Ungehorsam im Schuldienst

Ungehorsam_im_Schuldienst.jpgEine Rezension des gleichnamigen Buches von Barbara Wenders und Reinhard Stähling
von Günther Schmidt-Falck

Auf dieses Buch habe ich schon seit vielen, vielen Jahren gewartet und sicherheitshalber schon mal einen Platz im Regal freigehalten. Ich wusste, es wird eines Tages erscheinen. Wahrscheinlich hat es die Zeit gebraucht, bis sich AutorInnen gefunden haben, um mit ihrer „Geschichte“ an die Öffentlichkeit zu gehen. Barbara Wenders und Reinhard Stähling ist es zu verdanken, dass dieses Werk über „Akte des Ungehorsams“ das Licht der Öffentlichkeit erblickte. … weiter

Ach, du lieber Schüler!

uniabschluss.gifGedanken zu schlechter Lehre, Kommunikationsdefiziten und Beziehungslosigkeit in der universitären Lehrerfabrik
von Niko Morgenthau

gsf – "Die Studenten von heute sind die Lehrer von morgen, insofern sie nicht das Handtuch schmeißen, bevor sie in ihrem Beruf angekommen sind. Diese simple Tatsache ist dennoch nicht der Maßstab, mit dem Lehramtsstudierende behandelt werden. Sie müssen vielmehr ein System von Leistungsdruck, Unpersönlichkeit und bürokratischen Hürden durchlaufen, ehe sie im Examen unter Beweis zu stellen haben, ob sie in der Lage sind, das staatlich verordnete Maß an Leidensdruck auszuhalten."

So beginnt der Autor seinen Aufsatz rückblickend auf sein Lehramstsstudium. Er hat's geschafft. Er bewegt sich "auf der anderen Seite", werkelt in der Praxis, stellt fest, dass er eigentlich zu wenig in seiner Ausbildung für den späteren Beruf gelernt hat von Leuten, die selber zu wenig qualifiziert sind.

AUSWEGE möchte mit der Veröffentlichung einen Fokus auf dieses Thema setzen. Wir veröffentlichen zwar eine Einzelmeinung, wissen aber sehr wohl, dass die meisten, die ein Hochschulstudium durchlaufen haben, Niko Morgenthaus Thesen bestätigen können. Und wer glaubt, das gilt nur für Lehramtsstudierende, der irrt gewaltig.

Ein autentischer Bericht, den mensch gelesen haben muss. … weiter

„Ich möchte dem Menschen seine Würde wiedergeben“

feldenkrais.gifAuswege-Redakteur Hans Grillenberger sprach mit dem Arzt Peter Scherk über die Feldenkrais-Arbeit, ihre Wirkungsweise, das Denkgebäude und die Möglichkeiten, Feldenkrais im Erziehungsbereich einzusetzen. Teil 1

gsf – Die einen nicken ehrfürchtig mit dem Kopf, andere schauen ungläubig: Wer ist das denn? Moshé Feldenkrais als Geheimtipp oder der große Unbekannte aus der psycho-medizinischen Kiste?

Dr. Moshé Feldenkrais war Physiker, Sportler und Bewegungsforscher und beschäftigte sich intensiv mit Neurophysiologie und Neuropsychologie. Die Feldenkrais-Arbeit kann als körperorientierte Lernmethode bezeichnet werden, mit deren Hilfe eingefahrene Bewegungsmuster und seelische "Einstellungen" verändert und umgelernt werden können. Wir halten die Feldenkrais-Methode auch im Erziehungsbereich für sehr bedeutsam und wünschen ihr eine weite Verbreitung.

Als sich für Hans Grillenberger die Gelegenheit ergab, Peter Scherk, Arzt und Assistent in Professional Trainings bei Mia Segal (ehem. Mitarbeiterin v. Moshé Feldenkrais) zu interviewen, beschloss die Redaktion, sich dieses Themas ausführlich anzunehmen.

Als Ergebnis können wir Ihnen/Euch ein spannendes und sehr aufschlussreiches Gespräch über die Feldenkrais-Arbeit präsentieren. Im ersten Teil erklärt Peter Scherk die Grundlagen der Feldenkrais-Methode, ihre Abgrenzung zur Krankengymnastik und ihre Wirkungsweise – auch für den psychischen Bereich. Download des 1. Teiles

Zum 2. Teil des Gesprächs

Traumberuf LehrerIn

filmapp.gifJeder kennt sie – aus der eigenen Schulzeit, aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis, über die eigenen Kinder – die Lehrerinnen und Lehrer. Wieso also ein Film über den Lehrerberuf? Der Film gibt in 16 Minuten Einblicke in die alltägliche Arbeit von Lehrkräften. Wir wollen beispielhaft zeigen, was uns Umfragen immer wieder bestätigen: Lehrerinnen und Lehrer arbeiten mit hoher Motivation, hohem professionellen Anspruch und hohen Belastungen. Und sie verdienen dafür mehr, als sie gegenwärtig verdienen.

Hier kann man den Film bestellen:  broschueren[ät]gew.de oder Fax: 069/78973-70161. Einzelpreis 5,00 Euro zzgl. Versandkosten. Mitglieder der GEW wenden sich am besten an ihren KV.

Filmausschnitt:

Direktlink:
http://www.youtube.com/watch?v=ACd91I1lP-w

Traumberuf Schulsozialarbeit

filmapp.gifSeit 30 Jahren gibt es Schulsozialarbeit. Zunächst an Gesamtschulen, später auch an Hauptschulen und beruflichen Schulen. Man weiß, dass ihre Arbeit wichtig ist. Aber was sozialpädagogische Arbeit an Schulen sein kann, wenn man sie richtig einsetzt, damit beschäftigen sich nur wenige Fachleute. Der Film gibt in 15 Minuten Einblicke in die Arbeit.

Hier kann man den Film bestellen:  broschueren[ät]gew.de oder Fax: 069/78973-70161. Einzelpreis 5,00 Euro zzgl. Versandkosten. Mitglieder der GEW wenden sich am besten an ihren KV.

Filmausschnitt:

Direktlink:
http://www.youtube.com/watch?v=y7Zhj9DFqZI

Anpassung, Gewalt, Ohnmacht – Toleranz als Weg? Teil 2

gewalt.gifZum Begriff der Toleranz und des Respekts: Gibt es Rezepte gegen Gewalt?
von Brigitte Pick

Die ehem. Schulleiterin der Berliner Rütli-Schule hat wieder zur spitzen Feder gegriffen: In München wird ein eingreifender Passant, der junge SchülerInnen schützen will, zu Tode geprügelt. Amokläufe suchen uns in regelmäßigen Abständen heim. In der Gesellschaft herrschen Ellenbogen vor und das Prinzip der Gewinnmaximierung.

Im 2. Teil
schreibt Brigitte Pick über einen möglichen Täter-Opfer-Ausgleich als Weg gegen Gewalt und für Toleranz: "Man muss die Balance zwischen Distanz und Nähe hinbekommen, man muss den Kaktus nicht küssen und umarmen, aber auch nicht auf ihn scheißen." Die Autorin zeigt selbst diese Balance zwischen Akzeptanz der SchülerInnen und der nötigen Abgrenzung:
Sie begleitet Hülya zur Schulärztin, die regelmäßig von ihrem Vater geschlagen wird, und beschreibt das System, in dem Hülya lebt. Sie erzählt weiter über ihre Erlebnisse mit einer Roma-Familie und über Emel, eine Türkin, die sich illegal in Berlin aufhält. Zum Schluss gibt sie eine Antwort auf die Frage, was man gegen Gewalt tun könne.
Ihre Antwort: "Es gibt keine Rezepte, weder die gegen Gewalt noch die für Toleranz. Je starrer die Konzeptionen sind, umso weniger wird man die am Rande der Gesellschaft erreichen. Die Methodenvielfalt kann helfen. Man muss bereit sein, sich selbst in Frage zu stellen, gleichzeitig Position beziehen und nicht wegschauen!"

Ein starkes Stück pädagogischer "Literatur": … weiter zum Teil 2

Download Teil 1

Alle bisher erschienenen Aufsätze von Brigitte Pick

Gesetzliche Unfallversicherung – Jugendfreizeit ohne Schutz

Bei Teilnahme an einer Jugendfreizeit der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft besteht kein Unfallversicherungsschutz

Der Fall: Der damals 11jährige war Mitglied der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Pfingsten 2006 nahm er an einem von der DLRG organisierten Zeltlager für Kinder und Jugendliche von 8 bis 14 Jahren teil. Dabei erlitt er einen Unfall mit Verletzungen an Lippe und Gebiss, als ihm eine Mineralwasserflasche zugeworfen wurde, die er nicht auffangen konnte. Die Unfallkasse lehnte eine Anerkennung des Unfalls als Arbeitsunfall ab. Die hiergegen gerichtete Klage hatte keinen Erfolg.

Das Landessozialgericht: Zwar stehen Personen, die an Ausbildungsveranstaltungen in Unternehmen zur Hilfe bei Unglücksfällen wie der DLRG teilnehmen, unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Bei dem Zeltlager hat es sich jedoch nicht um eine Ausbildungsveranstaltung in diesem Sinne, sondern um eine Freizeitveranstaltung gehandelt, bei der Spiel- und Spaß wie Nachtwanderungen und Lagerfeuer im Vordergrund gestanden haben. Landessozialgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 25. Mai 2009 – L 2 U 25/08

aus: einblick – gewerkschaftlicher Info-Service des DGB  22/09

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