Marx-Revival – und kein Ende?

von Johannes Schillo

Marx-Statue in Karlsbad/Karlovy-Vary

Das jüngste Marx-Jubiläum hat eine Reihe von Veranstaltungen, Events, z.B. das groß angelegte Ausstellungsprogramm in Trier, und vor allem zahllose Veröffentlichungen hervorgebracht, worüber das Auswege-Magazin bereits mehrfach informiert hat.

Zum nahenden Abschluss des Marx-Jahres 2018 hier noch einige Hinweise, auch zu den pädagogischen Konsequenzen. … weiter


weitere Texte über Marx und das Marx-Revival von Johannes Schillo

– Politische Bildung mit Marx

– Und Marx sprach zu Darwin…

– Marx – der „falsche Prophet“?


Foto: RalfGervink, pixabay.com, Lizenz: CC0

 

Politische Bildung mit Marx

von Johannes Schillo

Das Marx-Jubiläum 2017/2018 zieht seine Kreise, was das Auswege-Magazin schon im Vorjahr mehrfach zum Thema gemacht hat. Zahlreiche Publikationen sind erschienen, und dem Publikum wird 2018 ein breites Veranstaltungsspektrum geboten, wobei neben der Stadt Trier (https://www.karl-marx-ausstellung.de/home.html) vor allem die Rosa-Luxemburg-Stiftung (www.rosalux.de, https://marx200.org/) und die Friedrich-Ebert-Stiftung (www.fes.de) engagiert sind.

Natürlich ist in dem Zusammenhang auch die pädagogische Praxis, speziell die politische Bildung, gefragt. Dazu im Folgenden einige Anmerkungen. … weiter

Und Marx sprach zu Darwin…

Schöne Künste und Marx-Jubiläum

von Johannes Schillo

Die Rückblicke auf die theoretische Leistung von Karl Marx haben mittlerweile – im 150. Jahr nach Erscheinen seines Hauptwerks „Das Kapital“ – Fahrt aufgenommen. Das betrifft sowohl die wissenschaftliche wie die pädagogische Debatte, und auch die Medien mischen nach ihrer eigenen Logik mit.

Das Auswege-Magazin hat dem neuen Rekurs auf die Aktualität der Marxschen Theorie schon zwei Beiträge gewidmet (siehe „Marx – der „falsche Prophet“?“ und „Marx ist wieder da!„). Hier folgt ein weiterer Text, der allerdings einen anderen Blickwinkel wählt: Er stellt künstlerische Produktionen vor, vor allem den Roman „Und Marx stand still in Darwins Garten“ von Ilona Jerger, den jetzt der Ullstein-Verlag passend zum Marx-Jubiläum herausgebracht hat. … weiter

Marx – der „falsche Prophet“?

Kapitalismuskritik und politische Bildung

von Johannes Schillo

Jubiläumshalber steht 2017/18 die Wiederentdeckung von Karl Marx als – mehr oder weniger – zuverlässigem Dia- und Prognostiker einer Wirtschaftsordnung an, die mit ihren Verelendungs- und Krisentendenzen, ihren globalisierten Destruktiv- und Produktivkräften bis heute der Menschheit zu schaffen macht.

Diese Aktualität, die in der Wissenschaft, dem Feuilleton oder der politischen Öffentlichkeit thematisiert wird, betrifft auch die pädagogische Arbeit. Dazu ein Kommentar von Johannes Schillo. … weiter

 

Was bleibt von Marx und Weber in den Sozialwissenschaften? Teil 2

Max_Weber_1894Eine Vorlesungskritik – revisited

von Georg Schuster*

„Was der Student im Hörsaal vor allen Dingen von seinem Lehrer lernen sollte, ist […] seine eigene Person hinter die Sache zurückzustellen und also vor allem das Bedürfnis zu unterdrücken: seine persönlichen Geschmacks- und sonstigen Empfindungen ungebeten zur Schau zu stellen.“
Max Weber, Die ‚Objektivität‘ sozialwissenschaftlicher Erkenntnis

Im Vorspann von Teil 1 und 2 des Aufsatzes heißt es:

Ob die folgenden beiden fast 20 Jahre alten Texte als analoge Vorläufer der digitalen Münkler-Watch [hu.blogsport.de/muenkler-watch] zu betrachten sind, soll der Leser selbst beurteilen.

Jedenfalls besuchte ich Mitte der 1990er Jahre interessehalber eine gut frequentierte Vorlesung für Lehramtsstudierende bei einem Prof. Dr. Dr. V. über „Klassiker der Soziologie“. Was ich dort zu hören bekam, veranlasste mich zu zwei schriftlichen und im Hörsaal ausgeteilten Stellungnahmen, über die ich im Rahmen der Vorlesung ins Gespräch kommen wollte. Mein Anliegen stieß aber auf weitreichendes Unverständnis – beim Dozenten wie bei seinen Zuhörern. In einer solchen Lehrveranstaltung zu diskutieren war zu der Zeit schon sehr aus der Mode gekommen. …

Für leider noch aktuell halte ich allerdings die damals aufgeschriebene Kritik am Inhalt und an der Form dieses Stücks Lehrerausbildung. Und da der Professor seine Theorien 2009 als veritables Lehrbuch herausgab und auch danach noch an einer der großen deutschen Universitäten vortrug, besteht die Möglichkeit zu prüfen, ob meine Einwände zur damaligen Befassung mit ‚Klassikern‘ wie Max Weber und Karl Marx auch heute noch sitzen. …weiter mit Teil 2

 Den 1. Teil downloaden

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Was bleibt von Marx und Weber in den Sozialwissenschaften? Teil 1

Eine Vorlesungskritik – revisited

Georg Schuster* schreibt im Vorspann von Teil 1 und 2:Marx

Ob die folgenden beiden fast 20 Jahre alten Texte als analoge Vorläufer der digitalen Münkler-Watch [hu.blogsport.de/muenkler-watch] zu betrachten sind, soll der Leser selbst beurteilen.

Jedenfalls besuchte ich Mitte der 1990er Jahre interessehalber eine gut frequentierte Vorlesung für Lehramtsstudierende bei einem Prof. Dr. Dr. V. über „Klassiker der Soziologie“. Was ich dort zu hören bekam, veranlasste mich zu zwei schriftlichen und im Hörsaal ausgeteilten Stellungnahmen, über die ich im Rahmen der Vorlesung ins Gespräch kommen wollte. Mein Anliegen stieß aber auf weitreichendes Unverständnis – beim Dozenten wie bei seinen Zuhörern. In einer solchen Lehrveranstaltung zu diskutieren war zu der Zeit schon sehr aus der Mode gekommen. …

Für leider noch aktuell halte ich allerdings die damals aufgeschriebene Kritik am Inhalt und an der Form dieses Stücks Lehrerausbildung. Und da der Professor seine Theorien 2009 als veritables Lehrbuch herausgab und auch danach noch an einer der großen deutschen Universitäten vortrug, besteht die Möglichkeit zu prüfen, ob meine Einwände zur damaligen Befassung mit ‚Klassikern‘ wie Max Weber und Karl Marx auch heute noch sitzen. … weiter mit Teil 1

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Die Ware im Kapitalismus – oder kann man von Marx heute überhaupt noch etwas lernen?

von Uwe Findeisen

Diese Überlegungen sollen beileibe keine Kurzfassung des „Kapital“ darstellen. Sie wollten der Frage nachgehen, auf was man stößt, wenn man sich der Kritik der politischen Ökonomie zuwendet. Dabei sollten vor allem zwei Leistungen einer solchen theoretischen Orientierung herausgestellt werden: Erstens hat man es bei Marx’ Ökonomiekritik nicht mit einem abstrakten Begriffsgefüge zu tun, das dann mühsam mit empirischem Material zu füllen wäre. Im „Kapital“ geht es vielmehr um gesellschaftliche Grundbestimmungen von Arbeiten und Leben, von Produzieren und Konsumieren, wie sie auch heute von Jugendlichen oder Erwachsenen ganz konkret als existenzielle Bedingungen, etwa auf einem Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt, erfahren werden.

Zweitens ist diese Theorie nicht auf eine historische Phase fixiert; sie bezieht sich vielmehr auf die allgemeinen Charakteristika einer an Geld und Kapital orientierten Wirtschaft und kann, auch wenn sie die Durchkapitalisierung der Welt im 20. Jahrhundert nicht mehr erlebt hat, zur Widersprüchlichkeit und Krisenanfälligkeit dieser Wirtschaftsordnung entscheidende Hinweise geben. … weiter