Menschenrechte als Eckpfeiler der Flüchtlingspolitik

stacheldraht_David_Kurth_jugendfotos.de_CC-by-ndAmnesty und PRO ASYL fordern nachhaltige Lösungen auf europäischer und nationaler Ebene

Mitteilung: Pro Asyl

Amnesty International und PRO ASYL warnen vor weiteren Abschottungsmaßnahmen an den Außengrenzen und innerhalb der EU sowie vor Verschärfungen im Asylrecht. Stattdessen müssen jetzt auf dem positiven zivilgesellschaftlichen Engagement aufgebaut und nachhaltige Lösungen beschlossen werden, sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene.

„Jede Form der Abschottung schafft erst recht Probleme und verschiebt diese nur in andere Regionen. Wenn die EU mit anderen Staaten in der Flüchtlingsfrage kooperiert, dann muss das Wohl der Schutzsuchenden und die Einhaltung ihrer Menschenrechte oberste Priorität haben“, so Selmin Çalışkan, Generalsekretärin von Amnesty in Deutschland. PRO ASYL-Geschäftsführer Günter Burkhardt kritisierte den Versuch, die Türkei zum Türsteher Europas zu machen. … weiter

Quelle: www.proasyl.de
©Foto: Stacheldraht by David Kurth, jugendfotos.de, Lizenz: CC-BY-ND

Unterrichtsmaterial für Willkommensklassen

Die Bundeszentrale für politische Bildung bietet an:

Mit Schulunterricht für Flüchtlingskinder oder junge Asylbewerber – zum Beispiel in Willkommensklassen – soll ein Teil der »UN-Kinderrechtskonvention« erfüllt werden, wonach Kindern und Jugendlichen uneingeschränkter Zugang zum Bildungswesen eines Asyllandes zusteht. Jedem Bundesland ist es in Deutschland dabei selbst überlassen, wie es die Beschulung von zugewanderten Kindern und Jugendlichen gestaltet. Ziel ist es in der Regel, ausländischen Kindern und Jugendlichen in diesen Lerngruppen erste Grundkenntnisse der deutschen Sprache beizubringen, um die Schüler danach schnellstmöglich in den Regelklassen integrieren zu können. In einer Flüchtlingsklasse kommen verschiedene Nationen, verschiedene Altersgruppen und ein unterschiedlicher Bildungsstand zusammen.

Mit dabei sind u.a.:

Karten, Spiele, Zahlen und Fakten, die Comicreihe HanisauLand, Grundrechte, das bundesweite Bildungsprogramm „Dialog macht Schule“, Unterrichtsangebote in leichter Sprache (z.B. Grundsätze von Wahlen) u.a.mehr. Stöbern lohnt sich. Hier geht’s lang zur Übersichtsseite mit weiteren Links

Die bpb möchte außerdem dieses Angebot ausbauen und fragt: „Was brauchen Sie für Ihren Unterricht von Flüchtlingsklassen? Mit welchen Formaten können Sie gut arbeiten, mit welchen weniger?“
Rückmeldung erbeten an: pamela[Punkt]brandt [klammeraffe] bpb.de

„Wir schaffen das!“, beteuert Kanzlerin Merkel. Was denn eigentlich?

Logo Gegenrede.gifGegenRede 38 von Freerk Huisken

Es ist schon bemerkenswert, dass sich die Kanzlerin mit der mehrfach und in Varianten bekräftigten, eingedeutschten Obama-Parole: „Yes, we can!“ einem Gegenstand der deutschen und europäischen Politik widmet, der in der Vergangenheit eher mit zurückhaltenden und defensiven Sprüchen bedacht worden ist; mit Sprüchen, die davon Zeugnis ablegen, dass man es bei den Flüchtlingen mit einer Last zu tun habe, die man sich am liebsten vom Halse schaffen würde. […]

Was will sie denn nun mit ihrer Großen Koalition schaffen? Was sind die politischen Gründe für den politischen Kurswechsel?

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Mundschutz und Gummihandschuhe – Tagebuch mit Flüchtlingen

refugees_by_Nizips_OpenClipart„Eines der wesentlichen Merkmale
einer guten Gesellschaft sollte sein,
Randexistenzen zu tolerieren.“
Susan Sontag

Mundschutz und Gummihandschuhe – Tagebuch mit Flüchtlingen

In welchen Begriffen reden wir über Flüchtlinge? Welche Bilder und Metaphern verwenden die Medien? Was sagt das über uns selber aus? Welche politisch-gesellschaftlichen Umstände begünstigen Integrationsbemühungen, welche behindern sie eher? Was droht uns, wenn Integration misslingt?

In einer Art Tagebuch von unterwegs geht Götz Eisenberg diesen Fragen nach.

» Den Aufsatz lesen

©Grafik: by Nizips, OpenClipart, PD


Alle Texte von Götz Eisenberg im GEWerkschaftsMAGAZIN 

Mini-Wörterbuch für syrische Flüchtlinge

Das Magazin hat eine neue Rubrik: Flucht und Migration. Sie gehört zur „Werkzeugkiste“.
Die Rubrik nimmt alles auf, was uns über den Weg läuft bei der Arbeit mit Flüchtlingen: Deutsch als Zweitsprache, sonstige Arbeitsblätter und Unterrichtshinweise, Texte uns. usf.
Wer Links kennt und Lernmaterial hat, bitte zumailen.


Wir beginnen mit einem Link zu einem „Mini-Wörterbuch für syrische Flüchtlinge“.

Heike Wagner hat das Wörterbuch auf der Seite „Willkommen in Deutschland. Ein offenes Portal für (ehrenamtliche) Deutschlehrende“ aufgestöbert.

Das Mini-Wörterbuch (für die erste Kommunikation) kann für syrische und andere arabischsprachige Flüchtlinge ausgedruckt und verteilt werden. Es steht unter der Lizenz CC BY-SA (Version 3.0 – Namensnennung und Weitergabe unter gleichen Bedingungen. Unten auf der Downloadseite sind die Lizenzbedingungen auf Deutsch aufgelistet)

Da das Wörterbuch sehr klein ist (8 kleine Seiten), kann es problemlos in die Hemd- oder Hosentasche gesteckt werden.

Download des Mini-Wörterbuches als pdf-Datei (zum Downloaden auf das Bild klicken)

Das Wörterbuch ist ein sog. Buddy Book. Hier ist die Falz- oder Schneideanleitung

Umgang mit Flucht nach Deutschland – notwendige politische Maßnahmen aus sozialpsychologischer Sicht

Mikrophon.gifMitteilung: Deutsche Gesellschaft für Psychologie

Prof. Dr. Ulrich Wagner, Sozialpsychologe an der Universität Marburg, im Interview mit der Deutschen Gesellschaft für Psychologie … lesen

 

brief.pngOffener Brief vom 15.09.2015 mit dem Titel:
Umgang mit Flucht nach Deutschland – notwendige politische Maßnahmen aus sozialpsychologischer Sicht

An die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland
An die Fraktionen im Bundestag
An die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten
An die Fraktionen in den Landtagen

gez. von Prof. Dr. Ulrich Wagner, Philipps-Universität Marburg et. al.

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
sehr geehrte Damen und Herren,

Umfragen zeigen, dass es gegenwärtig große Zustimmung dazu gibt, dass Flüchtlinge in Deutschland aufgenommen werden und hier Schutz finden sollen. Die Unterstützung für Flüchtlinge aus der Bevölkerung ist beeindruckend. Es besteht allerdings die Gefahr, dass diese positive Haltung nicht stabil ist und dass zumindest Teile der Gesellschaft in Ablehnung, vielleicht sogar aktive Zurückweisung und Gewalt kippen. Dies hätte massive Auswirkungen auf die Flüchtlinge und den Zusammenhalt der Zivilgesellschaft in Deutschland und Europa. Aus sozialpsychologischer Perspektive sind einige Entwicklungen besorgniserregend, aber – bei entsprechendem Willen – auch vermeidbar. Wir sehen uns daher veranlasst, hierzu aus wissenschaftlicher Perspektive Stellung zu beziehen. … weiter

Den Brief lesen auf der Seite der Philipps Universität Marburg – inkl. aller Unterschriften – Stand: 16.2.2016

Überleben auf der Flucht als Qualifikationsnachweis

Logo Gegenrede.gifGegenRede 37 von Freerk Huisken

„Gelobt sei, was hart macht!“1

„Schauen Sie sich die Flüchtlingswege an: wie aufwendig und gefährlich die sind. Dies schafft nur, wer sein Leben in die Hand nehmen will. So jemand hat doch hervorragende Voraussetzungen, …. (Ein Junge aus Mali) hat mit seiner Flucht gezeigt, was für einen Willen er besitzt. Sobald er dann auch noch Deutsch kann, sind das gute Voraussetzungen.“

Der das in einem Interview von sich gegeben hat, ist nicht irgendjemand. Weder irgendein kleiner Handwerksmeister, den seine Verbitterung über „die deutsche Jugend“ zu so mancher Faschisterei verleitet, noch ein aus der Spur gelaufener Pegida-Anhänger, der sein Ideal von deutschen Tugenden auch schon mal an Nichtdeutschen entdeckt. Es ist der Arbeitgeberpräsident höchstpersönlich, d.h. der Chef des Verbandes der deutschen Unternehmer, Ingo Kramer, der in einem SZ-Interview zur Flüchtlingsfrage aus seinem Arbeitgeberherzen keine Mördergrube gemacht hat. … weiter

1 Arbeitgeber-Präsident Ingo Kramer, in: SZ 04.09.2015


logo-text-file  → Hier geht es zu den bisherigen GegenReden von Freerk Huisken 

Flüchtlinge: Zugang zur Bildung für alle

GEW-Logo_2015_55Bildungsgewerkschaft GEW zur Haushaltsdebatte im Bundestag – Recht auf Bildung kann nicht warten

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat mit Blick auf die Haushaltsberatungen im Bundesstag einen umfassenden Zugang zu Bildung und Soforthilfen zur Unterstützung der Fachkräfte und Bildungseinrichtungen angemahnt. „Das Menschenrecht auf Bildung gilt für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen – ohne Ausnahme und ungeachtet ihres Aufenthaltsstatus‘.

 

Flüchtlinge müssen ab dem Zeitpunkt ihrer Ankunft in Deutschland Zugang zu Bildungsangeboten bekommen. Bildung ist die wichtigste Bedingung, um Integration zu ermöglichen“, betonte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Donnerstag in Frankfurt a.M. Viele Flüchtlinge würden dauerhaft in Deutschland eine neue Heimat finden. Mit Bildung müsse deshalb in den Erstaufnahmeeinrichtungen begonnen und ein schneller Zugang zu Kitas, Schulen, beruflicher Bildung, Weiterbildung und Hochschulen gesichert werden. Weiterlesen

Flucht und Migration: Afrique-Europe-Interact

hg – Die Flucht- und Migrationswelle rollt. Zehntausende vegetieren in Aufnahmelagern oder an Straßenrändern und öffentlichen Plätzen vor sich hin. Lehrkräfte sind aufgefordert, mit ihren SchülerInnen zu diskutieren und sie zu informieren. Das Netzwerk "Afrique-Europe" kann uns dabei mit Hintergrundinformationen (Texte, Filme usw.) versorgen. Die Redaktion empfiehlt diesen Link. 

zum Netzwerk und der Webseite: afrique-europe-interact.net/

Weitere Infos: Was ist Afrique-Europe-Interact

Afrique-Europe-Interact ist ein kleines, transnational organisiertes Netzwerk, das Ende 2009 gegründet wurde. Beteiligt sind Basisaktivist_innen vor allem in Mali, Togo, Deutschland, Österreich und den Niederlanden – unter ihnen zahlreiche selbstorganisierte Flüchtlinge, Migrant_innen und Abgeschobene.

Programmatisch verfolgt Afrique-Europe-Interact insbesondere zwei Zielsetzungen: Einerseits unterstützen wir Flüchtlinge und Migrant_innen in ihren Kämpfen um Bewegungsfreiheit und gleiche Rechte – ob in den Ländern des Maghreb, auf dem Mittelmeer oder innerhalb der Festung Europa. Andererseits sind wir an sozialen Auseinandersetzungen um gerechte bzw. selbstbestimmte Entwicklung beteiligt. Denn das Recht auf globale Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit ist nur die eine Seite der Medaille. Nicht minder wichtig ist das Recht zu bleiben, also die Möglichkeit, zu Hause bzw. im Herkunftsland ein Leben unter sicheren, würdigen und selbstbestimmten Bedingungen führen zu können.
(Quelle: http://afrique-europe-interact.net/38-0-Unser-Netzwerk.html)

Angriffe auf Flüchtlinge: Konsequentes Handeln zum Schutz und Unterstützung für Helfer notwendig

dgb.jpgMitteilung: DGB

Flüchtlinge und ihre Unterkünfte werden immer häufiger Ziel von verbalen und tätlichen Angriffen. Der Geschäftsführende DGB-Bundesvorstand verurteilt diese menschenverachtenden Übergriffe.

Flüchtlinge suchen in Deutschland Schutz vor Gewalt, Verfolgung oder menschenunwürdigen Verhältnissen. Viele von ihnen sind traumatisiert und haben viel Leid und Not erfahren. Wir müssen verhindern, dass sie ähnliches Leid, Anfeindungen und Angriffe auch in Deutschland erleben müssen. Weiterlesen

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