres angehoben, lediglich in Deutschland, Griechenland und Luxemburg gab es keine Erhöhung. Die nominalen Erhöhungen waren die zweitstärksten seit 2009. Da die Inflation wieder anzog, legten die Mindestlöhne real weniger kräftig zu – im Mittel um 2,8 Prozent nach 5,1 Prozent 2017. In den meisten EU-Ländern mit Erhöhungen gab es aber auch inflationsbereinigt Zuwächse.

Das zeigt der neue Mindestlohnbericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.* Der deutsche Mindestlohn ist mit 8,84 Euro pro Stunde spürbar niedriger als die Lohnuntergrenzen in den westeuropäischen Euro-Staaten, die mindestens 9,47 Euro Stundenlohn vorsehen, in Luxemburg sogar 11,55 Euro. … weiter

Quelle: www.boeckler.de

Mindestlohn: Deutliche Verdienstzuwächse bei positiver Arbeitsmarktentwicklung, Orientierungsmarken für Erhöhung

Mitteilung: Hans-Böckler-Stiftung

Der gesetzliche Mindestlohn nutzt Millionen Beschäftigten. Vor allem in klassischen Niedriglohnbranchen sind die Verdienste kräftig gestiegen. Der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hat der Mindestlohn unter dem Strich nicht geschadet. Für eine spürbare Anhebung der Untergrenze ab 2017 gibt es verschiedene Orientierungsmarken. Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue Analyse des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, die die aktuellsten vorliegenden Daten auswertet. … weiter

Quelle: www.boeckler.de

Mindestlohn: Friseur-Modell keine Blaupause

Mitteilung: Deutscher Gewerkschaftsbund

Zu dem sich laut Medienberichten abzeichnenden Kompromiss zum Mindestlohn in den Koalitionsverhandlungen erklärte Claus Matecki, DGB-Vorstandsmitglied, am Donnerstag in Berlin:

"Das Friseur-Mindestlohn-Modell* kann keine Blaupause für einen einheitlichen, gesetzlichen Mindestlohn sein. Alle Beschäftigten benötigen die ohnehin mageren 8,50 Euro pro Stunde sofort. Schließlich wird zum Beispiel auch bei der Mehrwertsteuer nicht zwischen Ost und West differenziert, sondern sie ist für alle gleich hoch. Wir brauchen einen einheitlichen gesetzlichen Mindestlohn von zunächst 8,50 Euro pro Stunde als unterste Haltelinie ohne Differenzierungen nach Alter, Branchen, Regionen und Berufsgruppen.

Ein gesetzlicher Mindestlohn ist nicht nur ein Gebot der sozialen Vernunft, sondern auch ökonomisch sinnvoll, da er die Kaufkraft steigern wird. Die Gegner des Mindestlohns versuchen ihn mit den immer gleichen ideologischen Vorbehalten zu diskreditieren. Sie warnen vor Arbeitsplatzverlust. Durch ständiges Wiederholen werden diese Argumente nicht richtiger. Ein Blick in andere europäische Länder genügt um festzustellen, dass ein gesetzlicher Mindestlohn nicht zu großen Arbeitsplatzverlusten geführt hat. Es ist höchste Zeit für einen gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland. Eine neue Bundesregierung muss sich ihrer sozialpolitischen Verantwortung stellen."

*8,50 Euro im Osten stufenweise einführen bis 2015

Pressemitteilung v. 24.10.2013
www.dgb.de

 

„Eine ganze Generation früh gestörter Kinder“

Das Online-Magazin Telepolis veröffentlichte am 11.4.2013 den ersten Teils eines sehr aufschlussreichen Interviews mit Günther Buchholz (Interviewpartner: Reinhard Jellen):

Interview mit Günter Buchholz über Gleichberechtigung, die veränderte Rolle der Frau, öffentliche Kinderbetreuung und den Mindestlohn. Teil 1

Der emeritierte BWL-Professor Günter Buchholz vertritt die These, dass sich die Frauenbewegung weg von der Idee der Emanzipation für alle Evastöchter hin zu einer Kampagne zur Privilegierung weniger Frauen im Dienste der Eliten umorientiert und sich die Politik für Gleichberechtigung in eine Gleichstellungspolitik gewandelt hat. Außerdem vermag er in der öffentlichen Kinderbetreuung, welche gemäß der von Arbeitsministerin von der Leyen prognostizierte Entwicklung: "Arbeit wird weiblicher, bunter, älter" die Eingliederung der Frauen in den Arbeitsmarkt unterstützen soll, wenig Positives zu erblicken. … Den ganzen 1. Teil lesen

Mindestlohn

Aufgaben der Gewerkschaften am Beispiel der Mindestlohndiskussion

3 bis 6 (je nach Schulart) Unterrichtseinheiten zum Thema Mindestlohn. Es liegt ein Infotext und ein Zeitungsbericht bei (inkl. Arbeitsaufträgen), zwei Bilder zum Ausdruck auf Folie für den Einstieg ins Thema und Links zum Download eines Filmes, Folien und Arbeitsblättern. Die Unterrichtseinheiten liegen im OpenOffice- und im Microsoft-Word-Format vor. Die entsprechenden Texte, Bilder, Arbeitsaufträge können dann herauskopiert werden und in einem eigenen Arbeitsblatt weiterverarbeitet werden. Die doc-Datei kann Darstellungsfehler aufweisen.
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