Alphabetisierung im Integrationskurs – ein Erlebnisbericht

von Martin Schönemann

Die Integrationskurse des BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, eine Behörde des Innenministeriums) sollen Menschen mit Migrationshintergrund sprachlich, aber auch kulturell in die deutsche Gesellschaft integrieren. Sie sind ein typisches Produkt der Umstrukturierungen der einstigen rot-grünen Bundesregierung, die unter dem Namen „Agenda 2010“ bekannt geworden sind.

Nach meiner Erfahrung unterscheiden sie sich grundsätzlich von den „Maßnahmen“ genannten Veranstaltungen, die für das Arbeitsamt oder dessen Partner- und Nachfolgeorganisation, die Arge, durchgeführt werden. … weiter

©Foto: Gerd Altmann / www.pixelio.de

WissensWerte – Animationsclips

e-politik erstellt Animationsfilme für den Unterricht in politischer Bildung

„Im Rahmen des Projektes WissensWerte produziert, publiziert und verbreitet /e-politik.de/ e.V.  eine Reihe von Animationsclips (Link 12/2017 erneuert) zur politischen Bildung. In etwa sieben bis acht Minuten geben diese einen Überblick über ein begrenztes politisches Thema. Dabei wird der technisch innovative Rahmen und der didaktisch aufbereitete Inhalt zu einem spannenden Gesamteindruck  und spricht so nicht nur Politikinteressierte an.

Die Idee hinter dem Projekt

Politische Bildung ist einer der Grundpfeiler eines demokratischen Regierungssystems. Denn nur wer in der Lage ist, politisch zu denken und zu verstehen, kann sich eine differenzierte Meinung bilden, auf deren Basis er seine demokratischen Rechte verantwortungsvoll nutzen kann. In unserer zunehmend individualisierten und entpolitisierten Gesellschaft sinkt jedoch die Bereitschaft, gerade von jungen Bürgern, sich politisch zu informieren oder gar zu engagieren. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass politische Zusammenhänge in einer globalisierten Welt zunehmend komplex und unübersichtlich geworden sind. Hier wollen wir ansetzen und Möglichkeiten schaffen, sich einfach und unterhaltsam über politische Zusammenhänge und Akteure zu informieren.“

Quelle: www.e-politik.de

Empfehlung der Redaktion: Die Filme können sehr gut als Sprechanlässe, in der Erarbeitungsphase, als Grundlage für Referate und und und … eingesetzt werden. Bitte unbedingt ansehen – lohnt sich. Einsetzbar in Ethik/Religion, G, Ek, Ph, Bio, So und natürlich in D.

Hier geht zu den Animationsclips auf Youtube (für Videodownloader im eigenen Browser in den meisten Fällen vermutlich besser geeignet)

Und hier zu den Animationsclips (inkl. Infografiken) auf e-politik selber

 

Neun aphoristische Gedanken zur Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen

von Detlef Träbert

gsf – Seit Tagen treffen erhitzte Gemüter in den Medien und überall da, wo diskutiert wird, aufeinander: Wie hältst du es mit der Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen?

Die eine Seite sieht ihre Religionsfreiheit bedroht und fühlt sich durch das Verbot diskriminiert und eingeschränkt. Sie stellt ihre Religionsfreiheit über das Recht auf körperliche Unversehrheit. Die andere Seite erinnert an das Machtgebaren der Religionsbosse und daran, dass Brauchtum und Religion zwei verschiedene Seiten sind. Wer sagt eigentlich, dass Religionen nichts an ihren Ritualen ändern dürfen?

Detlef Träbert hinterfragt in seinen Aphorismen diverse Behauptungen, äußert Bedenken und schlägt sich auf die Seite des Kindes. Wir finden, das ist der ehrenwerteste Platz in der ganzen Debatte.

Die Aphorismen lesen

Weitere Artikel zum Thema:

Genitalbeschneidung bei Jungen. In der Kindheit erfahrene Traumata werden verinnerlicht und oft später selber wiederholt. Mitteilung: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

 “Der Staat muss die Schwachen schützen”. Kölner Urteil – Der von Missbrauch betroffene Christian Bahls sieht Beschneidung als Angriff auf die sexuelle Selbstbestimmung und ist empört, dass der Bundestag sofort entscheiden will. Quelle: Wochenzeitung "Freitag"

“Der Staat muss die Schwachen schützen”

Prolls versus Ökos: Vom Verhältnis der Hauptschüler zu Gymnasiasten und umgekehrt

Gedanken zum Schuljahresende 2012

von Brigitte Pick

» Trotz der Schulstrukturreformen in weiten Teilen der Republik ist und wird der Exklusionsprozess der „Hauptschüler“ weiter Thema sein, zumal der äquivalente Schulabschluss nun lediglich „Berufsbildungsreife“ genannt wird und nicht abgeschafft ist. Die Verachtung von Schülern mit niedrigem sozioökonomischen Status, die keinen beruflichen Erfolg vorweisen können, wird fortgeschrieben in einer Gesellschaft, deren Selbstverständnis zunehmend durch das „unternehmerische Selbst“ geprägt ist. «

So beginnt Brigitte Picks Aufsatz über das Verhältnis der Hauptschüler zu den Gymnasiasten. Auf ihrer Reise durch die deutsche Bildungslandschaft schreibt sie über Kinder und Jugendliche, die an einer rastlosen Selbstoptimierung arbeiten, über politisch engagierte Gymnasiasten, über Jugendliche mit migrantischen Wurzeln und konfrontative Pädagogik. Sie berichtet in einem Exkurs über Rapper und Bushido, ein Haus im Grünen, über die Ironie von Hauptschülern, über die Disziplinlosigkeit von Marginalisierten und stellt klar: Hauptschüler wollen anerkannt werden. Ein ehrlicher und schonungsloser Blick auf uns und unsere Schulen und unser Erziehungswesen. Lesen

©Foto: Gerd Altmann / www.pixelio.de

 

Alle Artikel von Brigitte Pick im Magazin

 

Bedingungsloses Grundeinkommen – BGE

Der Begriff "Bedingloses Grundeinkommen" (BGE) begegnet einem immer häufiger. Gerade Lehrkräfte werden immer wieder gefragt, was sich dahinter verbirgt.

Die Sozialpiraten haben nette Flyer im Angebot, mit dessen Hilfe man sich grundlegend informieren kann.

Download Flyer Grundeinkommen zum 1. Mai

Flyer zum Grundeinkommen und zum Modell Sozialstaat 3.0

Kaperbrief Grundeinkommen

Geld gewinnt immer – ketzerische Gedanken zur Fußballeuropameisterschaft 2012 und dem Geschäft Fußball

von Brigitte Pick

Die Fußball-Europameisterschaft ist gerade geschlagen und der dumpfe Nationalismus ließ sich auf einigen Fanmeilen erahnen. Sturzbetrunkene hoben die Hände heilsmäßig und hauten sich gegenseitig auf die Zwölf. Die Geschäfte liefen nicht ganz wie erwartet. Der osteuropäische Markt wurde erobert, neue Stadien gebaut, in Straßen, Schiene und Flughäfen investiert, Demokratie geheuchelt. … weiter

 

Weitere Aufsätze zum Thema Fußball

 

 

Arbeitsblätter: Europa und der Islam

ZEIT-Online hat im Juli Arbeitsblätter zum Thema Islam im Angebot. Wir zitieren aus dem Lehrernewsletter (kostenlos zu beziehen – empfehlenswert):

"Der Islam gehört zu Deutschland" – mit dieser These hat der damalige Bundespräsident Christian Wulff eine Debatte in Deutschland ausgelöst, die immer noch aktuell ist. Für was der Islam steht und welche Grundsätze er vertritt, ist jedoch vielen unbekannt.

Die vorliegenden Arbeitsblätter, die in Kooperation mit der Peter-Ustinov-Stiftung enstanden sind, behandeln das Thema "Islam in Europa". Es soll ein Blick auf die Geschichte des Islams und auf die Beziehungen zu Europa geworfen werden. Die Schüler sollen sich damit auseinandersetzen, wie Vorurteile entstehen und wie man diese abbauen kann.

Zur Downloadseite der Arbeitsblätter

Anm. d. Red.: Wir weisen daraufhin, dass wir aufgrund dieser Veröffentlichung keine Gewähr für die Qualität und den Inhalt der Materialien übernehmen können. Bitte prüft selbst, ob die angebotenen Materialien inhaltlich und auch pädagogisch vertretbar sind.

Heidelberger Studie mit 2.700 Schülern zeigt: Häufige Schulfehlzeiten gehen einher mit Mobbing

Mitteilung: Universitätsklinikum Heidelberg

Schüler, die – mit oder ohne Entschuldigung – dem Unterricht häufig fernbleiben, sind mit rund 16 Prozent doppelt so oft von Mobbing betroffen wie ihre Mitschüler.

Dies zeigen erste Auswertungen einer Studie des Universitätsklinikums Heidelberg, die 2.700 Schüler einbezieht. Sie liefert – erstmals in Deutschland – umfangreiche Daten zu den Fragen, wie häufig und aus welchen Gründen Schülern nicht zur Schule gehen. Die Forscher fanden außerdem: Häufiges Fehlen geht einher mit psychischen Problemen wie sozialer Angst oder Depression. Die Studie ist der deutsche Beitrag zu der von der EU geförderten Studie „Working in Europe to Stop Truancy Amoung Youth (WE-STAY)“. … weiter

Quelle: PM v. 5.7.2012 – Uniklinik Heidelberg/idw

Fluter 43 ist da: Thema Bildung

gsf – Im Vorwort des fluter 43 heißt es:

Bildung ist eine Baustelle. Die konkrete Wirklichkeit sieht vielerorts noch verbesserungswürdig aus. Der aus der Industrialisierung stammende Vorrang repetitiven Wissens und eher autoritärer Methoden der Vermittlung ist ungebrochen. Bildung wird noch zu stark als Funktion ökonomischer Wertschöpfungsketten gesehen. Das Ziel einer möglichst schnellen Ausbildung ersetzt zu oft jenes des allmählichen geistigen Reifeprozesses. Der große bildungspolitische Skandal Deutschlands ist aber, dass ein „Aufstieg durch Bildung“ für viele unrealistisch geworden ist. Eine zunehmende Privatisierung der Bildung macht zudem aus einem öffentlichen Gut ein Privileg der Besserverdienenden.

Und genau das bietet das neue Heft als Baustellenarbeit:

  • Ein sehr wichtiges Interview mit Ralf Ptak von der Uni Köln über Wissensproduktion, Wissensgesellschaft und Wissenstradition.
  • Das Wissen der Hände: Ein Aufsatz über Handarbeit und Kopfarbeit und das, was uns formt und was uns fürs Leben etwas mitgibt.
  • Da legst dich nieder. Über das, was im Unterricht und in den Gebäuden deutscher Schulen alles fehlt. Über Lern- und Tiefschlafzeiten, „linkshirnige Einrichtungen“, Individualisierung des Lernens, Benachteiligungen von Jungen, „Osterhasenpädagogik“, einseitig Begabte, Vernichtung von Kreativität.
  • Das Abitur in China
  • Sieben Vorurteile über Lehrer und deren Verhalten. Dringend gesucht: Lehrer, die KInder mögen.
  • Abitur im Gefängnis
  • Besuch einer Schule, die mal einen ganz üblen Ruf hatte. Die Zukunft nach Rütli? Aus der Beschreibung der KollegInnen lässt sich herauslesen, dass sie die Praxis und die Theorie „schwieriger“ Schulen begriffen haben.
  • Was aus Schülern wird und geworden ist. Nachfragen bei ehemaligen Klassenkameraden aus der Grundschule.
  • Geldverdienen mit Football- oder Beskerballteams an US-Colleges – die Studenten sehen nichts davon. Nicht verwunderlich.
  • Ein Behinderter und ein Nichtbehinderter erzählen von ihren Inklusionserfahrungen in der Schule. Perspektivenwechsel. 1a Lesestoff.
  • Big Business – Privatunternehmen drängen in die Schule. Klar: Bildung lässt sich optimal „vermarkten“.
  • Online-Lernen – vielleicht die Zukunft?
  • u.a.mehr

Jeder Artikel war mehr als lesenswert. Ohne verkrampfte Bildungsideologien. Vieles quergedacht. Manches auch nicht bis zum Ende ausformuliert. Das kann aber  auch nicht sein – 52 Seiten sind kein Buch. Starkes Heft. Besonders für Lehrkräfte.

Inhaltsangabe komplett mit Downloadmöglichkeit der einzelnen Artikel als pdf-Datei

 

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