Bildungsmaterial Atommüll

Das Fachportal atommuellreport.de hat das Bildungsmaterial „Atommüll“ herausgegeben. 

Eine Kurzbesprechung von Günther Schmidt-Falck

Auf der Seite heißt es:

Atommüll ist ein Zukunftsthema. Unbestritten wird Atommüll noch über mehrere Jahrzehnte in oberirdischen Zwischenlagern aufbewahrt werden müssen. Das heißt, es wird die heutige Generation von Schülerinnen und Schülern sein, die sich in den nächsten Jahrzehnten mit der sicheren Verwahrung der radioaktiven Abfälle auseinandersetzen muss. Schließlich handelt es sich um Stoffe, die teilweise Millionen Jahre gefährlich für Mensch und Umwelt bleiben. (Quelle: https://www.atommuellreport.de/projekte-termine/bildung.html )

Zum Material gehören eine Sach- und eine didaktische Analyse, Lehrerhandreichungen, Arbeitsblätter, ein Vortrag zur Funktionsweise eines Atomkraftwerks, ein Film zum Thema Radioaktivität (publiziert von der BUNDjugend) und ein Film zum Thema Atommüll (zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung nicht aufrufbar).

Es gibt 8 Module, darunter Atomkraft, Katastrophen, Ionisierende Strahlung, Atommüll, Atompolitik, Endlagerung. Vorträge und Tafelbilder sind auch dabei. Die Module sind als Gesamtpaket und auch einzeln aufrufbar (pdf-Dateien).

Geeignet ist das Material für Sek. I (ev. ab Klasse 9, besser ab Klasse 10) und Sek. II sowie für die Erwachsenenbildung.

Fazit: Die Herausgeber haben sich viel Mühe gemacht und jede Menge Texte zusammengetragen. Es werden alle Aspekte zum Thema „Atommüll“ behandelt. Auch bei der Methodenauswahl waren die Hrsg.’s um Vielfalt und Schülerzentrierung bemüht. Vom Einstiegsfoto, über  eine Mindmap und der Fishbowl-Methode bis zu Diskussionsrunden, präzisen Arbeitsaufträgen und treffenden Zielformulierungen ist alles vorhanden.

Der Schwierigkeitsgrad des Materials ist allerdings hoch (dem Thema angemessen). Mit einer 9. Haupt- bzw. Mittelschulklasse ist es nur in Teilen zu bearbeiten. Das Material erfordert von der Lehrkraft die vorherige Durcharbeitung und Aufbereitung. Eine Out-of-the-Box-Benutzung (wie das Neudeutsch genannt wird) ist vermutlich nur begrenzt möglich! Wer das berücksichtigt, bekommt ein gut gemachtes U-Material, das der meist flachen Behandlung in Physikbüchern weit überlegen ist.


Hier geht es zur Downloadseite aller Materialen

Download der Gesamtdatei (pdf-Datei, 9,6 MB)

 

Wohin mit unserem Atommüll? Unterrichtsmaterialien zur Endlagersuche aktualisiert

Ab 10. Klasse

Mitteilung: Öko-Institut e.V.

Die Suche nach einem Endlager für die hochradioaktiven Abfälle der deutschen Kernkraftwerke ist gestartet. Dabei darf im Vorfeld deutschlandweit kein Ort bevorzugt oder ausgeschlossen werden. So regelt es das Standortauswahlgesetz, das im Frühjahr 2017 überarbeitet wurde und nun den Suchprozess sowie die Anforderungen an ein Endlager festlegt.

Ein transparentes Vorgehen unter frühzeitiger Bürgerbeteiligung ist ein wichtiger Punkt bei der Endlagersuche. Dafür braucht es verständliche Informationen – insbesondere auch für Schülerinnen und Schüler, da diese Aufgabe die nächsten Generationen begleiten wird.

Hier helfen die Unterrichtsmaterialien, die das Öko-Institut gemeinsam mit dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU) für den Unterricht ab Klasse 10 erstellt hat. … weiter

Quelle: www.oeko.de


Hinweis: Zum Paket gehören der Unterrichtsverlauf, ein LehrerInnenvortrag zum Einstieg (Powerpoint bzw. Impress, Format *.pptx) sowie Materialien zum Ausdrucken (alle in einer pdf-Datei):  Glossar, Landkarten und Infokarten zu den Themengebieten „Atomrecht“, „strahlende Abfälle“, „Strahlenschutz“, „Beteiligung“ und „Geologie“ (6 pdf-Dateien). Methodisch vielfältig, aber anspruchsvoll. Kann allerdings auch auszugsweise benutzt werden. Empfehlenswert ab Klasse 10 Haupt-/Mittelschule!

Direkt zur Seite mit den Unterrichtsmaterialien auf der Webseite des Öko-Instituts

Tschernobyl 30 Jahre nach dem Unfall: Das Leben geht weiter – ohne den Menschen

nuclear-power-plant-by_forestgreen_openclipart_CC0Mitteilung: Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung

100.000 Menschen mussten ihre Heimat verlassen und Tausende leiden bis heute an den Folgen der Strahlung. Zurück blieb die Natur, die ebenfalls stark litt. Wildtierpopulationen wurden massiv dezimiert.

Doch heute, 30 Jahre und viele Tiergenerationen nach der radioaktiven Verseuchung melden Forscher wieder normale Populationsgrößen. Die Todeszone ist für Naturforschende eine Referenzfläche für das Leben ohne menschlichen Einfluss. Und das scheint zu florieren – trotz andauernder Strahlung. Studien zeigen warum: Die Tiere konnten sich offenbar an die Strahlung anpassen. Michael Brombacher von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt war dort und beschreibt im NeFo-Interview seine Beobachtungen. … weiter

Quelle: Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung/idw-online.de
©Grafik: nuclear-power-plant by forestgreen, openclipart, CC0

 

Kinderkrebs um Atomkraftwerke

Auch in Frankreich erkranken mehr Kinder im Umkreis von Atomkraftwerken an Leukämie

Mitteilung: IPPNW

Im Umfeld von französischen Atomkraftwerken sind laut der sogenannten Geocop-Studie des französischen Medizin-Instituts Inserm zwischen 2002 und 2007 fast doppelt so viele Kinder unter 15 Jahren an Leukämie erkrankt wie im Landesdurchschnitt. "Die Ergebnisse der neuen Studie aus Frankreich reihen sich ein in die Ergebnisse der Studien zum Leukämierisiko bei Kleinkindern im Nahbereich von Atomkraftwerken aus Deutschland, Großbritannien und der Schweiz", erklärt der Wissenschaftler Dr. Alfred Körblein. Die französische Studie ist für die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW ein weiterer Beleg für den Zusammenhang zwischen ionisierender Strahlung und der Zunahme von Leukämieerkrankungen bei Kindern.

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Radioaktivität macht Kinder krank

Erhöhung der Strahlengrenzwerte für japanische Kinder

Mitteilung: Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.

Die Ärzteorganisation IPPNW ist besorgt über die Erhöhung der Strahlengrenzwerte für Kinder durch das japanische Erziehungsministerium. Kinder sind um ein Vielfaches strahlensensibler als Erwachsene. Ihre Zellen teilen sich häufiger und ihr Zellreparaturmechanismus ist noch nicht ausgereift. Ein Kind, das wächst, muss im Gegensatz zu einem Erwachsenen mehr Stoffe aufnehmen. Sein Organismus nimmt daher radioaktive Substanzen in Essen, Trinken und Atemluft begierig auf. „Kinder brauchen strengere Strahlenschutzgrenzwerte als Erwachsene und erst recht als Arbeiter in Atomkraftwerken“, erklärt Vorstandsmitglied Reinhold Thiel. … weiter

Quelle: PM v. 21.4.2011 – IPPNW; www.ippnw.de

Nicht mal ein Viertel aus Atomkraft

Deutschland erzeugt mehr Strom, als hierzulande verbraucht wird – im ersten Quartal 2010 etwa betrug der Überschuss knapp sieben Prozent. Die Gewerkschaften sind überzeugt: Mit einem konsequenten Umsteuern in der Energiepolitik lassen sich die Kapazitäten aller 17 deutschen Kernkraftwerke in den nächsten Jahren ersetzen.

Die Grafik eignet sich gut für den Physikunterricht bei den Themen "Kernenergie" und "alternative Energieformen".

Download der Grafik (400×592 Pix., 48 kb)

aus: einblick – gewerkschaftlicher Info-Service (DGB) 6/2011

Apokalypsesehnsucht – Tagebuch einer Katastrophe

von Götz Eisenberg

Sonntag, 13. März 2011

Am Freitag hat ein Seebeben vor der Nordostküste Japans einen Tsunami ausgelöst, der gigantische Wellen auf die Küste prallen ließ. Tausende Menschen starben, viele werden noch vermisst, Hunderttausende sind obdachlos geworden. Fernsehbilder zeigen, wie Wassermassen das Rollfeld eines Flughafens überfluten, Häuser und Autos wie Spielzeug wegspülen und Schiffe weit ins Landesinnere transportieren. Surreale Bilder: Ein Schiff ist auf dem Dach eines Hauses gelandet.

Ich fühle mich an Werner Herzogs Film „Aguirre, der Zorn Gottes“ erinnert. Das Floß unter dem Kommando von Aguirre, der auf der wahnwitzigen Suche nach dem sagenhaften Eldorado ist, treibt den Amazonas hinunter. Plötzlich sieht man ein Boot, das hoch oben in den Baumkronen hängt. Eine Hubschrauberkamera umkreist es zu den Klängen der Panflöte eines peruanischen Sklaven, der die Konquistadoren begleiten muss. Ein Kreis schließt sich: Hier – im 16. Jahrhundert – begann, was nun seinem Ende entgegentaumelt: Naturbeherrschung, die mit Menschenbeherrschung einhergeht, die Jagd nach Gold, Geld und Profit. … weiter

©Foto: Gerd-Altmann-PhotoshopGraphics.com / www.pixelio.de

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