Wenn Eltern in Haft sind – Besuchsregelungen kindgerechter gestalten

Das Deutsche Institut für Menschenrechte fordert mehr Besuchs- und Kontaktmöglichkeiten für Kinder inhaftierter Eltern

Mitteilung: Deutsches Institut für Menschenrechte

Die Inhaftierung eines Elternteils greift fundamental in das Leben von Kindern und das Eltern-Kind-Verhältnis ein. Die UN-Kinderrechtskonvention sichert in Artikel 9 jedem Kind das Recht auf unmittelbaren Kontakt mit seinen Eltern zu, sofern das dem Kindeswohl nicht widerspricht. „Tatsächlich ist der Kontakt mit einem inhaftierten Elternteil nur sehr begrenzt und keineswegs für jedes Kind in Deutschland an jedem Ort so möglich, dass die Eltern-Kind-Beziehung gut aufrechterhalten werden kann“, erklärt Claudia Kittel, Leiterin der Monitoring-Stelle UN-Kinderrechtskonvention des Instituts anlässlich der Veröffentlichung der Analyse „Kontakt von Kindern zu ihren inhaftierten Eltern – Einblicke in den deutschen Justizvollzug“. … weiter

Direktdownload des Forschungsberichts


Quelle: www.institut-fuer-menschenrechte.de
Bild von Robert Pastryk auf Pixabay

 

Wenn Familie plötzlich nicht mehr funktioniert – das Recht der Kinder auf Kontakt und Umgang

Mitteilung: Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e. V.

Anlässlich des Internationalen Tages der Familie weist der Verband binationaler Familien und Partnerschaften auf ein familienpolitisch eher vernachlässigtes Thema hin: den Begleiteten Umgang

Der Verband zählt zu den Pionieren, die seit Anfang der 1980er Jahre das Konzept des begleiteten Umgangs vorantrieben. „Wir waren die ersten in diesem Bereich, die überhaupt ein Konzept entwickelten“, so Elisabeth Mach-Hour, Rechtsanwältin aus München und damalige Ansprechpartnerin des Verbandes. Der Begleitete Umgang ermöglicht es Kindern aus konfliktreichen und risikobehafteten Familienbeziehungen den regelmäßigen Umgang zu beiden Elternteilen aufrecht zu erhalten. Heute wird diese Maßnahme bundesweit in zahlreichen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe umgesetzt. … weiter


Quelle: www.verband-binationaler.de

Nicht nachahmenswert! Systemischer Fachverband nimmt Stellung zum Film Elternschule

Mitteilung: Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie e.V. (DGSF)

Die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) distanziert sich von dem therapeutischen und pädagogischen Vorgehen, das in dem umstrittenen Kinofilm „Elternschule“ präsentiert wird. Dort werde vor allem das scheinbare Versagen von Eltern im „Kampf“ gegen ihre Kinder gezeigt.

Dagegen helfe dann nur noch das Behandlungsprogramm des Fachpersonals der Klinik, das die Eltern als Zuschauer „aushalten“ müssten. Der Fachverband betont in seiner Stellungnahme, dass systemisches Arbeiten mit Familien hingegen immer die Eltern als „Experten für ihre Kinder“ sehe, die in einem geschützten Rahmen eigene Lösungen finden können. … weiter


Quelle:
www.dgsf.org
www.idw-online.de


 → Direktdownload der ausführlichen Stellungnahme der DGSF (pdf-Datei, 54 kB)

 

Eltern mit sehr hohen Erwartungen fördern beim Kind ungesunde Selbstkritik

Auf der Seite des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte e. V. fanden wir folgenden wichtigen Bericht:

Eltern mit sehr hohen Erwartungen fördern beim Kind ungesunde Selbstkritik
Eltern haben oft hohe Erwartungen, was die schulischen Leistungen ihrer Kinder angeht. Einige fordern ihr Kind auf, gute Noten zu schreiben, während andere überreagieren, wenn ihr Kind einen Fehler macht. Experten warnen jedoch davor, Kinder zu sehr unter Druck zu setzen, denn dies könnte dazu führen, dass Heranwachsende mit der Zeit überkritisch mit sich selbst werden und einen ungesunden Perfektionismus entwickeln. … Den ganzen Artikel lesen

Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de

Journal für Psychologie 1-2016: Elternschaft als relationale Praxis

Das Themenheft 1/2016 des Journal fuer Psychologie (JfP) ist erschienen.

Die von Anna Sieben und Günter Mey herausgegebene Ausgabe versammelt Beitraege zum Thema „Elternschaft als relationale Praxis“ und stellt sich in die Tradition der britischen Parenting Culture Studies: Beschreibung und Analyse von Eltern-Kulturen werden als eine interdisziplinaere Aufgabe betrachtet – sie erfordert psychologische, sozialwissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Arbeiten.

Mit den neun Beiträgen des Themenheftes werden zentrale Bereiche aktueller Eltern-Kulturen angesprochen, so theoretische Überlegungen zum Begriff der Elternschaft, Analysen der diskursiven Hervorbringung der Eltern-Kind-Beziehung, empirische Untersuchungen zu heterogenen Wegen in die Elternschaft und Perspektiven auf die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung bei Elternpaaren, wobei diese als qualitative Forschungsarbeiten in Form von Interviewstudien, Ethnografien, Sekundäranlysen und Dokumentenanalysen angelegt sind.

Alle Aufsätze können kostenlos online gelesen oder als pdf-Datei heruntergeladen werden.

zur Downloadseite des Journal für Psychologie 1/2016

Eltern als Leitwölfe

Juul_Leitwoelfe_seinRezension des Buches „Leitwölfe sein“ (Jesper Juul)

von Detlef Träbert

Wölfe sind intelligente Tiere. Vor allem verfügen Sie über soziale Intelligenz, sind familienorientiert und wissen Ihr Rudel zusammenzuhalten.

„Ich denke, der Schlüssel für erfolgreiche Familien heißt bei Menschen wie bei Wölfen: Beziehung und Vertrauen“ (S. 18), sagt der dänische Familientherapeut und Bestseller-Autor Jesper Juul. Darum plädiert er in seinem neuen Buch*) „Leitwölfe sein“ für – so der Untertitel – „Liebevolle Führung in der Familie“. … weiter

Nacht- und Wochenendarbeit der Eltern sind für Kinder nachteilig

Besonders ärmere und Ein-Eltern-Familien sind betroffen

Mitteilung: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH

Elterliche Arbeitszeiten am Abend, in der Nacht und an Wochenenden haben vielfältige negative Auswirkungen auf Kinder. Das zeigt eine systematische Auswertung von Studien über die letzten drei Jahrzehnte durch ein internationales Forscherteam, das von Jianghong Li, Forscherin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, geleitet wird. … weiter

Quelle: PM Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH/idw-online.de

Verlieren wir unsere Kinder an die Gleichaltrigen?

neufeld.gifRezension des Buches „Unsere Kinder brauchen uns!“ von Gordon Neufeld und Gabor Maté
von Günther Schmidt-Falck

In USA und Kanada ist Gordon Neufelds und Gabor Matés Buch „Unsere Kinder brauchen uns!“ ein Bestseller. Der Untertitel verrät dem Leser, worum es geht: „Die entscheidende Bedeutung der Kind-Eltern-Beziehung“. Die Hauptthese der beiden Autoren lautet: „Gleichaltrige übernehmen den Platz der Eltern im Leben unserer Kinder.“ Die Kinder würden sich an Gleichaltrigen orientieren, damit den familiären Zusammenhalt zerstören, keine Selbstständigkeit erlangen, die Atmosphäre in den Schulen vergiften und Aggression und Sexualisierung fördern, wie der Umschlagtext verrät. Alles Themen, die vielen Eltern den Angstschweiß auf die Stirn treiben und so manche Lehrkraft bestätigen, die es schon immer gewusst hat. Das Buch trifft also den Nerv der Zeit. … weiter