Autoritätsgebundenheit als konstitutives Moment der Waldorfpädagogik

von Stefan Oehm

Haltet die Kinder bis zum 12. Lebensjahr von Computern fern! Eine solche Schlagzeile klingt im Zeitalter der vierten industriellen Revolution und digitalen Transformation unserer Gesellschaft ein wenig anachronistisch. Schrullig vielleicht. Weltfremd. Naiv. Aber mehr auch nicht. Könnte man meinen.

Formuliert hat diese Aufforderung kürzlich einer der exponierten Vertreter der Waldorf-Pädagogik, Henning Kullak-Ublick. Immerhin: Vorstand des Bund der freien Waldorfschulen, der Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners und der Internationalen Konferenz der Waldorfpädagogischen Bewegung, Gründungsmitglied der Grünen sowie von „Mehr Demokratie“. … weiter

Jugendgewalt – Von „unerwünschten Früchtchen“, die nicht weit vom Stamm fallen

Eine Rezension von Georg Schuster*

Huisken_Unregierbarkeit_des_SchulvolksHuisken_Erziehung_im_KapitalismusAus Anlass von zwei Neuauflagen beim VSA-Verlag:

Freerk Huisken

  • Über die Unregierbarkeit des Schulvolks: Rütli-Schulen, Erfurt, Emsdetten usw.
  • Erziehung im Kapitalismus: Von den Grundlügen der Pädagogik und dem unbestreitbaren Nutzen der bürgerlichen Lehranstalten.

Auf Einladung der Würzburger Fachschaft Sonderpädagogik referierte Prof. Freerk Huisken (Bremen) im Wintersemester 1996/97 über Jugendgewalt. Ich schrieb damals die folgende Besprechung für ein Studierenden-Magazin, die unbeschadet gewisser Konjunkturen und Trends jugendlicher Gewaltsamkeit leider auch 20 Jahre später noch nicht überholt ist.

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* Pseudonym, Name der Redaktion bekannt

Schwuler Selbsthass als Quelle von Gewalt – Anmerkungen zum Massaker von Orlando

von Götz Eisenberg

pride-by_nacydowd_pixabay_CC0Als sich die Nachricht vom Massaker in Orlando verbreitete, schnappten sofort die üblichen Reflexe ein: Hinter dieser Bluttat konnte nur der IS stecken, da waren sich alle einig. Die eilfertigen Motivforscher waren nicht weit von jener Satire entfernt, in der eine Reporterin auf die Frage nach der Ursache eines gerade eingetreten Unglücks sagt: „Al Qaida. Alles andere wäre zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation.“

Wenig später ruderten die Ermittler zurück und ließen verlautbaren, dass Omar M. diese Fährte durch einen Telefonanruf, in dem er sich zum IS bekannte, zwar selbst gelegt hatte, wohl aber nicht im direkten Auftrag des IS gehandelt habe und auch nicht Mitglied eines terroristischen Netzwerks sei. Was aber könnte dann das Motiv einer derartigen Tat sein? … weiter

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Geflüchtete Kinder dürfen keine verlorene Generation werden

GEW-Logo_2015_55Bildungsgewerkschaft GEW zum Welttag gegen Kinderarbeit

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und Vizepräsidentin der Bildungsinternationale, Marlis Tepe, hat am Welttag gegen Kinderarbeit deren Zunahme in Krisenregionen beklagt. Sie forderte von der Bundesregierung mehr Anstrengungen für Bildung in der Humanitären Hilfe. … weiter

Vom Blockwart zum Blogwart

von Stefan Oehm

keyboard-by_edar_pixabay_CC0„Blockwart“. Sagt Ihnen der Begriff noch etwas? Laut Wikipedia war er der Blockleiter der NSDAP, zuständig „für 40 bis 60 Haushalte (…) mit durchschnittlich rund 170 Personen“. Er hatte seine „arische Abstammung bis zum Jahre 1800 nachzuweisen“ und „war zu vorbildlichem Verhalten auch im Privatleben angehalten“.

Seinen Aufgabenbereich beschrieb das Hauptschulungsamt der NSDAP wie folgt: „Der Hoheitsträger muss sich um alles kümmern. Er muss alles erfahren. Er muss sich überall einschalten.“ Dazu gehörte insbesondere, dass er in seinem unmittelbaren Umfeld für die unbedingte und kompromisslose Durchsetzung der nationalsozialistischen Rassenpolitik verantwortlich zeichnete.

So hatte er unverzüglich „Judenfreunde“, also Volksschädlinge der übelsten Sorte, zu melden, listete jüdischen Besitz und jüdische Wohnungen auf und achtete mit heiligem Eifer darauf, dass alle Vorschriften, die für die jüdischen Untermenschen galten, von diesen auch aufs Genaueste befolgt wurden. … weiter

©Foto: edar, pixabay, CC0

Hört das denn gar nicht auf?

von Brigitte Pick

laempel_openclipart_CC0Brigitte Pick widmet sich in ihrem neuem Aufsatz zunächst der Sinusstudie 2016.

Sie schreibt: „Der Begriff „Mainstream“ ist bei den meisten Jugendlichen kein Schimpfwort, sondern – im Gegenteil – ein Schlüsselbegriff im Selbstverständnis und bei der Selbstbeschreibung. Viele wollen mehr noch als vor wenigen Jahren so sein „wie alle“. Ein mehrheitlich gemeinsamer Wertekanon vor allem aus sozialen Werten deutet auf eine gewachsene Sehnsucht nach Aufgehoben- und Akzeptiertsein, Geborgenheit, Halt sowie Orientierung in den zunehmend unübersichtlichen Verhältnissen einer globalisierten Welt hin.

… und fragt weiter: „Das müsste doch das Arbeiten in der Schule bedeutend einfacher machen, wenn die Schüler leistungsbereit sind und sich anpassen, so meine Vorstellung.“

Auf der Suche nach Klärung, blickt die Autorin auf die eigene Kindheit und Schulzeit zurück. Sie beschreibt seltsame Geschichten aus dem Schulalltag – früher und heute – und befindet: „Und so produziert die Schule immer wieder Opfer, ohne dies zu erkennen und ohne Erkenntnis wird auch nichts anders.“

Ein Aufsatz, der Antworten auf diverse „neue“ Entwicklungen der Jugendzeit – vielleicht sollte man sie „Roll-Back-Erscheinung“ nennen? – parat hält und Zusammenhänge zu früher herstellt.

Unbedingt lesen ist angesagt …. zum Aufsatz

©Grafik: Laempel by Pitt Ess, opencipart.org, CC0

 

Stellungnahme zum Gesetzesentwurf zur Neuregelung des Mutterschutzrechts

Die Konferenz Thüringer Studierendenschaften, die LandesAstenKonferenz Berlin, die LandesAstenKonferenz Niedersachsen, das Landes-ASten-Treffen Nordrhein-Westfalen und das Autonome Referat für Eltern des AStA der Universität Mainz, den AStA der Uni Köln sowie das Referat Studieren mit Kind(ern) des AStA der TU Darmstadt haben eine gemeinsame Stellungnahme zum Gesetzesentwurf zur Neuregelung des Mutterschutzrechts verfasst.

Die angedachte Reform wird grundsätzlich begrüßt. Da der vorliegende Entwurf, welcher am 03. März 2016 an die Länder übersendet wurde, eine Einbeziehung von Studentinnen, Schülerinnen und Praktikantinnen nicht vorsieht, sehen die AutorInnen die Notwendigkeit, sich im Kontext der laufenden Diskussion diesbezüglich zu äußern.

Stellungnahme zum Gesetzesentwurf zur Neuregelung des Mutterschutzrechts lesen

Pädagogische Berufe endlich als eigenständige Professionen verstehen

Mitteilung: Rosemarie Hein

„In kaum einem anderen PISA-Teilnehmerland ist die bildungspolitische Landschaft so zerklüftet und der Lehrerberuf so wenig anerkannt wie in Deutschland. Daher ist es nur zu begrüßen, dass Lehrkräfte voneinander lernen und die Politik einmal über den eigenen Tellerrand schaut“, erklärt Rosemarie Hein, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf den am 3.3.2016 in Berlin startenden Bildungskongress „International Summit on the Teaching Profession (ISTP)“ mit Vertretern von Kultusministerkonferenz und OECD. Lehrer, Gewerkschafter und Politiker aus zahlreichen PISA-Teilnehmerstaaten beraten und tauschen sich aus über die Professionalisierung des Lehrerberufes. Weiterlesen

Stellungnahme zur psychosozialen Situation von Geflüchteten von März 2016

Stellungnahme der Teilnehmer_innen des Kongresses der Neuen Gesellschaft für Psychologie (NGfP) „Migration und Rassismus“ vom 3. bis 6. März 2016 in Berlin zur psychosozialen Situation von Geflüchteten

Mitteilung: Neue Gesellschaft für Psychologie

Das Schicksal der vielen Menschen, die nach Europa kommen, weil sie zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen sind, bewegt uns und große Teile der deutschen Bevölkerung sehr. Die Schutz Suchenden fliehen vor Hunger, Unterdrückung und Krieg und auf der Suche nach einem menschenwürdigen Leben. Viele sind tief traumatisiert. Auf dem oft langen Fluchtweg haben sie Not und Todesangst durchlitten, und sie erleben häufig erneute Traumatisierung in Deutschland. Sie benötigen einen sicheren Ort und Unterstützung durch Wohnung, Arbeit, medizinische und psychologische Versorgung. Stattdessen erwartet sie meist ein auf Jahre unsicherer Aufenthaltsstatus, mit Angst vor Abschiebung und ohne Möglichkeiten das eigene Leben selbst zu gestalten. Vielerorts sind sie mit rassistischer Gewalt konfrontiert. Weiterlesen

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