Trennung als Hauptthema im neuen DJI Bulletin

Das DJI-Bulletin 1/2010 / Heft 89 zum Thema

"Geteilte Sorge. Wie sich die Trennung der Eltern auf Kinder auswirkt – und die Familien einen Neuanfang meistern können"

ist erschienen.

Wenn eine Familie auseinander bricht, sind Kinder oft die Leidtragenden. Doch die Trennung der Eltern muss nicht zwangsläufig zum Trauma werden. Die Forschung widerlegt inzwischen viele gängige Vorurteile. Die aktuelle Ausgabe begibt sich gemeinsam mit der renommierten Scheidungsforscherin Sabine Walper auf Spurensuche, wie sich die Trennung auf Väter, Mütter und vor allem Kinder auswirkt und wie die Familien einen Neuanfang meistern können. Ein weiteres Thema sind die neuen Mindeststandards für Tagesmütter. Weiterlesen

Frühkindliche Sexualhormone führen zu früherer Pubertät

Bericht: idw/Universität Bonn

Schon Dreijährige bilden in der Nebenniere Geschlechtshormone. Diese können je nach Menge den Beginn der Pubertät um bis zu 18 Monate nach vorne verlagern. Das zeigen Wissenschaftler des Forschungsinstituts für Kinderernährung der Universität Bonn in  Kooperation mit Giessener und Heidelberger Kollegen. Ihren Ergebnissen zufolge kann auch eine eiweißreiche Ernährung den Beginn der Pubertät beschleunigen. …weiter

Die Studie erscheint im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, ist aber schon online abrufbar(http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20371661).

Widerruf der Berufserlaubnis als Logopäde wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes

Bericht: Bundesverwaltungsgericht

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat heute über den Widerruf einer Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung "Logopäde" entschieden. Der Kläger wurde wegen sexuellen Missbrauchs einer fünfjährigen Patientin in seinen Praxisräumen zu einer Freiheitsstrafe von 1 Jahr und 3 Monaten verurteilt. Aufgrund des Strafurteils widerrief die beklagte Behörde die Erlaubnis des Klägers zum Führen der Berufsbezeichnung "Logopäde" wegen Unzuverlässigkeit. Die dagegen geführte Klage hat in der Berufungsinstanz teilweise Erfolg gehabt. Das Berufungsgericht hat den Widerruf hinsichtlich der Behandlung männlicher Patienten aufgehoben. Zwar begründe das Verhalten des Klägers seine Unzuverlässigkeit zur Ausübung des Berufs. Aus Gründen der Verhältnismäßigkeit sei es aber ausreichend, ihn fortan von der Behandlung weiblicher Patienten auszuschließen; denn ein über den Kläger erstelltes psychiatrisches Gutachten habe ergeben, dass die Rückfallwahrscheinlichkeit bei männlichen Patienten gering sei. Weiterlesen

Über den bürokratischen Wahnsinn an einer weiterführenden Schule

wahnsinn.gif„Als wir das Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen.“ (Mark Twain)

von Chris Kindle

gsf – Unser Autor ist über bürokratische Zumutungen und krankmachende Strukturen an einer weiterführenden Schule gestolpert.  Anstatt sich mit Unterrichtsvorbereitungen, Fortbildungen und Horizonterweiterungen zu beschäftigen, muss er die "Ausschweifungen" der Schulleitung fördern.

Er schreibt:

Wieder sind ein paar Stapel Arbeiten korrigiert, die Noten sind eingetragen, der Notenschnitt ist errechnet, die Umschlagbogen mit den notwendigen statistischen Angaben sind ausgefüllt und alles wurde unter Einhaltung der vorgeschriebenen Termine weitergereicht. Viel geschafft, aber trotzdem ein ungutes Gefühl. …

Lesen Sie seinen Erfahrungsbericht

Mit Training im Kinderhirn die Lesefähigkeit aufbauen

Bericht: idw/ Universität Zürich

Das Hirn von Erwachsenen verarbeitet Schriftzeichen schnell und unbewusst. Grund dafür ist ein Netzwerk im Hirn, das sich während des Lesenlernens auf die Verarbeitung von Schrift spezialisiert und entscheidend zum flüssigen Lesen beiträgt. Forscher am Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Zürich und dem Agora Center der Universität in Jyväskylä (Finnland) haben nun gezeigt, dass diese Spezialisierung für Schrift sich bereits im Vorschulalter sehr schnell entwickelt, wenn Kinder die Verknüpfungen von Sprachlauten und Buchstaben trainieren. …weiter

Ausweg Privatschulen? Was sie besser können, woran sie scheitern.

Fueller_ausweg_privatschulen.gifRezension des gleichnamigen Buches von Christian Füller

von Hans Grillenberger

Fragt man einen traditionellen Gewerkschafter, wie er über Privatschulen denkt, wird er standesgemäß vielleicht ähnlich antworten wie der Vorsitzende des Schulausschusses des Berliner Bezirks Kreuzberg, der befürchtet, dass eine Privatschule zu „kannibalistischen Effekten“ für staatliche Schulen führen würde.
Der Bildungsjournalist Christian Füller zitiert diese deftige Ablehnung eines SPD-Politikers in seinem Buch „Ausweg Privatschulen? – Was sie können, woran sie scheitern“.
Um es gleich vorwegzunehmen: Füller räumt gründlich auf mit solch gängigen Vorurteilen gegenüber Privatschulen, die mit Begriffen wie „Schnöselschule“, „elitär “ oder „Profitmacher“ häufig verdammt werden. … weiter

Schulräume zum Wohlfühlen und Lernen: Das Klassenzimmer als zweiter Pädagoge

Bericht: TU München

Um die Lernatmosphäre von Klassenzimmern zu verbessern, haben Studierende der Technischen Universität München (TUM) Schulräume analysiert und Vorschläge für die Neugestaltung entwickelt. Denn wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass Farbe, Akustik und Ordnung nicht nur zum Wohlbefinden von Schülern beitragen, sondern auch den Lernerfolg verbessern können. … weiter

Katholische Kirche äußert sich zu den Ursachen der Missbrauchsfälle

engel2.gif"Viele Psychologen und Psychiater haben nachgewiesen, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Zölibat und der Pädophilie gibt, aber viele andere haben gezeigt und mir kürzlich versichert, dass ein Zusammenhang zwischen Homosexualität und Pädophilie besteht. Das ist die Wahrheit und das ist das Problem."

Tarcisio Bertone,
Kardinalsekretär im Vatikan, am 13.4.2010 über die Ursachen der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche.

aus: einblick – gewerkschaftlicher Info-Service 7/2010

Bertone, wir danken Ihnen. Endlich haben wir verstanden, dass der Zölibat gut ist und die Homosexualität schlecht.

Was aber passiert, wenn Homosexuelle im Zölibat leben? Wird dann die Homosexualität auch gut? Oder ist dann der Zölibat für die Pädophilie verantwortlich? Oder werden alle im Zölibat Lebenden homosexuell? Oder wie jetzt…?


Sprache und Gewalt

pixelio_Gerd-Altmann.gifvon Brigitte Pick

Momo wird am 4.1.2008 18 Jahre alt, volljährig, aber nicht selbständig. Er wird unter Kuratel gestellt, unterstellt man ihm psychotisch-schizophren zu sein. Ich bin bereit die Aufgabe einer Betreuerin zu übernehmen. Wir treffen uns Ende des Jahres 2007 mit Martha und Wolfgang zum gemeinsamen Essen beim Spanier in Kreuzberg. Momo hat seine Psychopharmaka reduziert, er ist lebhaft, manche finden das anstrengend – der nervt. Momo will immer wieder über sein Leben erzählen. Er freut sich, wenn man ihm zuhört, endlich mal. Seine zahlreichen Raps spiegeln seine unerfreulichen Erlebnisse wider, aber auch seine Sehnsüchte und Ängste.  …weiter

© Foto: Gerd Altmann/www.pixelio.de

Alle bisher erschienenen Aufsätze von Brigitte Pick

Sie irren, Herr Prantl!

Logo Gegenrede.gifGegenRede 7

von Freerk Huisken

Eiszeiten der Erziehung“ heißt der Artikel, in dem sich Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung vom 10./11.04.10 zum Thema Gewalt in der Erziehung äußert.

Unser Autor antwortet Heribert Prantl und wirft neue Fragen auf:

  • Ist die Abkehr von äußerst rohen Methoden der Erziehung bereits eine grundlegende Korrektur von Erziehungszielen?
     
  • Wann ist ein Mensch eigentlich mündig? Ist es mündig, wenn sich ein junger Bürger demokratischer Herrschaft mit Überzeugung unterwirft?
     
  • Bauen wir mit modernen Erziehungsmethoden Konkurrenzdenken, Anpassung, Leistungsdruck ab und fördern die Mündigkeit der Heranwachsenen oder sorgen wir damit sogar für die Verfestigung der Unmündigkeit?
     
  • Lässt sich das individuelle Wollen mit dem gesellschaftlichen Sollen unter einen Hut bringen?

Freerk Huisken präsentiert spannende Antworten. … weiter

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