Mit Sokrates im Gefängnis – I

Über die Wirkung von kulturellen Projekten – (nicht nur) hinter Gittern – Teil I

von Götz Eisenberg

gsf – Götz Eisenberg, Gefängnispsychologe im hessischen Butzbach, beschreibt in seinem Aufsatz über die Arbeit in einer Kulturgruppe die Erfahrungen von Häftlingen, die Gefahr laufen, in ihren Zellen „einer fortschreitenden sensorischen und intellektuellen Verelendung ausgesetzt [zu sein]“. Durch die Arbeit in der Kulturgruppe finden sie „Zugang zu Gedanken und Gefühlen Fremder und dadurch auch zu fremden Gedanken und Gefühlen bei und in sich selbst“. Die Häftlinge spielen Theater, nehmen an Lesungen teil, hören Musik, schauen sich Filme an und kommen miteinander ins Gespräch.

Götz Eisenbergs Text lässt uns teilhaben an einer Gefängniswelt, die wir „von draußen“ ganz gerne mit Abstand erleben, auf der anderen Seite aber auch voyeuristisch beäugen. Die sensiblen Beschreibungen der Aktionen und Interaktionen in der Theatergruppe ermöglichen uns, den LeserInnen, den Weg des Voyeurismus zu verlassen und Empathie zu entwickeln, indem uns der Autor teilhaben lässt an der persönlichen Entwicklung der Inhaftierten. … alles lesen

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©Foto: Niko Korte / www.pixelio.de

Bisher in Auswege erschienene Texte von Götz Eisenberg

Visionäre Fotografie

Individuelles Coaching und Fotoshooting für die Performance „Leben“

von Sigrun Wunderlich und Joachim Milde

gsf – „Innere Bilder bestimmen und steuern unser Tun, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Wir orientieren uns an ihnen. Als Mann, als Frau, in unserer Nationalität, in Familie, Partnerschaft, Arbeit und Freizeit. Kommen wir in eine Situation, für die wir kein Bild haben, fehlen uns auch zunächst die Verhaltensmuster. Dies kann Krise oder Chance bedeuten.“

So beginnt der Aufsatz von Sigrun Wunderlich und Joachim Milde. Beide verbinden Fotografie mit Coaching, Therapie und Beratung. Die Fotografie eröffnet dabei die Möglichkeit, Träume, Sehnsüchte, Visionen, Zukünfte, Stärken des Klienten zu visualisieren, also im Foto „festzuhalten“ und in den Fokus der Betrachtung zu rücken. Eine sehr interessante Möglichkeit der Gestaltung eines Coaching-Prozesses. … Den ganzen Aufsatz lesen

©Foto: Karin Schmidt / www.pixelio.de

Baron Googleberg und das vernebelte Volk – ein Wintermärchen

von Joscha Falck

Eigentlich mangelt es den ersten beiden Monaten des neuen Jahres nicht an spektakulären politischen Ereignissen. Neben dem historischen Wendepunkt in Ägypten scheint auch in anderen arabischen Ländern bislang unterdrücktes revolutionäres Potential ans Tageslicht zu kommen. Selbst in China regen sich erste Demonstrationen, obwohl Aktivisten mit massiven Unterdrückungen durch die Machthaber zu rechnen haben. Statt diese Bewegungen zu stützen, macht man sich hierzulande eher Sorgen um die Grenzen der EU, die vor Flüchtlingen zusammen zu brechen drohen.

Zudem hat in Deutschland das Superwahljahr begonnen. Mit der ersten massiven Pleite für Schwarz-Gelb wurde in Hamburg der Auftakt eines Jahres gefeiert, das den politischen Umschwung einleiten soll. An deutschen Stammtischen wird jedoch etwas anderes so leidenschaftlich diskutiert, wie wir es seit Sarrazin nicht mehr erlebt haben: Zu Guttenbergs Dissertation. … weiter

„Konsum macht einsam“

Interview der Süddeutschen Zeitung mit dem Soziologen Zygmunt Bauman

gsf – In der SZ haben wir ein Interview mit Zygmunt Baumann gefunden. Die Themen: Konsum, die Rolle der Konsumenten, das Verhalten der Industrie, unsere Identität u.a. mehr. Gerade für Lehrkräfte ist das ein Thema, mit dem wir täglich zu tun haben und dessen Auswirkungen wir spüren. Die SZ hat damit ein enorm wichtiges Thema aufgegriffen. Unbedingt lesen!

In der Gesellschaft der Konsumenten sehen Menschen einander wie Produkte – sie werden auf ihren Nutzen hin geprüft und notfalls abgestoßen. Der Soziologe Zygmunt Bauman über Konsumenten und Konsumierte. Das ganze Interview lesen

Bedürfnisse nach Nicht-Veränderung

von Götz Eisenberg

Noch Mitte der 1960er Jahre, also vor gut einer Generation, fuhr die Eisenbahn, die Italienreisende über die Alpen brachte, so langsam, dass Schmetterlinge durch die geöffneten Fenster ein- und ausflogen. Heute wird für 24 Milliarden Schweizer Franken ein Tunnel durch den Gotthard gebohrt, durch den täglich 300 Züge mit bis zu 250 Stundenkilometern rasen werden. Die Fahrtzeit zwischen Zürich und Mailand wird sich von vier auf drei Stunden verringern.

Aus ähnlichen Gründen soll der alte Stuttgarter Kopfbahnhof verschwinden und durch einen unterirdischen Durchgangsbahnhof ersetzt werden. Anders als in der Schweiz, wo alle begeistert und stolz zu sein scheinen, dass der Tunneldurchbruch gelungen ist, rührt sich in und um Stuttgart heftiger Widerstand.

Worum geht es bei diesem Protest?  Inzwischen wird deutlich, dass sich in den Auseinandersetzungen um den Stuttgarter Bahnhof, aber nicht nur dort, die Konturen neuer Konflikt- und Bruchlinien der sozialen Integration abzeichnen, die sich nicht mehr an tradierte Klassen- und Deutungsschemata halten.  … weiter

Der Gefrierpunkt des Ich

Der losgelassene Markt zerstört das Einfühlungsvermögen

von Götz Eisenberg

gsf – Das Rattenrennen beginnt mit der Geburt, vielleicht sogar bereits davor, schreibt Götz Eisenberg. Wir sind der Hektik, der Unruhe, dem Konkurrenz- und Humankapitaldenken unserer Zeit, unserer Gesellschaft ausgeliefert. In uns macht sich die Jagd nach Erfolg, berührungslose Leere, bodenlose Angst und Gleichgültigkeit breit. Haben wir den Kontakt zur emotionalen Realität verloren?

Dieser und anderen Fragen geht der Autor in seinem Essay über den „Gefrierpunkt des Ich“ nach und untersucht die Wirkmechanismen der Gesellschaft, in der wir leben. … Ich will alles lesen

©Foto: SiepmannH / www.pixelio.de

Gerechtigkeit über Generationen – geht das?

Bericht: Uni Frakfurt

Wir wissen nicht, wie künfitge Generationen leben und was ihre Interessen sein werden, doch sollten wir ihnen die Erde in einem Zustand hinterlassen, der gewisse Mindeststandards erfüllt. Dazu gehören saubere Luft, trinkbares Wasser, Nahrungsmittel, aber auch geordnete politisch-soziale Strukturen, die ein Leben in Frieden und Gerechtigkeit ermöglichen. … weiter

Das Märchen vom Fischer und Fischlein

Theaterstück in Anlehnung an das gleichnamige Werk von A. S. Puschkin

gsf – Iryna Savchenko, in AUSWEGE ist bereits ihr Aufsatz Aussiedlerkinder zwischen Tradition und deutscher Kultur erschienen, hat mit ihrer Theatergruppe "Integral" dieses »Märchen vom Fischer und Fischlein« gestaltet, aufgeführt und mit Hinweisen für die Gestaltung in Jugendgruppen und Schulen versehen. Ursprünglich wurde dabei an die Theaterarbeit mit Spätaussiedlern gedacht, das Stück kann allerdings genauso gut in anderen schulischen Zusammenhängen oder in Schulklassen (innerhalb des Deutschunterrichts) einstudiert werden. Das Stück liegt komplett mit Text, Musik- und Regieanweisungen vor.

Der Inhalt des Stückes: Es geht darum, dass jemand, der in seinen Wünschen unersättlich ist, am Ende wieder alles verliert.

Altersgruppe: das Märchen kann in Schulen oder Kindergruppen ab ca. 6 Jahren einstudiert und bei Schulfeiern, (Schul-)Festen oder bei einer Aufführung einer Theatergruppe vorgeführt werden.

Download des Theaterstückes

Ich passe nicht in diese Welt – Teil 2

 Mein geliebter Nächster

von Joscha Falck

Manchmal, wenn ich durch die Straßen meiner beschaulichen bayerischen Kleinstadt spaziere und die Passanten beobachte, komme ich ganz schön ins Grübeln. Vielleicht kennen Sie das: Links stöckeln überquillende Einkaufstüten vorbei, rechts flanieren pubertierende Teenager, die mit ihrem Handy lautstark die Gassen beschallen. Am andere Ende der Straße kackt gerade ein Hund auf den Bürgersteig und sein Herrchen tut so als hätte es niemand gesehen. … weiter

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