Autoritätsgebundenheit als konstitutives Moment der Waldorfpädagogik

von Stefan Oehm

Haltet die Kinder bis zum 12. Lebensjahr von Computern fern! Eine solche Schlagzeile klingt im Zeitalter der vierten industriellen Revolution und digitalen Transformation unserer Gesellschaft ein wenig anachronistisch. Schrullig vielleicht. Weltfremd. Naiv. Aber mehr auch nicht. Könnte man meinen.

Formuliert hat diese Aufforderung kürzlich einer der exponierten Vertreter der Waldorf-Pädagogik, Henning Kullak-Ublick. Immerhin: Vorstand des Bund der freien Waldorfschulen, der Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners und der Internationalen Konferenz der Waldorfpädagogischen Bewegung, Gründungsmitglied der Grünen sowie von „Mehr Demokratie“. … weiter

Optimistische Schulkinder haben nur vorübergehend die Nase vorn

Ergebnisse langfristiger Studie zum Zusammenhang zwischen Selbsteinschätzung und Leistungsentwicklung von Schülerinnen und Schülern in der Grundschule veröffentlicht

Mitteilung: Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF)

„Trau Dir ruhig mehr zu“: Diesen Satz haben bestimmt schon viele Schülerinnen und Schüler gehört. Eltern und Lehrkräfte wollen den Kindern damit Sicherheit vermitteln und sie ermutigen, die eigene Leistungsfähigkeit höher einzuschätzen. Eine solche Selbsteinschätzung nennt die Forschung positives oder optimistisches Fähigkeitsselbstkonzept. Es gilt auch in vielen pädagogisch-psychologischen Fachveröffentlichungen als wünschenswert, weil es zu größerer Motivation und zu mehr Durchhaltevermögen führen soll.

An langfristigen empirischen Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen optimistischer Selbsteinschätzungen von Schulkindern auf ihre tatsächlichen Leistungen mangelte es bislang jedoch. Für das Fach Mathematik hat eine neue Studie aus dem Projekt „Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Grundschulkindern“ (PERLE) diesen Zusammenhang jetzt bei fast 1.000 Schülerinnen und Schülern über die gesamte Grundschulzeit hinweg untersucht. Die nun veröffentlichten Ergebnisse relativieren die Forderung nach mehr Optimismus auf der Schulbank etwas: … weiter

Quelle: dipf.de/idw-online.de

Wenn die Bürokratie Ausnahmen zuließe, könnte sie sich abschaffen

Gedanken zur Willkommenskultur in unserem Land

von Brigitte Pick

Die Zahl der Menschen, die sich auf die Flucht vor Krieg, Konflikten und Verfolgung begeben steigt stetig und beläuft sich aktuelle auf 65 Millionen Menschen weltweit, von denen die meisten Binnenflüchtlinge sind. Geschätzte 17 Millionen leben seit Jahrzehnten in Lagern, ohne Würde und Perspektive. …

Bundesweit sorgen Zehntausende Ehrenamtliche für das Gelingen der Integration von Flüchtlingen durch ihre Arbeit als Begleiter zu Ämtern, sie geben Deutschkurse, Verteilen Spenden, Organisation von Aktivitäten kultureller oder sportlicher Art und so fort.

752459_original_R_K_by_Martin Moritz_pixelio.deBrigitte Pick beschreibt in ihrem Aufsatz ein Beispiel der Bürokratie aus der Berliner Schulverwaltung, die es willigen Menschen schwer macht, ihre Hilfe weiter zur Verfügung zu stellen.
Eine hochqualifizierte Pensionärin (1973 bis 2012 als Studienrätin auf Lebenszeit im Land Berlin tätig u.a. mit einer Zusatzqualifikation für Deutsch als Fremdsprache) möchte gerne in einem Oberstufenzentrum in Wohnortnähe arbeiten mit 9 bis 10 Stunden wöchentlich und tut das der Schulverwaltung mit seinem zuständigen Oberschulrat für berufsbildende Schulen kund. Doch es geschieht nichts. Die Vorgänge würden nach Eingang abgearbeitet, heißt es.

Nach langer Zeit erhält sie von einer Sachbearbeiterin ein Schreiben. „Als Anlage liegen sechs Seiten Personalfragebögen, drei Seiten Erklärung zum Personalfragebogen und sechs Seiten Zusatzbögen zum Personalfragebogen bei sowie eine Erklärung, niemals Mitarbeiter der Staatssicherheit gewesen zu sein. Es folgen elf weitere Anlagen.“

Empfehlung der Redaktion:diesen bürokratischen Wahnsinn weiterlesen


©Foto: Martin Moritz / www.pixelio.de

Jugendgewalt – Von „unerwünschten Früchtchen“, die nicht weit vom Stamm fallen

Eine Rezension von Georg Schuster*

Huisken_Unregierbarkeit_des_SchulvolksHuisken_Erziehung_im_KapitalismusAus Anlass von zwei Neuauflagen beim VSA-Verlag:

Freerk Huisken

  • Über die Unregierbarkeit des Schulvolks: Rütli-Schulen, Erfurt, Emsdetten usw.
  • Erziehung im Kapitalismus: Von den Grundlügen der Pädagogik und dem unbestreitbaren Nutzen der bürgerlichen Lehranstalten.

Auf Einladung der Würzburger Fachschaft Sonderpädagogik referierte Prof. Freerk Huisken (Bremen) im Wintersemester 1996/97 über Jugendgewalt. Ich schrieb damals die folgende Besprechung für ein Studierenden-Magazin, die unbeschadet gewisser Konjunkturen und Trends jugendlicher Gewaltsamkeit leider auch 20 Jahre später noch nicht überholt ist.

Rezension lesen


* Pseudonym, Name der Redaktion bekannt

Die ewige Wiederkehr des Gleichen

von Stefan Oehm

Was ist faul im Staate Deutschland? Da wird derzeit ein ums andere Mal der Untergang des ach so christlichen Abendlandes beschworen, Bürgerwehren durchkämmen des Nachts die Städte auf der Suche nach marodierenden Banden levantinischer Gestalten, in Blogs berichten, „unzensiert“, digitale ‚Treppenterrier’ über „Deutschlands tägliche ‚Einzelfälle’ und weitere ‚Kulturelle Bereicherungen’ “.

Und der Herr Jedermann fühlt sich bemüßigt, sein unsägliches „Man wird doch noch mal sagen dürfen“ dazu zu raunen. … weiter

Warum schon Kinder über Kreuzweh klagen

drawing-smallmanhappyrunningStiftung Kindergesundheit informiert über ein zunehmendes Gesundheitsproblem

Mitteilung: Stiftung Kindergesundheit

Dass Kinder häufig unter Bauchschmerzen leiden, wissen alle Eltern aus Erfahrung. Rückenschmerzen vermutet man dagegen eher bei Erwachsenen. Leider ein Irrtum: Mittlerweile gehören auch Rückenschmerzen zu den häufigsten Beschwerden bei Kindern und Jugendlichen, berichtet die Stiftung Kindergesundheit in einer aktuellen Stellungnahme. … weiter

Quelle: kindergesundheit.de/idw-online.de
©Grafik: by zindyi, openclipart, CC0

Bundesbeamte: Übertragung des Tarifergebnisses erreicht

dgb.jpgDer DGB meldete am 20.6.2016:

Besoldungsrunde Bund 2016/2017
Bundesbeamte: Übertragung des Tarifergebnisses erreicht
Trotzdem bleibt Gesprächsbedarf

Am 20. Juni fand im Bundesinnenministerium das Beteiligungsgespräch zum Entwurf eines Besoldungs- und Versorgungsanpassungsetzes statt. Die Übertragung des Tarifergebnisses für die Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen auf die Bundesbeamtinnen und -beamten steht. Doch zu einigen Fragen wird der DGB weiter mit dem Ministerium verhandeln. … Den ganzen Bericht lesen

Schwuler Selbsthass als Quelle von Gewalt – Anmerkungen zum Massaker von Orlando

von Götz Eisenberg

pride-by_nacydowd_pixabay_CC0Als sich die Nachricht vom Massaker in Orlando verbreitete, schnappten sofort die üblichen Reflexe ein: Hinter dieser Bluttat konnte nur der IS stecken, da waren sich alle einig. Die eilfertigen Motivforscher waren nicht weit von jener Satire entfernt, in der eine Reporterin auf die Frage nach der Ursache eines gerade eingetreten Unglücks sagt: „Al Qaida. Alles andere wäre zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation.“

Wenig später ruderten die Ermittler zurück und ließen verlautbaren, dass Omar M. diese Fährte durch einen Telefonanruf, in dem er sich zum IS bekannte, zwar selbst gelegt hatte, wohl aber nicht im direkten Auftrag des IS gehandelt habe und auch nicht Mitglied eines terroristischen Netzwerks sei. Was aber könnte dann das Motiv einer derartigen Tat sein? … weiter

©Foto: nancydowd, pixabay, Lizenz: CC0 Weiterlesen

Emotional erschöpfte Lehrkräfte

Studie untersucht Zusammenhang mit Mathe-Leistungen von Schülerinnen und Schülern

Mitteilung: Deutsche Gesellschaft für Psychologie

Grundschulkinder, die von emotional erschöpften Lehrern unterrichtet werden, zeigen tendenziell schlechtere Leistungen in Mathematik. Das berichten Psychologinnen und Psychologen in einer kürzlich im „Journal of Educational Psychology“ veröffentlichten Studie.

Das Forscherteam wertete Mathetests von über 22.000 Schülerinnen und Schülern aus und befragte deren Lehrkräfte zu ihrer psychischen Belastung. Der Zusammenhang von hoher Belastung der Lehrkräfte und schlechter Matheleistung zeigte sich besonders in Klassen mit einem hohen Anteil an Kindern, die zu Hause nicht deutsch sprechen. … weiter

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Psychologie/www.dgps.de

1 12 13 14 15 16 24