Wie intelligent sind Intelligenztheorien?
Ein Besinnungsaufsatz aus Anlass einer noch aktuellen Buchveröffentlichung
von Georg Schuster*
„Die wahrhafte Intelligenz [nennt] man mit Recht sonst auch Erkenntnisvermögen; nur dass der Ausdruck Vermögen die schiefe Bedeutung einer bloßen Möglichkeit hat.“
Hegel
Urheber von wissenschaftlichen Theorien haben sich in vergangenen Tagen zum Teil erheblich abgemüht, um sie zu begründen und ihnen Geltung zu verschaffen – um dann meist posthum zu erleben, wie ihre Gedanken zu Kurzfassungen verdichtet und als solche popularisiert wurden, die bei Bedarf durch bloße Erwähnung aufgerufen und verwendet werden können. Soweit es sich dabei um kompaktes Wissen über Natur und Gesellschaft, um Rechenregeln o.Ä. handelt, ist das in Ordnung und ganz praktisch. Dumm wird es nur, was sozialwissenschaftlich häufig der Fall ist, wenn in gleicher Weise mit Erkenntnissen verwechselte Ideologiebausteine Anwendung finden, die nicht wegen ihrer Wahrheit, sondern wegen ihrer Nützlichkeit für bestimmte gesellschaftliche Zwecke in Umlauf kamen, dort zu Gemeinplätzen wurden – und deshalb gar nicht mehr begründet werden müssen. … weiter
Weitere Texte von Georg Schuster* im Magazin Auswege:
► Lateinunterricht: Was es nützt, eine Kunstsprache zu lernen
► Alles ‚Denglisch‘ oder was? – Über die Sorgen um ein sprachliches Reinheitsgebot
► Bildung auf Deutsch: Nec scholae, nec vitae
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* Es handelt sich um ein Pseudonym. Der Name des Autors ist der Redaktion bekannt