Drei Meldungen zu den Themen: Beamte und Lebenspartnerschaften

Das Bundesverwaltungsgericht hat drei Urteile gefällt zu den Themen:

  • Beamte in eingetragener Lebenspartnerschaft haben seit Juli 2009 Anspruch auf den so genannten Ehegattenzuschlag
  • Weitgehende Gleichbehandlung von Beamten in eingetragener Lebenspartnerschaft
  • Lebenspartnerschaft und Beihilfe

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Quelle: PM Nr. 95/96/97 v. 29.10.2010 – BVerwG

Weit weg vom Lehrersein I

Ein Gespräch mit der Lehramtsstudentin Christine Schlebach – Teil 1

Christine Schlebach ist eine von vielen Studentinnen und Studenten, die man erstmal nur beglückwünschen kann. Sie studiert nach neuester Studienordnung Lehramt an Grundschulen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Ihre moderne Studienstruktur ermöglicht es ihr, aufgrund eines im europäischen Hochschulraum einheitlichen Bewertungssystem über ECTS-Punkte ganz einfach hier und da, in Brüssel und Mailand, Hamburg und Paris credit points zu sammeln. Sie studiert in Modulen – nahezu alles ist Pflicht. Da im Regelfall auch die Reihenfolge vorgeschrieben ist, bleibt kaum Auswahlmöglichkeit, ganz zu schweigen von indivuellen Studienschwerpunkten. Der bundesweite Bildungsstreik, der genau das zum Thema hatte, ist abgeflaut. An den Unis kehrt wieder die Ruhe der Normalität ein – allerdings mehr aus Anpassung als aus Zufriedenheit. Christine ist wie so viele ein Versuchskaninchen. …weiter zum Interview

Zum 2. Teil des Interviews

Bücher als Arbeitsmittel eines Lehrers

Meldung: Bundesfinanzhof

Der Bundesfinanzhof (BFH) hat mit Urteil vom 20. Mai 2010 VI R 53/09 entschieden, dass Aufwendungen eines Lehrers für Bücher und Zeitschriften als Werbungskosten abgezogen werden können, wenn die Literatur unmittelbar zur Erledigung der dienstlichen Aufgaben dient und ausschließlich oder zumindest weitaus überwiegend beruflich verwendet wird. … weiter

Quelle: PM Nr. 91 v. 27.10.2010 BFH

Die neue bürgerliche Koalition und der Sozialdarwinismus

Brigitte Pick rechnet ab – mit der Verlogenheit der bürgerlichen Politiker und der Medien, der Arroganz der Macht. Sie klagt die Ausgrenzung der sozial Schwachen an und fordert, dass die Schule sich dieser Themen annehmen soll.

von Brigitte Pick

Die schwarz-gelbe Koalition mit ihrer „ Politik für Freiheit in Verantwortung“ stottert vor sich hin. Gerade wird der ökonomische Aufschwung beschworen, der mehr Menschen in Arbeit gebracht hätte, in Zeitarbeit1, im Niedriglohnbereich, in Minijobs selten in feste neue Dauerarbeitsplätze.

… Der Statistikfetischist Thilo Sarrazin schwimmt, unter Beifall der bürgerlichen Leitmedien wie der FAZ, Cicero oder Merkur und den üblichen Verdächtigen wie Henryk M. Broder, Arnulf Baring, Hans Olaf Henkel, Ralph Giordano auf dieser Welle populistisch mit.

… Höchst gekonnt werden dabei die Medienmechanismen bedient und unter dem Ruf des scheinbar herrschenden Klimas der Unfreiheit wird kräftig Propaganda betrieben und Geld, Ansehen und Preise verdient. Der Boden für die Akzeptanz für ein höheres Maß an Ungleichheit wird mit Erfolg bereitet und die von Abstiegsängsten gepeinigte Mittelschicht klatscht vehement Beifall.

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Alle bisher erschienenen Aufsätze von Brigitte Pick

Deutsche, kauft nicht bei Bahnhofsgegnern!

Gestern Sarrazin, heute ein Bahnhof und das Volk spielt verrückt – Das soll noch einer aushalten

von Joscha Falck

Gestern kam ich in den Genuss einer Radiomeldung, die mir die Schweißperlen auf die Stirn trieb. Im Bayerischen Rundfunk wurde – wie könnte es auch anders sein – über die Schlichtungsgespräche in Stuttgart berichtet. Neben den üblichen Frage-Anwort-Aufregungsspielchen hörte ich bei einer Meldung genauer hin. In Stuttgart hätte es sich in der Bevölkerung etabliert, als Symbol seiner Haltung zu Stuttgart 21 entweder einen roten oder eine grünen Button sichtbar an der Kleidung zu tragen. Damit man gleich auf der Straße erkennen kann, welcher Nachbar, Wurstverkäufer oder Kollege auf der richtigen oder auf der falschen Seite steht. … weiter

Das Studium wird zum Action Game

Studierende knacken den Highscore und werden gerankt

jf – Dass Studierende ECTS Punkte sammeln müssen, ist bereits umstritten und auf Sinn und Unsinn diskutiert. Dass nun aber auch noch für jede erbrachte Leistung innerhalb eines Kurses Punkte auf einem Konto gutgeschrieben werden, ist bislang neu.

Am Ende des Semesters werden diese dann zusammengezählt und ausgewertet. Man kann es nicht anders ausdrücken: Die Studierenden werden gerankt. So gilt es im Seminar, den HighScore zu knacken – das Studium wird zum Action Game.

Unabhängig davon, ob hier nur ein innovatives Bewertungssystem ausprobiert wird oder eine Inselbegabung für große Zahlen zum Tragen kommt, sträubten sich mir die Nackenhaare.

Freunde der Weisheit, das wollten wir euch nicht vorenthalten – bald heißen Handouts Wertpapiere. Staunt selbst über ein an einer bayerischen Uni gefundenes Zeitdokument. Ein Criticus Anonymus hat uns das Dokument  per Mail übermittelt:

Download der Teilnahmerichtlinien für das Seminar

Das Kultus-Trio und die Ablehnung der Einheitsschule

Kultusministerin Prof. Dr. Marion Schick, Baden-Württemberg, Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle, Bayern und Kultusminister Prof. Dr. Roland Wöller, Sachsen haben ein 12-Thesen-Papier herausgegeben.

Eine Realgroteske von Günther Schmidt-Falck

Ein genaueres Durcharbeiten der Thesen lohnt sich nicht. Es ist alles gesagt. Die permanente Anmahnung der ungerechten Selektion im mehrgliedrigen Schulsystem ist hinreichend bekannt. Das wissen die drei Kultusminister selber. Die Begleiterscheinungen rund um diese Thesen sind viel beeindruckender und tragen eine Menge "Komik" in sich:

  1. Das Kultus-Trio lehnt die Einheitsschule ab. Was das genau ist, wird nicht definiert. Braucht es auch nicht, haben die drei nicht nötig. Es wird nur mit der (sozialistischen) Gleichmacherei gedroht.  Warum sie dann die Grundschule  nicht abschaffen, ist mir schleierhaft.  Da sitzt doch auch das Doktorskind neben dem Hartz-IV-Bankert, der Hammer und Sichel auf den Block malt und von der Revolution träumt.
    Bei dem Papier geht es um Macht. Es handelt sich um den üblichen neoliberalen Bildungs-Propaganda-Stil. MIt der realen Schulpraxis haben die Thesen nur wenig zu tun. Wie auch?! Wieso sollte ein Kultusminister Ahnung von der Praxis haben. Im Klassenzimmer stehen ja die anderen. Gehen wir zu Punkt 2. …
     
  2. weiterlesen

Hier können die Pressemeldung der drei Kultusse und die 12 Thesen downgeloaded werden, beide in einer pdf-Datei

Sozialhilfe: Fahrtkostenerstattung sichert Bildung

Der Träger der Sozialhilfe kann verpflichtet sein, die Fahrtkosten fur den Besuch einer Fachoberschule zu ubernehmen.

Der Fall: Die 17jährige Schulerin bezieht Leistungen der Grundsicherung. Sie beantragte beim zuständigen Landkreis die Übernahme der Kosten fur eine Busfahrkarte zur Fachoberschule etwa 13 km vom Wohnort entfernt und zum schulbezogenen Praktikum etwa 24 km entfernt. Die Kosten fur die Schulerjahresfahrkarte des Regionalen Nahverkehrsverbandes belaufen sich auf 736 Euro. Nach der Ablehnung durch den Landkreis beantragte die Schulerin den Erlass einer einstweiligen Anordnung. Mit ihrem Antrag hatte sie Erfolg. Weiterlesen

Zehn kritische Thesen zum „Qualitätsmanagement“

von Klaus-Peter Börtzler

hg – „Höher, weiter, schneller“ – Dieser sportliche Leitspruch ist der kleine Bruder des Programms der Wachstumsgesellschaft: „effizienter, rationeller, produktiver“.

Nahezu jeder Lebensbereich ist unterdessen von diesem Denken durchtränkt; die Arbeitswelt genauso wie der Gesundheitsbereich und das Bildungssystem. Die Werkzeuge, um das Höher, Weiter, Schneller messbar und kalkulierbar machen zu können, kennt man auch im Bildungssystem seit langem: Evaluation, Qualitätsmanagement, Audit, Ranking.

Klaus-Peter Börtzler, GEW-Kollege aus Berlin, hat in 10 Thesen das Thema problematisiert und kritisch unter die Lupe genommen. … weiter

Keine Zurückstellung vom Wehrdienst vor Aufnahme des dualen Bildungsgangs

Mitteilung: Bundesverwaltungsgericht (BVerwG)

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat heute entschieden, dass ein Wehrpflichtiger nur dann wegen eines Studiums mit studienbegleitender betrieblicher Ausbildung (dualer Bildungsgang) vom Grundwehrdienst zurückgestellt werden kann, wenn er den dualen Bildungsgang zum Zeitpunkt des vorgesehenen Diensteintritts bereits begonnen hat.

Es reicht nicht aus, dass der Wehrpflichtige einen Vertrag über eine Berufsausbildung geschlossen hat, die den praktischen Teil des Studiums bildet. … weiter

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