„Stärker auf die Persönlichkeit von Tätern schauen“

Soziologe Yendell warnt nach Anschlag in Halle vor zu starker öffentlicher Fokussierung auf politische Dimension der Tat

Mitteilung: Universität Leipzig

Nach dem Anschlag in Halle/Saale warnt ein Experte der Universität Leipzig davor, die Ursachenforschung zu sehr auf die politische Dimension zu konzentrieren. Das beflügle potenzielle Nachahmer, da die Täter unbewusst als politische Freiheitskämpfer dargestellt würden, sagt Soziologe Dr. Alexander Yendell, der Mitglied des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung (KReDo) der Universität Leipzig ist.

Er plädiert dafür, stärker auch auf die psychologischen Hintergründe solcher Taten zu schauen und forscht selbst gerade intensiv an diesem Thema. … weiter

 


Quelle: www.uni-leipzig.de

 

Das Böse im Menschen – Der dunkle Faktor der Persönlichkeit

Mitteilung: Universität Ulm

Die dunkle Seite des Menschen hat viele Facetten. Psychologen aus Ulm, Landau und Kopenhagen haben nun gezeigt, dass Egoisten, Machiavellisten, Narzissten, Psychopathen und Sadisten mehr gemeinsam haben, als sie trennt.

Den Forschern gelang es, viele dieser problematischen Persönlichkeitseigenschaften auf wenige grundlegende Prinzipien zurückzuführen: den „dark factor“ (D-Faktor) der Persönlichkeit. Veröffentlicht wurde die Studie in der international renommierten Fachzeitschrift Psychological Review. … weiter


Quelle: 
www.uni-ulm.de
www.idw-online.de

Falsche Selbstwahrnehmung: Wütende Menschen sind nicht so schlau, wie sie denken

Mitteilung: Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann

Wütende Menschen halten sich häufig für sehr intelligent – selten entspricht das jedoch der Realität. Neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass zu Wutausbrüchen neigende Menschen ihre kognitiven Fähigkeiten gern überschätzen. Es konnte eine Beziehung zwischen narzisstischem Verhalten und Intelligenzüberschätzung nachgewiesen werden. … weiter


Quelle:
www.ranke-heinemann.de
www.idw-online.de
©Grafik: johnny-automatic, opencipart, Lizenz: CC0

Fördern westliche Gesellschaften die Ausprägung von Narzissmus?

Mitteilung: Charité – Universitätsmedizin Berlin

Wie Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin zeigen konnten, weisen Menschen, die in den alten Bundesländern Deutschlands aufgewachsen sind, höhere Narzissmus-Werte auf als Menschen, die in den neuen Ländern sozialisiert wurden.

Während zwischen 1949 und 1989/90 der Westen der Republik von einer eher individualistischen Kultur bestimmt war, bestand im Osten Deutschlands eine eher kollektivistische Ausrichtung. Niederschlag findet die jeweilige gesellschaftliche Prägung im Selbstwertgefühl der Menschen, aber auch in der Ausprägung des Persönlichkeitsmerkmals Narzissmus. In der jungen Generation gleichen sich die Werte seit der deutschen Einheit an, wie in der Fachzeitschrift PlosOne* veröffentlicht ist. … weiter

Quelle: www.charite.de | idw-online.de

Narzissmus im Netz

Mitteilung: Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Soziale Netzwerke sind für Narzissten das ideale Medium sich zu präsentieren. Dementsprechend stark sind sie dort vertreten. Das zeigt eine neue Analyse zweier Psychologen aus Würzburg und Bamberg.

Soziale Medien wie Facebook und Twitter spielen im Leben vieler Menschen weltweit eine große Rolle. Knapp zwei Milliarden Menschen waren Ende 2016 auf Facebook aktiv; 500 Millionen posten regelmäßig Bilder auf Instagram, mehr als 300 Millionen kommunizieren via Twitter.

Inwieweit soziale Medien bevorzugt von Menschen mit einer narzisstischen Ader genutzt werden, haben zahlreiche Studien in den vergangenen Jahren untersucht – mit widersprüchlichen Ergebnissen. Mal war der Zusammenhang zwischen Narzissmus und dem Auftritt bei Facebook, Twitter und Co. eindeutig gegeben, mal nur schwach nachweisbar und bisweilen drehte er sogar ins Gegenteil. … weiter

Quelle: Uni Würzburg/idw-online.de

Der gekränkte kleine Junge und die digitale Welt

Ein Kommentar von Götz Eisenberg

In der Sonntagsausgabe der FAZ, die diesmal wegen der Wetterverhältnisse erst am Montag ausgeliefert wurde, las ich einen Artikel über das Twittern von Donald Trump. Nachdem  Mitte Dezember ein chinesisches Kriegsschiff eine amerikanische Forschungsdrohne beschlagnahmt hatte, protestierte das Pentagon und es folgten Verhandlungen über die Rückgabe der Drohne. Zwei Tage nach dem Vorfall setzte der gewählte Präsident Trump folgenden Tweet ab: „China stiehlt in internationalen Gewässern eine Forschungsdrohne der US-Navy – reißt sie aus dem Wasser und nimmt sie in einem präzedenzlosen Akt mit nach China.“ Staat „unprecedented“ hatte Trump zunächst „unpresidented“ geschrieben, und diesen Verschreiber finde ich viel interessanter als den Sachverhalt selbst. Weiterlesen

Narzisstischer Chef? Hilft der Karriere!

Bamberger Psychologinnen: Charakter des Vorgesetzten beeinflusst Karriereerfolg und Wohlbefinden von Beschäftigten

Mitteilung: Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Wie viel Einfluss egoistisches, impulsives und manipulatives Verhalten in der Führungsetage gegenüber Angestellten hat, zeigt eine neue Studie der Bamberger Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie. Prof. Dr. Judith Volmer und Iris Koch fanden heraus, dass bestimmte unbeliebte Persönlichkeitsmerkmale von Vorgesetzten zu geringer Arbeitszufriedenheit und Nachteilen in den Karrierechancen bei Beschäftigten führen können. Gerade ein narzisstischer Chef kann aber auch positive Auswirkungen haben. … weiter

Quelle: Uni Bamberg/idw-online.de

Geben ist seliger denn nehmen: Wie Persönlichkeit den Wissensaustausch in Organisationen beeinflusst

Mitteilung: Leibniz-Institut für Wissensmedien

Gebende teilen mehr wichtiges Wissen – das haben Forscher des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) in Tübingen und der Universität Tübingen herausgefunden. In einer großen Onlinestudie mit Berufstätigen untersuchten sie, wie sich die Klassifikation von Adam Grant in Nehmende, Vergleichende und Gebende auf das Teilen von Ressourcen und Information auswirkt.

Das Ergebnis: Gebende teilen nicht nur mehr Ressourcen und mehr Informationen, sondern sie teilen auch vor allem die wichtigen Informationen. Nehmende behalten dagegen alles für sich. … weiter

Quelle: Leibniz-Institut für Wissensmedien/idw-online.de

Psychologen entschlüsseln die sozialen Konsequenzen von Narzissmus

Mittteilung: Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Narzissten wirken einerseits charmant, andererseits unangenehm. Eine Forschergruppe um die Psychologen Prof. Dr. Mitja Back und Dr. Albrecht Küfner von der Universität Münster hat nun neue Forschungsergebnisse vorgelegt, die diese paradoxen Effekte erklären. Demnach nutzen Narzissten zwei Verhaltensstrategien, die mit sozialem Erfolg oder mit Konflikten verbunden sind. … weiter

PM v. 10.9.2013
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Quelle: idw-online.de

 

„Unterm Strich zähl‘ ich“ – Gesamtfassung

Der Narzissmus als sozialpsychologische Signatur des konsumistischen Zeitalters –
Teil 1 bis 7 und die Gesamtfassung

Götz Eisenberg hat mit seiner "Narzissmus-Saga" eine gewichtige Analyse des gegenwärtigen "erzieherischen, pädagogischen und sozialpsychologischen Elends" in Schule und Erziehung verfasst. In der Zwischenzeit haben ErzieherInnen und Lehrkräfte nicht nur im Kindergarten und in der Schule in immer stärkerem Maße mit der narzisstischen Persönlichkeit zu tun, sondern die Ersten dieser "Generation" bevölkern bereits als Referendare die Lehrerseminare und treffen in der Schule auf ihre Spiegelbilder.

Es liegen insgesamt 7 Teile vor (der letzte erschien am 11.12.2011 in AUSWEGE), einzeln zum Downloaden, illustriert und gut geeignet zum Lesen am Bildschirm.

Der gesamte Aufsatz kann nun auch als Druckfassung heruntergeladen werden – ohne Bilder und Fotos und in einer kleineren Schrift gesetzt.                                               
©Foto: "NOBBY " NORBERT HÖLLER  /www.pixelio.de

von Götz Eisenberg

In der Stadt sehe ich einen großen, milchkaffeebraunen jungen Mann:

Dreiviertellange Cargo-shorts, ärmelloses weißes Shirt, rasierte Glatze, Sonnenbrille, Muskelpakete, Tätowierungen. Er trägt einen Stöpsel im Ohr und telefoniert lautstark über ein unsichtbares Handy. Er berichtet einem Kumpel vom Verlauf der letzten Nacht und schildert die körperlichen Vorzüge der Frau, die er „abgeschleppt“ hat. Da geht er an einem Geschäft vorbei, in dessen Schaufenster sich ein großer Spiegel befindet. Er tritt näher heran und betrachtet sich eingehend. Er dreht und wendet sich vor den Augen der Passanten und nimmt Bodybuilder-Posen ein.

Download:

►erster Teil

zweiter Teil

dritter Teil

vierter Teil

fünfter Teil

sechster Teil

siebter Teil

Gesamtfassung ohne Bilder und Fotos
geeignet zum Ausdruck oder zum Lesen am Bildschirm

 

Alle in AUSWEGE erschienenen Aufsätze von Götz Eisenberg

 

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