„Mehr Ressourcen für Bildungsbenachteiligte!“

GEW-Logo_2015_55GemeinschBildungsgewerkschaft GEW zur Studie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) schlägt vor, mehr Ressourcen für Bildungsbenachteiligte bereit zu stellen und entsprechende Förderkonzepte aufzulegen. Die Bildungsgewerkschaft reagierte damit auf den Report „IQB-Bildungstrend 2015“, den das Berliner Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) heute vorgestellt hat. „Zum wiederholten Mal stellt die Studie die enge Kopplung von Bildungserfolg und sozialer Herkunft der Schülerinnen und Schüler fest. Leider hat Politik bisher nicht die notwendigen Konsequenzen aus dieser beschämenden Tatsache gezogen. Das muss sich endlich ändern“, sagte Ilka Hoffmann, für Schule verantwortliches GEW-Vorstandsmitglied, am Freitag in Frankfurt a.M. „Wir brauchen ein sozial gerechtes, inklusives Schulsystem!“ Hoffmann bemängelte, dass zu sehr auf die Förderung sogenannter Hochbegabter gesetzt werde. Weiterlesen

Auf dem Marktplatz der Bildung: Jeder hat die gleichen Chancen, jeder kann aufsteigen, aber nicht alle

Brigitte Picks Abrechnung mit Leistungswahn, vorauseilendem Gehorsam, Outputorientierung, Vorantreiben der Konkurrenz, unterwerfende Psycho-Trainings, Effekthascherei, Schulprogrammen, materialistische Wertorientierung, Disziplin und Anpassung, Wirtschaftsorientierung, "Qualitätsentwicklungen" in Schulen und sinnlose Evaluationen, glänzen wollende Schulleiter mit Null-Toleranz-Ideologie, soziale Statussysmbole, Bildungsferne, …

von Brigitte Pick

Der Wahn nach Effizienz und Leistungssteigerung treibt seine Blüten. Viele Firmen schaffen die persönlichen Büros auch für ihr Leitungspersonal ab und entscheiden sich für sogenannte nonterritoriale Büros. Das bedeutet, dass sich der Mitarbeiter jeden Morgen neu seinen Arbeitsplatz suchen muss, der z.B. „Hot Desk, Think Tank, oder Cubicle“(Arbeitsnische) heißt. Das soll die Mitarbeiter zwingen ihren Tag klar zu strukturieren, effizient zu arbeiten. Dafür dürfen sie ein Fünftel ihrer Arbeitszeit woanders verbringen, mit dem Effekt, dass die Mitarbeiter freiwillig erhebliche Mehrarbeit leisten.1 Großunternehmen arbeiten so. Wer die Zielvorgaben nicht erreicht, wird gecoacht. … weiter

Wir empfehlen, den Aufsatz wegen seiner Länge auszudrucken. Print-Fassung downloaden (13 Seiten ohne Umschlag, Inhalt ungekürzt)

©Foto: Gerd Altmann/AllSilhouettes.com / www.pixelio.de

Zehn kritische Thesen zum „Qualitätsmanagement“

von Klaus-Peter Börtzler

hg – „Höher, weiter, schneller“ – Dieser sportliche Leitspruch ist der kleine Bruder des Programms der Wachstumsgesellschaft: „effizienter, rationeller, produktiver“.

Nahezu jeder Lebensbereich ist unterdessen von diesem Denken durchtränkt; die Arbeitswelt genauso wie der Gesundheitsbereich und das Bildungssystem. Die Werkzeuge, um das Höher, Weiter, Schneller messbar und kalkulierbar machen zu können, kennt man auch im Bildungssystem seit langem: Evaluation, Qualitätsmanagement, Audit, Ranking.

Klaus-Peter Börtzler, GEW-Kollege aus Berlin, hat in 10 Thesen das Thema problematisiert und kritisch unter die Lupe genommen. … weiter

Der Hype um Evaluation und Qualitätsmanagement

Eine Präsentation über die Thesen von Rainer Dollase zum Qualitätsmanagement

von Klaus-Peter Börtzler

Deutsche Schulen werden seit Jahren von Evaluationsteams und Schulinspektoren heimgesucht. Die zahlreichen zeitraubenden Evaluationstätigkeiten, denen wir zunehmend ausgesetzt sind, verbessern den konkreten Unterricht nicht nur nicht, sondern behindern ihn im Gegenteil sogar noch, weil der unermessliche Evaluationsapparat und seine Ansprüche kostbare Arbeitszeit und –kraft verschleudern.

Klaus-Peter Börtzler hat aus zwei Aufsätzen von Prof. Dollase (Uni Bielefeld) „Die Zukunft der Erziehung“ (2002) und „Wann ist Unterricht gut?“ (2005) wichtige Thesen in einer Präsentation zusammengefasst. Er will damit aufzeigen, dass der Hype um das dem betriebswirtschaftlichen Zusammenhang entlehnten Konzept des „Qualitätsmanagements“ für die Entwicklung von Schulen fragwürdig ist. … Präsentation ansehen