Dissen – mit mir nicht!

gsf – MUT gegen rechte Gewalt hat eine Broschüre herausgebracht: Der Ratgeber hilft Jugendlichen, die in der Schule, im Praktikum, bei der Lehrstellensuche, in der Ausbildung oder bei Vorstellungsgesprächen diskriminiert werden.

"Diskriminierung, das ist die ungleiche Behandlung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Kultur, Hautfarbe, Nationalität, Geschlecht, sexuelle Identität (hetero, homo oder bi), Sprache oder Religion. Dazu zählen alle Äußerungen, Handlungen oder Unterlassungen, die Menschen herabwürdigen, benachteiligen, belästigen oder bedrohen. Viele Jugendliche sagen auch „dissen“ dazu. Das Gegenteil von „dissen“ ist „voll krass“." Die aktuelle Broschüre bietet Hilfe an!

Download des Ratgebers

Sprache und Gewalt

pixelio_Gerd-Altmann.gifvon Brigitte Pick

Momo wird am 4.1.2008 18 Jahre alt, volljährig, aber nicht selbständig. Er wird unter Kuratel gestellt, unterstellt man ihm psychotisch-schizophren zu sein. Ich bin bereit die Aufgabe einer Betreuerin zu übernehmen. Wir treffen uns Ende des Jahres 2007 mit Martha und Wolfgang zum gemeinsamen Essen beim Spanier in Kreuzberg. Momo hat seine Psychopharmaka reduziert, er ist lebhaft, manche finden das anstrengend – der nervt. Momo will immer wieder über sein Leben erzählen. Er freut sich, wenn man ihm zuhört, endlich mal. Seine zahlreichen Raps spiegeln seine unerfreulichen Erlebnisse wider, aber auch seine Sehnsüchte und Ängste.  …weiter

© Foto: Gerd Altmann/www.pixelio.de

Alle bisher erschienenen Aufsätze von Brigitte Pick

Schüler leiden unter Schlägen und Schikane

Zum Vergrößern bitte anklicken - DAK-Mobbing-GrafikDAK-Studie zu Mobbing und Gewalt: 55 Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind Täter oder Opfer / Betroffene öfters krank

Schüler in Deutschland leiden nicht nur unter Prüfungsangst und Leistungsdruck. Viele Kinder und Jugendliche werden von Klassenkameraden so schikaniert, dass darunter ihre Gesundheit deutlich leidet. Nach einer neuen DAK-Studie gehören Mobbing und Gewalt zum Schulalltag. 55 Prozent aller Schüler waren innerhalb der letzten drei Monate selbst Opfer oder Täter. … ganze Meldung lesen

Quelle DAK-Studie:
http://www.presse.dak.de/ps.nsf/9dc783d34f20e733c12568f2004fabb8/fc264408c1091372c12575cf003a10b9?OpenDocument

Anpassung, Gewalt, Ohnmacht – Toleranz als Weg? Teil 2

gewalt.gifZum Begriff der Toleranz und des Respekts: Gibt es Rezepte gegen Gewalt?
von Brigitte Pick

Die ehem. Schulleiterin der Berliner Rütli-Schule hat wieder zur spitzen Feder gegriffen: In München wird ein eingreifender Passant, der junge SchülerInnen schützen will, zu Tode geprügelt. Amokläufe suchen uns in regelmäßigen Abständen heim. In der Gesellschaft herrschen Ellenbogen vor und das Prinzip der Gewinnmaximierung.

Im 2. Teil
schreibt Brigitte Pick über einen möglichen Täter-Opfer-Ausgleich als Weg gegen Gewalt und für Toleranz: "Man muss die Balance zwischen Distanz und Nähe hinbekommen, man muss den Kaktus nicht küssen und umarmen, aber auch nicht auf ihn scheißen." Die Autorin zeigt selbst diese Balance zwischen Akzeptanz der SchülerInnen und der nötigen Abgrenzung:
Sie begleitet Hülya zur Schulärztin, die regelmäßig von ihrem Vater geschlagen wird, und beschreibt das System, in dem Hülya lebt. Sie erzählt weiter über ihre Erlebnisse mit einer Roma-Familie und über Emel, eine Türkin, die sich illegal in Berlin aufhält. Zum Schluss gibt sie eine Antwort auf die Frage, was man gegen Gewalt tun könne.
Ihre Antwort: "Es gibt keine Rezepte, weder die gegen Gewalt noch die für Toleranz. Je starrer die Konzeptionen sind, umso weniger wird man die am Rande der Gesellschaft erreichen. Die Methodenvielfalt kann helfen. Man muss bereit sein, sich selbst in Frage zu stellen, gleichzeitig Position beziehen und nicht wegschauen!"

Ein starkes Stück pädagogischer "Literatur": … weiter zum Teil 2

Download Teil 1

Alle bisher erschienenen Aufsätze von Brigitte Pick

Anpassung, Gewalt, Ohnmacht – Toleranz als Weg? Teil 1

gewalt.gifZum Begriff der Toleranz und des Respekts
von Brigitte Pick

Die ehem. Schulleiterin der Berliner Rütli-Schule hat wieder zur spitzen Feder gegriffen: In München wird ein eingreifender Passant, der junge SchülerInnen schützen will, zu Tode geprügelt. Amokläufe suchen uns in regelmäßigen Abständen heim. In der Gesellschaft herrschen Ellenbogen vor und das Prinzip der Gewinnmaximierung. Selbst Schulen beteiligen sich am Wettbewerb und konkurrieren um ihr Klientel. Die Jugendgerichte produzieren endloses Potential für Anti-Gewalt-Seminare. Die Autorin fragt, ob wir mehr Zivilcourage brauchen. Hilft mehr Toleranz und Respekt, um aus dem "Spiel" von Konkurrenz und Gewalt herauszukommen? Helfen Anti-Gewalttrainings? Sie begleitet Momo, einen Berlin-Neuköllner Jugendlichen zum Anti-Gewalt-Training und schildert am Ende ihres Essays Beobachtungen und Erfahrungen. In einigen Wochen wird Brigitte Picks bewegende Schilderung mit dem 2. Teil fortgesetzt. …weiter

Alle bisher erschienenen Aufsätze von Brigitte Pick

Mit Gewalt zur Anerkennung des Ich

Anmerkungen zu „Jugendgewalt“ und „School Shooting“

von Uwe Findeisen

"Jugendgewalt wird in der Öffentlichkeit immer dann zum Thema, wenn sie spektakulär ausfällt, wenn Schüler z.B. zur Waffe greifen und gegen Mitschüler oder Lehrer vorgehen: Erfurt, Emsdetten, Winnenden, St. Augustin – und jetzt Ansbach. Dann wird Betroffenheit über die „unfassbare“ Tat inszeniert." Angesichts des Ansbacher Amoklaufes hat Uwe Findeisen einen profunden und umfassenden Aufsatz zum Thema Jugendgewalt geschrieben. Er untersucht sozialpsychologische, innerpsychische und gesellschaftliche Hintergründe, geht auf Killerspiele genauso ein wie auf Leistungsdruck und das Versagen der Schule. … weiter

Obwohl alle Auswege-Artikel sowohl für den Ausdruck auf dem heimischen Drucker als auch für das Lesen am Bildschirm optimiert sind, empfehlen wir, den Text aufgrund der Länge ausdrucken zu lassen.

Alle bisher erschienen Artikel von Uwe Findeisen ansehen

Wir brauchen eine Schule für Lebenskunst!

KommentarNicht nur wegen Winnenden
von Rolf B. Staudt

Was mich als Lehrer ärgert: Das Dilemma ist bekannt, aber es wird beharrlich nichts verändert! Es ist nicht wie Honig, es ist wie Wagenschmiere! Vielleicht wird es noch ein paar Tage dauern, bis die letzten direkt Geschädigten beerdigt und aus den Krankenhäusern entlassen sind, dann wird wieder Friedhofsruhe einkehren im Land. Zumindest in der öffentlichen Diskussion. Unter der Decke wird das schwarze Pech, die Wagenschmiere weiterwirken. Es wird weiter brodeln, zu weiteren Eruptionen kommen, mehr oder weniger gewalttätigen. … weiter

Alle bisher erschienenen Aufsätze von Rolf Staudt

Die Schule ist nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems

KommentarZum Amoklauf von Winnenden
von Freerk Huisken

Wenn der Philologenverband anlässlich des Amoklaufs von Winnenden eine „Gefahrenzulage für Lehrkräfte“ fordert, hat er in gewisser Hinsicht den Nagel auf den Kopf getroffen. Offensichtlich gibt es auch hierzulande – die us-amerikanischen Schulen mit ihren Überwachungssystemen stehen ohnehin dafür – immer wieder Schüler, die die Schule als eine Art Frontabschnitt erfahren, an dem Lehrkräfte sie so drangsalieren, dass sie glatt an Gegenwehr oder Rache denken. Pure Einbildung oder verfehlte subjektive Deutung eines recht harmonischen Schullebens durch einen Schüler, der die Welt nur noch durch die Brille von Counterstrike-Szenarien sieht, ist das nicht. Man muss gar nicht viel geistigen Aufwand betreiben, um an der Schule Seiten festzuhalten, die Schüler derart „frustrieren“, dass sie immer mal wieder den „ungerechten“, autoritären oder rücksichtslosen Lehrern mindestens im Geiste Rache androhen. …weiter

Erwachsene reden

KommentarEin Kommentar von Joscha Falck

Nach den tragischen Ereignissen von Winnenden stellen sich erneut all die Fragen, die schon nach den Amokläufen von Erfurt und Emsdetten auf der Tagesordnung von Politik, Kriminalpsychologie und Pädagogik standen. Es sind große Fragen, die – wie in einen See geworfene Steinchen – Kreise ziehen und Schlamm aufwirbeln, anstatt Antworten zu geben. … weiter

Deutliche Risikomerkmale bei allen Amokläufern

Studie zu Amok und schweren Gewalttaten an deutschen Schulen
Bericht: Uni Darmstadt

Eine aktuelle Studie der Technischen Universität Darmstadt zu Amokläufen und schweren Gewalttaten an Schulen kommt zu dem Ergebnis, dass "in allen Fällen deutliche Risikomerkmale im Verhalten und in der Kommunikation der Täter im Vorfeld der Tat identifiziert werden konnten", so Dr. Jens Hoffmann, der Leiter der Studie. … weiter

1 2 3 4