Moderne Sklaverei

(gsf) terre des hommes fragt:

Etwa 120.000 Mädchen und junge Frauen arbeiten unter katastrophalen Bedingungen in indischen Textilfabriken. Die von ihnen produzierte Kleidung landet auch in unseren Läden. Wieso eigentlich kaufen wir diese Ware noch?

und von terre des hommes befragte Passanten in Berlin versuchen, sich eine Antwort zusammenzubasteln:

Hier ist der Originallink, wenn das Filmfenster nicht angezeigt wird:

https://www.youtube.com/watch?v=gT9ZnjnLdmw

terre des hommes hat eine Seite im Netz eingerichtet, die hervorragend im Unterricht einzusetzen ist. Titel: Sklaverei ist in Mode

http://www.sklaverei-in-mode.de

Berichtet wird über die moderne Sklaverei mittels Menschenhändler, über die Entstehung von Zwangsarbeit, über die Ausbeutung von Kindern. Es gibt eine Studie zum Download (Zwölf Jahre, Sklave! – Kinder in Zwangsarbeit) und die Seite nennt Zahlen und Fakten zur Zwangsarbeit und Wege "Raus aus der Sklaverei!". In zwei weiteren Filmen wird die menschenverachtende Lebenssituation in Interviews verdeutlicht:

Rajeshwari

»Meine Familie durfte mich nur einmal im Monat besuchen. Die Wärterinnen waren mit im Besuchsraum, so dass wir nicht offen sprechen konnten. Viele Mädchen haben geweint. Die harte Arbeit dort hat mich krank gemacht. Ich erfuhr von den Hilfsprojekten von terre des hommes und konnte eine Ausbildung zur Schneiderin machen. Darüber bin ich heute sehr glücklich.«

Am Ende kommt noch die Aufforderung "Sende eine Protest-E-Mail und fordere faire Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie!".

 

unterrichtstippDas Material lässt sich sehr gut im Erdkunde-/Wirtschafts-/Sozial- und Gemeinschaftskundeunterricht einsetzen:

  • Einstieg über den Film oben auf dieser Seite, der auch auf der Seite von terre des hommes am Anfang zu sehen ist: Leitfrage: Wieso eigentlich kaufen wir diese Ware noch?
     
  • Filmaussagen über Arbeitsaufträge herausarbeiten, angebotene Texte bearbeiten. Einsetzbar bis zur 10. Klasse. Für die Sekundarstufe II geben die Texte zu wenig Hintergrund her. Als Einstieg ist das Material aber geeignet und könnte dann durch vertiefende Texte ergänzt werden.
     
  • Nachdem Protest-eMails zum Teil wg. ihrer (angeblich) fehlenden Wirksamkeit umstritten sind, sollte man ruhig diese Aktionsform im Unterricht problematisieren und auch in der Klasse über Alternativen nachdenken.
     
  • Wer Frontal- oder arbeitsgleichen Gruppenunterricht meiden will, kann die Seite auch individualisieren und z.B. als Material eines Wochenplans angeben.
     

Fazit: Insgesamt ist die Seite von terres des hommes sehr gut gemacht, wenn auch sicher nicht in der Absicht, sie als Unterrichtsmaterial anzubieten. Da die Seite aber optimal im Unterricht zu verwenden ist, sollten wir uns keinen Zwang antun und mit unserer Klasse den Informatikraum besuchen. Viel Erfolg!

Und hier noch einmal der Link:

http://www.sklaverei-in-mode.de