Antisemitismus von Links – Facetten der Judenfeindschaft

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ hat Baustein Nr. 8 herausgegeben: Antisemitismus von Links – Facetten der Judenfeindschaft:

Antisemitismus ist ein wichtiger Bestandteil rechtsextremer und faschistischer Ideologien und äußert sich immer wieder in entsprechenden Gewalttaten. Aber ein antisemitismuskritischer Ansatz muss sich mit allen Spielarten des Antisemitismus auseinandersetzen. Auch im linken Spektrum tritt Antisemitismus auf – auch wenn dies auf den ersten Blick als paradox erscheinen mag. Antisemitismus entsteht dort häufig aus einer personalisierenden Kapitalismuskritik oder einer vereinfachenden Sicht auf den Nahostkonflikt.

Thomas Haury stellt in diesem Baustein die widersprüchliche Geschichte des Antisemitismus von links ebenso wie die innerlinke Auseinandersetzung mit diesem dar.

In Din-A5-Format, 76 Seiten, 2,50 € oder kostenlos als pdf-Datei

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„Wer will die hier schon haben?“

Die Bundeszentrale für politische Bildung hat im Oktober ’19 ein neues Buch herausgegeben:

„Wer will die hier schon haben?“
Ablehnungshaltungen und Diskriminierungen in Deutschland

Inhalt:

Eine wachsende Zahl von Menschen in Deutschland sieht sich mit Ablehnung und Diskriminierung konfrontiert. Beides äußert sich in Formen, die von bewussten oder unreflektierten sprachlichen Entgleisungen Einzelner im Alltag bis zu offensiver und organisierter psychischer oder physischer Gewalt reichen. Adressiert werden etwa Geflüchtete und Muslime, Menschen jüdischen Glaubens und solche, deren sexuelle Identität angefeindet wird. […]

Die Autorinnen und Autoren des Bandes repräsentieren eine Vielzahl von Disziplinen, wie Politik-, Kultur-, Kommunikations- und Sozialwissenschaften, Pädagogik, Theologie und Psychologie. Gemeinsam mit Praktikerinnen und Praktikern beleuchten sie Ausdrucksformen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und pauschalierender Ablehnung, fragen nach deren Ursachen und Ausprägungen und stellen praxisbezogene Ansätze vor, ihnen zu begegnen.

Herausgeber: Kurt Möller und Florian Neuscheler, 340 Seiten, erschienen am 9.10.2019 in Bonn, Bestellnummer: 10428

Kosten: 4,50 € (bei mehreren Bänden ab 1 kg Versandgewicht zzgl. Versandkosten)

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Neue „Mitte-Studie“: Verlorene Mitte – Feindselige Zustände. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2018/19

Mitteilung: Friedrich-Ebert-Stiftung

Seit 2006 lässt die Friedrich-Ebert-Stiftung im Zweijahresrhythmus das Ausmaß rechtsextremer Einstellungen in Deutschland ermitteln. Aus der repräsentativen Befragung von 2018/19 ergibt sich das Bild einer Verfestigung und Normalisierung rechter Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat eine neue Mitte-Studie zur Verbreitung von rechtsextremen, menschenfeindlichen und weiteren antidemokratischen Meinungen in der Gesellschaft vorgelegt. Dazu hat ein Forschungsteam des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld (IKG) eine wissenschaftliche Umfrage unter 1.890 repräsentativ ausgewählten Deutschen durchgeführt. Die Studienreihe gibt durch die Analyse der Verbreitung und Zusammenhänge von Meinungen Auskunft über die Stabilität und Instabilität der Demokratie. Weiterlesen

Neues Antisemitismus-Konzept

Am 13.3.2019 erschien in MiGAZIN ein Bericht, wie in Berlin das jüdische Leben besser geschützt werden kann. Es geht um ein Landeskonzept zur Weiterentwicklung der Antisemitismus-Prävention:

Neues Antisemitismus-Konzept
Berlin hat ein Landeskonzept zur Weiterentwicklung der Antisemitismus-Prävention beschlossen. Zu den Maßnahmen gehören Beratungsangebote für Opfer und stärkere Kooperation von Schulen mit Gedenkstätten. Den ganzen Bericht lesen

„Mach mal keine Judenaktion“: Antisemitismus an Schulen wirksam begegnen

Studie analysiert Herausforderungen und bietet Lösungsansätze für professionelle Bildungs- und Sozialarbeit

Studie: Frankfurt University of Applied Sciences

Antisemitismus ist in der vergangenen Zeit in der Öffentlichkeit verstärkt sichtbar geworden: Wiederholte Angriffe auf jüdische Kinder und Jugendliche zeigen, dass es an vielen deutschen Schulen ein Problem gibt. „Du Jude“ ist 73 Jahre nach dem Holocaust ein auf Pausenhöfen und in Klassenzimmern häufig benutztes Schimpfwort.

Zudem herrscht in den Lehrerzimmern häufig Unwissen über Antisemitismus unter Schülerinnen und Schülern vor – oder das Thema wird bagatellisiert, manchmal sogar toleriert. Für das Thema sensibilisierte Pädagoginnen und Pädagogen hingegen fühlen sich oft überfordert und allein gelassen. Diese sind nur einige Ergebnisse der aktuellen Studie „,Mach mal keine Judenaktion!‘: Herausforderungen und Lösungsansätze in der professionellen Bildungs- und Sozialarbeit gegen Antisemitismus“. … weiter


 Direktdownloiad der gesamten Studie (pdf-Datei)

Direkt zu den Handlungsempfehlungen 


Quelle:
www.frankfurt-university.de
www.idw-online.de

Antisemitismus 2.0: Antisemitismen haben im Netz stark zugenommen

Langzeitstudie zum Thema „Judenfeindschaft als kulturelle Konstante und kollektiver Gefühlswert im digitalen Zeitalter“ erschienen

Mitteilung: TU Berlin

In welchen Manifestationen tritt Antisemitismus im 21. Jahrhundert in Erscheinung? Welche Stereotype werden kommuniziert? Und welche Rolle spielt die emotionale Dimension beim aktuellen Judenhass?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich im Rahmen der empirischen Antisemitismusforschung die von 2014 bis 2018 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Langzeitstudie zur Artikulation, Tradierung, Verbreitung und Manifestation von Judenhass im digitalen Zeitalter unter der Leitung der Kognitionswissenschaftlerin Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schwarz-Friesel. Sie leitet das Fachgebiet Allgemeine Linguistik an der TU Berlin. Ihren Fokus legte die Forschungsgruppe bei der Auswertung von über 300.000 Texten insbesondere auf die sozialen Medien und untersuchte dabei auch Merkmale der irrationalen Affektlogik, die maßgeblich Einstellungs- und Verbalantisemitismus prägen. … weiter

Ergebnisse der Studie zum Download:

 Antisemitismus 2.0 und die Netzkultur des Hasses – Kurzfassung

Antisemitismus 2.0 und die Netzkultur des Hasses – Langfassung


Quelle: www.tu-berlin.de

Alternative Parlamentsarbeit für Deutschland

Die AfD schreitet zur Tat

von Johannes Schillo

Die AfD – die „Alternative für Deutschland“ – hat sich als Teil des deutschen Parteien- und Parlamentssystems etabliert. Dieser „rechtspopulistische“ Aufschwung war im Auswege-Magazin schon mehrfach Thema (vgl. z.B. Schillo 2017), speziell im Blick auf bildungspolitische Programmatik und Aktivitäten der neuen Oppositionsbewegung.

Volksbildung im streng nationalen Sinne ist der Partei ein besonderes Anliegen und sie räumt der Bewusstseinsbildung durch Medien, Pädagogik und politische Kultur hohe Priorität ein. Dadurch, dass sie mittlerweile im Bundestag und in 14 Landesparlamenten vertreten ist, hat sich ihr Wirkungsbereich vergrößert. Wie nutzt sie ihn? … weiter

Antisemitismus pädagogisch aufgreifen: „Im Echofall geht es mehr als nur um eine Line“

Ein Kommentar von Dr. Ayla Güler Saied, Universität zu Köln

Anlässlich der Abschaffung des Echopreises nach Beschluss des Vorstands des Bundesverbandes Musikindustrie kommentiert Rapforscherin und Pädagogin Dr. Ayla Güler Saied die Debatte.

„Die Kontroverse, die durch die Verleihung des Echo an Kollegah und Farid Bang ausgelöst worden ist, ist in den letzten Wochen medial hinreichend diskutiert worden. Ich möchte aus gesellschafts- und bildungspolitischer Perspektive eine Kontextualisierung des Gangsta Rap vornehmen. … weiter

Quelle: www.uni-koeln.de | www.idw-online.de

Pflichtbesuche in KZ-Gedenkstätten?

Ein Kommentar von Günther Schmidt-Falck

Die Berliner SPD-Staatssekretärin Sawsan Chebli forderte Pflichtbesuche in KZ-Gedenkstätten. In der Bildzeitung vom 7.1.2018 sagte sie:
„Ich fände es sinnvoll, wenn jeder, der in diesem Land lebt, verpflichtet würde, mindestens einmal in seinem Leben eine KZ-Gedenkstätte besucht zu haben. Das gilt auch für jene, die neu zu uns gekommen sind. KZ-Besuche sollten zum Bestandteil von Integrationskursen werden.“ (http://www.bild.de/politik/inland/konzentrationslager/pflichtbesuch-fuer-fluechtlinge-54396060.bild.html#fromWall, letzter Zugriff: 23.1.2018) 

Jede/r, der schon mal unterrichtet hat, weiß, dass Pflichtbesuche wenig mit Bewusstseinsbildung zu tun haben. Rassistisches, antisemitisches und ausländerfeindliches Gedankengut bildet sich nicht zurück, nur weil ein/e Schüler_in gesehen hat, wie die Nazis Menschen ausgebeutet, umgebracht und gefoltert haben. Die Auseinandersetzung mit dem NS-System erfordert eine sensible Aufbereitung des Unterrichtsstoffes und ein empathisches Eingehen auf das individuelle Wissen der Schüler_innen und auf das vorhandene Bewusstsein. Andernfalls passiert genau das, was dann hinterher oft beklagt wird – die Lehrkraft wird mit der Abwehr der SchülerInnen konfrontiert: „Müssen wir uns damit beschäftigen…?“ „… das ist schon so lange her!“, „Es muss doch endlich mal Schluss damit sein …“ „Wann gehen wir wieder?“ „Langweilig!“ u.a.mehr. Zu oft kommen Lehrkräfte dann sogar noch in Erklärungsnöte und vermeiden in Zukunft einen Unterrichtsgang in eine Gedenkstätte. Weiterlesen

Indoktrination im Nationalsozialismus wirkt bis heute

106449_web_R_by_Killerkeks_pixelio.deMitteilung: Universität Zürich

Die Indoktrination der Nationalsozialisten war höchst wirksam und hält lange an. Deutsche, die unter dem Nazi-Regime aufgewachsen sind, sind auch heute noch viel stärker antisemitisch als solche, die vor oder nach dieser Zeit geboren sind.

Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie der Universität Zürich und der University of California, Los Angeles. … weiter

Quelle: Universität Zürich/idw-online.de
©Foto: killerkeks/pixelio.de

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