Janusc Korczak: Achtung haben

"Wir sollten Achtung haben
vor den Geheimnissen und Schwankungen der schweren Arbeit des Wachsens!

Wir sollten Achtung haben
vor der gegenwärtigen Stunde, vor dem heutigen Tag.

Wie soll das Kind imstande sein, morgen zu leben,
wenn wir ihm heute nicht gestatten, ein verantwortungsvolles, bewusstes Leben zu führen?

In unserer Bequemlichkeit möchten wir,
dass kein Kind aus der Rolle fällt,
dass in den zehntausend Sekunden einer Unterrichtsstunde
keine einzige uns aus unserer Ruhe bringt ….

Wir fordern Achtung vor ihren (der Kinder) hellen Augen,
glatten Stirnen, ihren Bemühungen, ihrem Vertrauen in die Zukunft.

Warum sollte
ihnen weniger Achtung gebühren als den erloschenen Blicken,
den gerunzelten Stirnen, den grauen Haaren, der gebeugten Resignation?

Entsagen wir also der trügerischen Sehnsucht nach vollkommenen Kindern."

*

Janusc Korczak, geboren am 22.07.1878 oder 1879. Genaues Todesdatum unbekannt, nach dem 05. August 1942. Umgebracht im Vernichtungslager Treblinka

Am 22.07.2010, am Geburtstag von J. K. im Droste-Hülshoff-Gymnasium bei der Zertifizierung als unesco-project-schule zitiert

*

Otto Herz
Im Buchenwalde 2
D-33617 Bielefeld
www.otto-herz.de

 

Die Ware im Kapitalismus – oder kann man von Marx heute überhaupt noch etwas lernen?

von Uwe Findeisen

Diese Überlegungen sollen beileibe keine Kurzfassung des „Kapital“ darstellen. Sie wollten der Frage nachgehen, auf was man stößt, wenn man sich der Kritik der politischen Ökonomie zuwendet. Dabei sollten vor allem zwei Leistungen einer solchen theoretischen Orientierung herausgestellt werden: Erstens hat man es bei Marx’ Ökonomiekritik nicht mit einem abstrakten Begriffsgefüge zu tun, das dann mühsam mit empirischem Material zu füllen wäre. Im „Kapital“ geht es vielmehr um gesellschaftliche Grundbestimmungen von Arbeiten und Leben, von Produzieren und Konsumieren, wie sie auch heute von Jugendlichen oder Erwachsenen ganz konkret als existenzielle Bedingungen, etwa auf einem Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt, erfahren werden.

Zweitens ist diese Theorie nicht auf eine historische Phase fixiert; sie bezieht sich vielmehr auf die allgemeinen Charakteristika einer an Geld und Kapital orientierten Wirtschaft und kann, auch wenn sie die Durchkapitalisierung der Welt im 20. Jahrhundert nicht mehr erlebt hat, zur Widersprüchlichkeit und Krisenanfälligkeit dieser Wirtschaftsordnung entscheidende Hinweise geben. … weiter

Kinderkrebs um Atomkraftwerke

Auch in Frankreich erkranken mehr Kinder im Umkreis von Atomkraftwerken an Leukämie

Mitteilung: IPPNW

Im Umfeld von französischen Atomkraftwerken sind laut der sogenannten Geocop-Studie des französischen Medizin-Instituts Inserm zwischen 2002 und 2007 fast doppelt so viele Kinder unter 15 Jahren an Leukämie erkrankt wie im Landesdurchschnitt. "Die Ergebnisse der neuen Studie aus Frankreich reihen sich ein in die Ergebnisse der Studien zum Leukämierisiko bei Kleinkindern im Nahbereich von Atomkraftwerken aus Deutschland, Großbritannien und der Schweiz", erklärt der Wissenschaftler Dr. Alfred Körblein. Die französische Studie ist für die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW ein weiterer Beleg für den Zusammenhang zwischen ionisierender Strahlung und der Zunahme von Leukämieerkrankungen bei Kindern.

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In Zukunft gilt: Nichts über uns ohne uns

Das SPD-Netzwerk „Selbst Aktiv“ behinderter Menschen im Schwalm-Eder-Kreis

von Ralf Wenzel

Das Netzwerk “Selbst Aktiv“ ist ein Netzwerk behinderter Menschen in der SPD. Das Netzwerk gibt es seit 2006 auf Bundesebene. Mittlerweile haben sich in vielen Bundesländern Landes-, Bezirks- und Kreisgruppen gegründet mit dem Ziel die Behindertenarbeit in der SPD voranzubringen und zu unterstützen. Behinderte wollen ihre Belange selbst voranbringen und mitentscheiden, wenn es um Gesetze geht. … weiter

Im Anhang der Datei befindet sich auch der Inklusionsbeschluss auf dem SPD-Parteitag v. 3.12.2011

GEW-Ratgeber zu den Themen Hochschule, Forschung, Hilfskräfte

GEW-Ratgeber für studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte

An unseren Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen, Kunst- und Musikhochschulen arbeiten bundesweit über 100.000 studentische Hilfskräfte. Hinzu kommen über 20.000 wissenschaftliche Hilfskräfte mit einer abgeschlossenen Hochschulausbildung. Zum Vergleich: Ihnen stehen knapp 38.000 Professorinnen und Professoren gegenüber.

Hier geht es zum Ratgeber

Würden Wahlen etwas ändern, wären sie verboten, sagt der Volksmund

Der Ruf nach mehr Staat und Teilhabe der Bürger wird lauter

von Brigitte Pick

Berlin hat gewählt. Die Wahlbeteiligung lag insgesamt bei knapp über 60 %, unterscheidet sich jedoch deutlich in bürgerlichen Stadtteilen von denen mit einfachen Wohnlagen, in denen die Arbeitslosigkeit signifikant höher ist. Im bürgerlich geprägten Steglitz-Zehlendorf liegt die Wahlbeteiligung bei bis zu 76 %,  in meinem Wohnbereich in Tempelhof- Schöneberg bei 72,1%, in Neukölln-Nord nur noch bei 49,1% oder im Wedding gar nur bei 45,6%.
Schaut man sich Ergebnisse in einzelnen Stimmbezirken näher an, muss man sich über die Arroganz der Politik wundern, die auch die niedrige Wahlbeteiligung nicht zur Kenntnis nimmt oder sie konstatiert und zur Tagesordnung übergeht. … weiter

©Foto: HAUK MEDIEN ARCHIV / Alexander Hauk /
www.alexander-hauk.de  / pixelio.de

10 Jahre Riester-Rente: Flop mit riskanten Nebenwirkungen

Mitteilung: DGB

Zehn Jahre nach Einführung der Riester-Rente hat der Deutsche Gewerkschaftsbund Bilanz gezogen. „Die Riester-Rente ist kein Zukunftsmodell, sondern ein Flop mit riskanten Nebenwirkungen. Sie führt sowohl zu Reallohnverlusten für die Beschäftigten als auch zu sinkenden Alterseinkommen, sagte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied.

„Das Versprechen, die Riester-Rente könne die Rentenkürzungen ausgleichen, hat sich für die Meisten als hohle Phrase herausgestellt. Die Riester-Rente darf nicht auch noch zur Voraussetzung für die geplante Zuschussrente oder ähnliche Konstrukte gemacht werden. Solange die Koalition die Privatvorsorge zur Bedingung für staatliche Hilfen macht, wird sie das Ziel, Altersarmut zu vermeiden, weit verfehlen. Die Riester-Reform ist ein Bruch mit der solidarischen Alterssicherung und ein Grund für die drohende Altersarmut.

Die Rentenkürzungen, die insgesamt bis zu 30 Prozent betragen, kann niemand durch Privatvorsorge ausgleichen. Vor allem die fast sieben Millionen Beschäftigten im Niedriglohnsektor haben kaum eine Chance, sich vor Altersarmut zu retten. Ungefähr ein Fünftel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hat keine zusätzliche Vorsorge, und die meisten können nicht genügend sparen, um die gewaltigen Leistungskürzungen aufzufangen.

Wir fordern die Bundesregierung auf, die nötigen Konsequenzen zu ziehen und das Leistungsniveau der Rentenversicherung zu stärken. Es ist sozialpolitisch völlig verrückt, die Renten immer weiter zu kürzen, nur um dann den Rentenbeitrag senken zu können. Das hilft den Arbeitgebern und der privaten Versicherungswirtschaft, geht aber voll zu Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Milliardenüberschüsse dürfen nicht verpulvert werden, sondern müssen für mehr Sicherheit im Alter eingesetzt werden. Mit einem stabilen Rentenbeitrag von 19,9 Prozent können den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern weitere Leistungskürzungen erspart und Altersarmut verhindert werden."

Pressemitteilung 231  v. 30.12.2011
www.dgb.de

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