Jeder zweite Deutsche spielt Glücksspiele – Bewusstsein über die Gefahren des Glücksspiels wächst

karten.gifBericht: idw/BZgA

Etwa die Hälfte der 16- bis 65-jährigen Deutschen hat in den vergangenen zwölf Monaten ein oder mehrere Glücksspiele gespielt. Damit bleibt der Anteil der Glücksspielenden in Deutschland auf dem Niveau von vor zwei Jahren. Dies geht aus der neuen Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Glücksspielverhalten in Deutschland hervor. … weiter

Das Ende ist mein Anfang

Terzani.gifRezension des Buches von Tiziano Terzani mit dem gleichnamigen Titel
von Hans Grillenberger

Ein Sohn führt mit seinem Vater, der nur noch kurze Zeit leben wird, ein letztes Gespräch. Er stellt ihm Fragen über die Essenz seines Lebens:

Wie bist du zu dem Menschen geworden, der du jetzt bist?
Wie war das, dem Tod ins Auge zu sehen?
Aber man kann doch auch nicht einfach sagen: Ihr dürft keine Revolutionen mehr
machen. Wo liegt also die Lösung?
Wie ist es möglich sich zu verändern?
Was ist diese berühmte Erleuchtung?

Am Ende des langen, sich mehrere Wochen hinziehenden Gesprächs sagt der Vater:
„Manchmal ist es notwendig, auf Sicherheiten zu verzichten, denn sie konditionieren uns.“ … weiter

Dem alternden Immunsystem auf die Sprünge helfen

HZI-Forscher untersuchen Therapieansätze, um das Immunsystem zu verjüngen und so ältere Menschen besser vor Infektionen zu schützen.

Bericht: idw/Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

Der Mensch lebt immer länger. Der Preis dafür: Unsere Organe funktionieren im Alter schlechter und wir werden anfälliger für Infektionen. Die Arbeitsgruppe "Infektionsimmunologie" des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig hat diesen Aspekt des Alterns genauer untersucht.

Sie verglichen die Immunantworten von jungen und alten Mäusen auf eine Bakterieninfektion und schauten dabei besonders auf Fresszellen. Diese Immunzellen sind fest in unserem Gewebe verankert und spielen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von Bakterien. Mit dem Alter nimmt ihre Zahl rapide ab – und damit wird unsere Abwehr schwächer. … weiter

Azubis: Immer sozialversicherungspflichtig

Auch wenn die Vergütung eines Auszubildenden die Geringsfügigkeitsgrenze von 400 Euro nicht überschreitet, sind Sozialversicherungsbeiträge kraft ausdrücklicher gesetzlicher Anordnung zu entrichten. Die Versicherungspflicht greift selbst dann, wenn keine Ausbildungsvergütung gezahlt wird.

Bundessozialgericht, Urteil vom 15. Juli 2009 – B 12 KR 14/08 R

aus: einblick – gewerkschaftlicher Info-Service 1/10

UN-Konvention: Das Recht auf Regelschule für behinderte Kinder gilt sofort

kinder_gemeinsam.gifRechtsgutachten stellt unmittelbare Wirksamkeit des Rechts auf Unterricht an Allgemeinen Schulen klar – Länder müssen handeln

Bericht: SoVD

Behinderte Kinder haben ab sofort das Recht, gemeinsam mit nicht behinderten Kindern eine allgemeine Schule zu besuchen. Nach der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) gilt dieser Anspruch für das einzelne Kind unabhängig von anders lautenden Schulgesetzen. Zudem müssen Bund und Länder zügig inklusive Bildung verwirklichen und dafür auch Qualitätsmaßstäbe festlegen.

Dies sind zwei wesentliche Ergebnisse des Rechtsgutachtens, das der führende deutsche Völkerrechtler Professor Dr. Eibe Riedel heute in Berlin bei einer Pressekonferenz vorgestellt hat. Dass die Kinder mit Behinderung immer noch vor verschlossenen Schultüren stehen, war für den Elternverband "Gemeinsam Leben, Gemeinsam lernen" der Grund, gemeinsam mit dem Sozialverband Deutschland (SoVD) die Rechtslage eingehend durch einen international renommierten Völkerrechtler untersuchen zu lassen. … weiter

„Gut hinsehen und zuhören“

kinderfernsehen.gifNeues Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Mediennutzung in der Familie

Bericht: BZgA

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat einen neuen Elternratgeber für den bewussten Umgang mit Medien in der Familie entwickelt. Fernseher, Radios, Computer und Handys gehören heute zum Alltag vieler Familien: In vier von zehn Kinderzimmern in Deutschland steht inzwischen ein Fernseher, die Hälfte der 6- bis 13-jährigen Kinder besitzt ein Handy.

Der neue BZgA-Ratgeber "Gut hinsehen und zuhören!" enthält zahlreiche Tipps für Eltern, um Medien sinnvoll in das Familienleben zu integrieren. Darüber hinaus wird erklärt, wie Medienangebote bei Kindern unterschiedlichen Alters wirken und wie sie bewusst genutzt werden können. … weiter

Zerfallende Familien – dicke Kinder?

Studie zu sozialen Ursachen von Übergewicht und Adipositas

Bericht: idw / Uni Stuttgart

Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen haben in den vergangenen Jahren in den Industriestaaten zugenommen, so auch in Deutschland. Meist werden die Ursachen der "juvenilen Adipositas" dabei auf ein individuelles Fehlverhalten verkürzt: Zu viel, zu "fett", zu "süß", zu wenig Bewegung, und das Übergewicht sei programmiert.

Wissenschaftler des Instituts für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart spannten den Bogen weiter. In einer auf fünf Jahre angelegten Studie ermittelten sie die sozialen Ursachen von Adipositas. Dicke Kinder, so das Ergebnis, sind eine Folge der gesellschaftlichen Modernisierung, wobei Übergewicht maßgeblich durch das Auseinanderfallen sozialer und kultureller Strukturen begünstigt wird: durch die Folgen der Überflussgesellschaft auf der einen und durch familiale Erosionsprozesse und Funktionsdefizite auf der anderen Seite. … weiter

Wie Nervenzellen rechnen

Wissenschaftler der Humboldt-Universität zeigen, welche neuronalen Berechnungen dem räumlichen Gedächtnis zugrunde liegen
Bericht: idw / Nationales Bernstein Netzwerk Computational Neuroscience

Nervenzellen kommunizieren über elektrische Signale – sie senden und empfangen so genannte Aktionspotentiale. Bereits im Jahre 1961 entdeckte der spätere Nobelpreisträger Eric Kandel, dass Neurone im Hippocampus nicht nur Aktionspotentiale, sondern auch sehr viel kleinere elektrische Signale produzieren – so genannte "Spikelets". Diese Spikelets konnten bisher allerdings nur an narkotisierten Tieren gemessen werden und somit blieb ihre Bedeutung beim wachen Tier fast 50 Jahre lang unklar.

Die Wissenschaftler Jérôme Epsztein, Albert K. Lee, Edith Chorev und Michael Brecht vom Bernstein Zentrum für Computational Neuroscience und der Humboldt-Universität zu Berlin zeigen nun, dass Spikelets beim räumlichen Gedächtnis und der räumlichen Orientierung eine entscheidende Rolle spielen und Aktionspotentiale auslösen können. … weiter

X17 – ein Lehrer-Kalendersystem der anderen Art

lehrerkalender_x17.gifTestbericht von Günther Schmidt-Falck

Ein Blick ins Lehrerzimmer bringt es an den Tag: Die einen tragen ihren Lehrerkalender – egal ob von der GEW oder von Banken und Sparkassen – unterm Arm, andere sind „Loseblattsammler“, wieder andere schleppen gewichtige A4-Bücher plus Kalender plus Ringbuch und Schnellhefter durch die Lande.

So ganz „ohne“ kommt niemand. Wie auch. Es gibt kaum einen Job, bei dem so viel organisiert, geregelt, gebändigt, notiert, gemerkt, verwaltet werden muss wie bei Lehrkräften. Ordnung ist das halbe Leben und die andere Hälfte auch.

Grund genug für das Magazin AUSWEGE, sich nach vernünftigen und praktikablen Ordnungssystemen umzuschauen. Dabei ist uns der X17-Lehrerkalender über den Weg gelaufen. … weiter

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Von Klassen- oder Rassenfragen?

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©Foto: Christoph Aron(pixelmaster-x)/www.pixelio.de

Anmerkungen zu den „ Überflüssigen“

von Brigitte Pick

gsf – Die AUSWEGE-Autorin hat sich diesmal die Marginalisierten, die  Überflüssigen genauer angesehen. Wer sind sie? Woher kommen sie? Wie geht es ihnen? Wie sieht ihre Zukunft aus?

Brigitte Pick beschreibt Diskriminierungen, fehlende oder missglückte Integrationsversuche, knöpft sich den unüberhörbaren Thilo Sarrazin vor, der „seine Genossen [von der SPD] gelegentlich erschreckt “  und stellt fest, dass „Zahlen keine sachdienliche Aussage über den Integrationsprozess geben [können]“. In einem Ausblick erörtert sie die Parallelgesellschaften der Zukunft.

Ihr Aufsatz endet mit einem Ausblick in eben diese Zukunft:

In einigen Vierteln boomen die Sozialkaufhäuser, in anderen entstehen abgeschirmte und bewachte Gettos der Reichen, so genannte „green zones.“ Oder es entstehen Camping Plätze als Wohnquartiere wie in den USA zu besichtigen. Bisher kaschiert Camping Urlaub heute noch die eigene Verwahrlosung und nennt sich Erholung der unkonventionellen Art.

→ Und hier geht es zum Anfang des Aufsatzes.

→ Alle bisher erschienenen Aufsätze von Brigitte Pick

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